Bauwerksdiagnose: Reparatur, Restaurierung & Instandhaltung

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Grundlagen der Bauwerksintervention

Reparatur

Die Reparatur bezeichnet die technische Maßnahme, ein defektes Bauteil oder eine Gruppe von Bauteilen wiederherzustellen oder zu verbessern, um deren konstruktive Integrität und Funktionalität zu gewährleisten.

Restauration (Wiederherstellung)

Die Restauration (Wiederherstellung) zielt darauf ab, den historischen oder künstlerischen Wert eines Objekts (Gemälde, Skulptur, Architektur) in seinem ursprünglichen Zustand und Aussehen wiederherzustellen.

Rehabilitation

Die Rehabilitation ist die Verwertung oder Änderung der Bewohnbarkeit eines Gebäudes oder eines Teils davon, unabhängig von einem spezifischen historischen oder künstlerischen Wert.

Ziele Pathologischer Studien

Zwei grundlegende Ziele pathologischer Studien sind:

  • Prävention (Vorbeugung)
  • Erhaltung (Konservierung und Intervention)

Prävention und Instandhaltung

Die Prävention bezieht sich auf die Instandhaltung von Gebäuden und umfasst folgende Arbeiten:

  • Studie über die konstruktive Funktion des Elements (Firmitas, Utilitas und Venustas).
  • Kenntnisse über die äußeren Einwirkungen auf das Bauteil (mechanische, physikalische und chemische).
  • Identifikation der Anfälligkeit der Struktur (mögliche Krankheitsprozesse).

Die Prävention muss bereits in der Konstruktionsphase die Anfälligkeit, die Qualität des Bauteils und die notwendigen Wartungsaktivitäten berücksichtigen.

Dies beinhaltet die Definition der Lebensdauer des Elements in Abhängigkeit von seiner Anfälligkeit und der Wartung (Qualität, physikalisch-chemische Eigenschaften, Konstruktion und Wartungsaktivitäten).

Erhaltung und Intervention

Die Erhaltung betrifft Interventionsaktivitäten am Gebäude. Sie umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um historische, funktionale und physikalisch-chemische Eigenschaften betroffener Bauteile wiederherzustellen, idealerweise bevor pathologische Prozesse auftreten.

Dabei werden gleichzeitig folgende Bedürfnisse berücksichtigt:

  • Restaurierung: Abhängig vom historischen und künstlerischen Wert des Gebäudes (Architektur als Dokument der Geschichte).
  • Rehabilitation: Ziel ist die Wiederherstellung oder Änderung der Bewohnbarkeit, unter Beibehaltung des funktionalen Gebrauchs (Architektur für die Bevölkerung).
  • Reparatur: Wiederherstellung der konstruktiven Funktionalität beschädigter Bauteile und Gewährleistung ihrer Dauerhaftigkeit (Architektur für das Gebäude).

Übersicht der Schädigungen (Läsionen)

Schadensfamilien und Typen

Physikalische Schäden
Feuchtigkeit (Kapillarität, Filtration, Kondensation), Schmutz, Erosion (meteorologisch).
Mechanische Schäden
  • Verformungen: Setzung, Einsturz, Knicken, Verwindungen, Durchbiegung.
  • Risse/Spalten: Belastungen durch Expansion und Kontraktion, Rissbildung durch Auflagerung.
  • Ablösungen: Abteilungen von Oberflächenbeschichtungen.
  • Erosion: Schlag und Reibung.
Chemische Schäden
  • Ausblühungen: Lösliche Salze, feste Salze, chemische Reaktionen.
  • Oxidation/Korrosion: Oberflächenoxidation, Korrosion durch Immersion, Differentialbelüftung, galvanische Prozesse.
  • Biologische Agenturen: Präsenz und Angriff von Tieren und Pflanzen.
  • Kontamination/Erosion.

Ursachen von Bauschäden

Direkte Ursachen: Initiieren den Krankheitsverlauf und hinterlassen sichtbare „Zeichen“. Sie sind in der Regel das Ergebnis der eigenen konstruktiven Funktionalität des Elements oder externer Einwirkungen (physikalische, mechanische, chemische). Auch frühere Verletzungen können sekundäre Läsionen verursachen.

Indirekte Ursachen (Fehler): Begünstigen die Anfälligkeit des konstruktiven Elements. Um eine ausreichende Dauerhaftigkeit zu gewährleisten (Verbesserung der Qualität, physikalisch-chemischen und geometrischen Eigenschaften), muss sowohl in der Prävention als auch in der Erhaltung gehandelt werden.

Bereiche, in denen Fehler auftreten können:

  • Projektierung (Materialwahl und konstruktives Design)
  • Materialqualität
  • Ausführung und Werkstattarbeit
  • Wartung

Datenerfassung (Data Capture)

Ziel der Datenerfassung ist die systematische Erfassung aller relevanten Informationen zur Schadensanalyse.

Erfasste Datenkategorien:

1. Identifikationsdaten (Läsionsspezifisch)
Art der Schädigung, Zeitpunkt des Auftretens, Häufigkeit.
2. Konstruktive Daten (Gebäudespezifisch)
Technische Dokumente, betroffene Bauelemente und Materialien, Pläne und grafische Details (inkl. Fotos), Proben für Prüfungen.
3. Umweltdaten (Standortspezifisch)
Ort der Läsion, Orientierung (Fassade), Konzentration der Schäden, Verschmutzungsgrad.
4. Allgemeine Daten (Gebäudetyp)
Gebäudetyp, Bauzeitpunkt, Urheber, kunsthistorische und archäologische Daten.

Diagnose und Pathologischer Prozess

Die Diagnose wird durchgeführt, um die konstruktive Realität des Bauwerks zu identifizieren, den erlittenen pathologischen Prozess, die daraus resultierenden Schäden, deren Ursachen und Trends sowie die Bewertung der Funktionalität und der historischen/künstlerischen Werte festzustellen.

Inhalt des Diagnoseberichts

  1. Vorgeschichte/Identifikation: Auftraggeber, Gründe für die Studie, Spezifikation der Hintergrundinformationen (inkl. archäologischer, historischer, funktionaler und konstruktiver Studien).
  2. Beschreibung der Datenerfassung: Beschreibung der durchgeführten Arbeiten zur Datenerhebung, verwendete Methoden und Geräte, Zeitpunkt der Fertigstellung und Umgebungsbedingungen.
  3. Ergebnisse der Datenerfassung: Vollständige Charakterisierung der Schäden und Läsionen sowie die Ergebnisse der durchgeführten Tests.
  4. Analyse der Daten: Überlegungen und Analysen der gewonnenen Daten.
  5. Schlussfolgerungen:
    • Zusammenfassung des Zustands des Gebäudes.
    • Vorschlag, ob Maßnahmen erforderlich sind.
    • Falls notwendig: Mögliche Arten von Maßnahmen, Zeitplanung und Bewertung.
  6. Empfehlungen: Detaillierte Beschreibung der empfohlenen Maßnahmen.

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