Bécquer Reim II: Analyse von Thema, Struktur und Stil

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Reim II – Gustavo Adolfo Bécquer: Eine Analyse

Der vorliegende Text ist eine Analyse des Gedichts „Reim II“ von Gustavo Adolfo Bécquer, einem bedeutenden Dichter der spanischen Romantik. Innerhalb der Gedichtsammlung Bécquers, die oft als „Reime“ zusammengefasst werden, gehört „Reim II“ zu den frühen Werken, in denen der Dichter über die Poesie selbst reflektiert. Diese Reihe erstreckt sich von Reim I bis XI. Bécquers Werk wird der Strömung der Postromantik zugeordnet, die sich durch Einfachheit, Melancholie und eine besondere Sensibilität auszeichnet. Diese Merkmale spiegeln sich in den Themen und der Wortwahl wider.

Thema: Die Ungewissheit des Dichters

Das zentrale Thema von „Reim II“ ist die Ungewissheit des Dichters über seine eigene Bestimmung. Diese Unkenntnis führt zu einem Gefühl des Mangels und des fehlenden Verständnisses der eigenen Persönlichkeit. Der Inhalt des Gedichts lässt sich auf eine grundlegende rhetorische Frage der Menschheit reduzieren: Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Struktur: Form und Aufbau des Gedichts

Das Gedicht besteht aus zwanzig Versen, die in fünf Quartette mit jeweils acht Silben gegliedert sind. Der Reim ist konsonantisch, wobei sich der zweite und vierte Vers reimen. Jede Strophe folgt dem Muster eines sogenannten Nahost-Quartetts. Das Gedicht lässt sich in zwei Teile gliedern: Die ersten vier Verse bilden den ersten Teil, der als Einleitung und Entwicklung des Themas dient. In diesem Teil werden verschiedene natürliche Elemente mit dem Dichter selbst verglichen. Die letzte Strophe bildet den zweiten Teil, der die Schlussfolgerung enthält. Hier benennt der Dichter die Punkte, die seinen Mangel an Bestimmung verdeutlichen.

Stil: Sprachliche Mittel und Ausdruck

Besonders hervorzuheben ist der kunstvolle Umgang des Dichters mit der Sprache. In der zweiten Zeile jeder Strophe fällt die Verwendung des Infinitivs auf (auslaufen, V.14, Denken, V.18, ...), der einerseits dem Reim dient, andererseits aber auch eine andauernde Handlung impliziert.

In der letzten Zeile eines jeden Verses findet sich häufig der Gebrauch von Verben im Futur Indikativ (Tauchen, v.4 sehen, wieder v.8, ...), was den Handlungen etwas Unvollständiges verleiht. Auffällig ist die semantische und syntaktische Parallelität der Verse, ein typisches Merkmal von Bécquers Poesie. Darüber hinaus stellt der Dichter eine Verbindung zwischen sich und natürlichen Elementen wie Pfeil, Klinge und Welle her, um die sich niemand kümmert oder interessiert. Diese Gleichgültigkeit spiegelt die Haltung der Menschen gegenüber dem Dichter wider. Die Passivität der Menschen wird durch Verben wie *weiß nicht, wo,* v. 3, *ignoriert wird,* V.11 verdeutlicht. Die Elemente der ersten vier Strophen sind eng mit dem Ideal der romantischen Landschaft verbunden (wildes Meer, die dritte Strophe, verlassene Landschaften, zweite Strophe, ...).

Genauer betrachtet, finden sich in den ersten Zeilen jeder Strophe zahlreiche Hyperbata vor (Saeta, dass anstelle von Flügen Saeta fliegen, dass ...). Der Dichter verwendet diese Stilfigur, um dem jeweiligen Element mehr Bedeutung zu verleihen und mehr Bewegung zu erzeugen. Eine weitere Methode, um Bewegung zu erzeugen, ist die Verwendung von Verben der Bewegung (Kreuze, v.2, stiehlt, 6; ...), die mit natürlichen Phänomenen wie dem Sturm, V. 6, das Meer, v.10 verbunden sind. Die letzte Strophe ist besonders wichtig, da sich der Dichter hier mit den genannten Elementen identifiziert (That's me, v.17). Er offenbart seine völlige Unkenntnis über seine Bestimmung durch eine Antithese in den letzten beiden Verben (kommen, V.18, Bär, v.20).

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