Begriffe und Themen der mittelalterlichen Literatur
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Begriffe und Themen des Mittelalters
Konnotationen
Konnotationen sind Bedeutungen, die in einer Bildmarke oder symbolisch, politisch etc. kommuniziert werden. Dabei werden keine direkten Aussagen, sondern Empfindungen und Gefühle verwendet. Generell werden Konnotationen in der Alltagssprache, in umgangssprachlichen und literarischen Texten verwendet.
Mittelalter
Zeitraum: 476-1473 (Fall des Römischen Reiches).
Gesellschaft im Mittelalter
- Oratores (Priester): Lebten in Klöstern und kopierten Texte.
- Bellatores (Adel): Grundherren besaßen Land und kämpften für Religion und Land.
- Laboratores (Arbeiter).
Erste Universitäten
Im 12. und 13. Jahrhundert entstanden die ersten Universitäten (z. B. Paris, Oxford und Salamanca).
Die Troubadoure
Die Troubadoure waren wichtig.
Mann von Waffen und Buchstaben
Bezeichnung für den Ritter, der sowohl kämpft als auch gebildet ist (dient Gott und kämpft).
Mudéjar
Muslime, die in christlichen Gebieten lebten.
Mozaraber
Christen, die in Al-Andalus (muslimisches Spanien) lebten.
Römer in Spanien
Die Römer kamen im Jahr 218 v. Chr. nach Spanien.
Erste Zeugnisse des Kastilischen
- Glosas Emilianenses: Erste Wörter des Kastilischen, gefunden im Kloster San Millán de la Cogolla.
- Glosas Silenses: Gefunden im Kloster Santo Domingo de Silos.
Höfische Liebe
Merkmale:
- Höflichkeit: Die Geliebte muss gute Manieren haben.
- Vasallen-Liebe zur Dame.
- Der Vasall musste der Dame treu sein.
- Die Liebe findet außerhalb der Ehe statt.
- Ehebrecherische Liebe, oft in erlaubter Gesellschaft.
- Die Frau lässt den Mann leiden, zeigt Kälte.
- Die Liebe war mystisch, wie eine Religion für die Liebenden.
- Der Herr ist geringer als die Dame und gibt der Dame immer Recht.
Regeln:
- Wer nicht eifersüchtig ist, kann nicht lieben.
- Alle Liebenden erblassen vor ihrer Liebsten.
- Alle Handlungen wurden von der Dame bestimmt.
- Der Wert der Liebe des Herrn ist leicht zu verlieren.
Phasen:
- Fenhedor: Der Herr sucht die Liebe und leidet, weil er seine Geliebte nicht findet.
- Pregador: Er bittet die Dame.
- Entendeor: Nach dem Bitten stimmt die Frau zu, achtet auf ihn und gibt ihm Hoffnung/Wunsch.
- Drutz: Vollendung der Liebe.
Das Epos
Das Epos ist eine heroische Verserzählung über die Bewährung der Ehre in Gefahren. Der epische Dichter behandelt die Taten eines Helden, sei es als Einzelperson oder im Kontext seiner Gemeinschaft.
Merkmale des Epos nach Colin Smith:
- Der Held verfolgt ein Ideal, auch wenn es schwer ist.
- Der Held ist ein Beispiel für die Gemeinschaft.
- Der Held wird wie eine Gottheit besungen.
- Die erzählte Welt ist eine Welt des Kampfes/Krieges.
- Der Ton ist erhaben und hochtrabend.
Theorien zur Entstehung des Epos:
- Romantische Theorie (Gaston Paris): Das Epos ist ein Spiegelbild der Volksseele, eine spontane kollektive Schöpfung (8. und 9. Jh.). Balladen (Gedichte) wurden von einem Joglar gesammelt und in sein Repertoire integriert.
- Positivistische Theorie (Milà i Fontanals): Vertritt das Gegenteil der romantischen Theorie. Argumentiert, dass ein Dichter das Epos schreibt. Es richtete sich an Ritter und Aristokratie. Der Joglar sammelte und integrierte es in sein Repertoire.
- Lateinische Theorie (H. Salvador): Das Epos entwickelte sich aus dem lateinischen Epos.
- Jacobeanische Theorie (Joseph Bédier): Das Epos entstand im 12. Jh. als Übersetzung kirchlicher Legenden, erfunden von Mönchen zur Förderung des Jakobswegs.
- Traditionelle Theorie (Menéndez Pidal): Der Autor des Epos ist individuell. Der Dichter schuf kurze Gedichte/Verse (ca. 500). Diese verbreiteten sich und wurden vom Joglar auswendig gelernt.
Typen des Epos:
- Kultiviertes Epos: Entwickelte sich aus dem lateinischen Epos. Beispiel: Aeneis.
- Traditionelles Epos: Wurde von Joglares vorgetragen und zusammengestellt. Das beste Epos aller Völker ist das des heroischen Zeitalters.
Bekannte Epen (Auswahl):
- Beowulf (England, 7.-8. Jh.)
- Das Nibelungenlied (Skandinavien/Deutschland, 12. Jh.)
Berühmte Epen nach Region:
- Frankreich: Epen über Karl den Großen und Roland (z. B. Rolandslied).
- Rom: Epen über den Trojanischen Krieg, Aeneas und die Großen (z. B. Aeneis).
- Britannien: Epen über König Artus und seine Ritter.
Die Jarcha
Liebesthema aus weiblicher Perspektive (11. Jh.). Geschrieben in Arabisch oder Hebräisch (als Abschluss von Gedichten). Meist 3, 4 oder 5 Verse mit acht Silben.
Die Cantigas
Es gibt 3 Hauptarten:
- Cantigas de Amigo: (12. Jh.) Liebeslied aus weiblicher Perspektive. Das Mädchen beklagt die Abwesenheit des geliebten Freundes. Sie spricht mit einer Vertrauten (Mutter, Schwester). Oft parallelistische Struktur.
- Cantigas de Amor: Liebeslied aus männlicher Perspektive. Der Dichter beklagt die Unerreichbarkeit der geliebten Frau.
- Cantigas de Escárnio e Mal Dizer: Satirische Gedichte gegen andere Dichter und Kurtisanen.
Kastilische Lyrik (Traditionell)
Thema: Männliche und weibliche Liebeslieder. Suche nach Liebesglück, Klage über Abwesenheit, Trennung oder unerfüllte Liebe. Formen: Albadas, Erntelieder, Serranillas, Villancicos (mit repetitivem Refrain, Strophe oft kürzer als der Refrain; Stil ist einfach, intensiv und emotional).
Kastilische Lyrik (Gebildet)
Thema: Höfische Liebe. Die Liebe des Herrn zu seiner Geliebten als Metapher für das Verhältnis zwischen Herr und Vasall. Lyrisch anspruchsvoll, ausgearbeitet, künstlich und voller Wortspiele.
Katalanisch-Provenzalische Lyrik (Traditionell)
Anbetungslieder, von Autoren geschrieben.
Katalanisch-Provenzalische Lyrik (Gebildet)
Thema: Minne (höfische Liebe), folgt denselben Mustern wie die gebildete kastilische Lyrik.