Benito Pérez Galdós: Überblick über sein Romanwerk

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Nationale Veranstaltungen: Galdós' historische Romane

Die Episodios Nacionales sind eine Reihe von sechsundvierzig weniger umfangreichen Romanen, aufgeteilt in fünf Serien. Sie prägten den historischen Roman des neunzehnten Jahrhunderts maßgeblich. Galdós vermischt fiktive Charaktere mit historischen Persönlichkeiten sowie wichtigen politischen, militärischen und privaten Ereignissen der damaligen Zeit. So werden große Schlachten der Geschichte neu belebt. Die Romane verfolgen eine persönliche Annäherung an die Fakten, basieren aber auf strenger Dokumentation, um die Geschichte neu zu erschaffen. Der Stil ist manchmal vernachlässigt, doch die Erzählung ist lebendig und anschaulich.

Die frühen Romane: Galdós' Thesenromane

Diese frühen Romane sind zunächst Thesenromane. In ihnen schafft der Autor Figuren und Modelle, die seine Vorstellungen von der Realität manifestieren. Die Charaktere sind Typen, die eine Idee verkörpern und oft stark in Gut und Böse unterteilt sind. Die beiden repräsentativsten Romane sind Doña Perfecta und Gloria. Im ersten (Doña Perfecta) kommt es zum Konflikt zwischen der Intoleranz, Arroganz und Scheinheiligkeit der Doña Perfecta und der liberalen Fortschrittlichkeit ihres Neffen Pepe Rey, der zum Opfer wird. In Gloria verhindert die religiöse Intoleranz die Bindung zweier Menschen, die einander lieben, aber verschiedenen Religionen angehören.

Der "zeitgenössische spanische Roman"

Nach diesen Thesenromanen wird Galdós zu einem kritischen, aber fairen Beobachter der spanischen Gesellschaft. Die wichtigsten Merkmale dieser Romane sind die bemerkenswert genaue Darstellung der Umgebungen und die detaillierte Charakterisierung der Figuren. Der Autor untersucht das Leben, das populäre Milieu und die verschiedenen sozialen Klassen, wobei Madrid zum Zentrum seiner Vision wird. Fortunata und Jacinta ist sein Meisterwerk, in dem Galdós ein riesiges gesellschaftliches Panorama zeichnet und ein unvergessliches Porträt der beiden Protagonistinnen schafft: Jacinta, die tugendhafte und passive Frau, die für bürgerliche Sicherheit und Konformität steht, und Fortunata, die Frau aus dem Volk, spontan, leidenschaftlich und instinktiv. Zwischen den beiden Frauen steht Juanito Santa Cruz, der junge Bourgeois, selbstsüchtig und frivol, verdorben und unverantwortlich – der Ehemann der ersten und Liebhaber der zweiten.

Die späten Romane: Galdós' spiritistische Phase

Die in den 1890er Jahren geschriebenen Werke zeigen eine Veränderung, obwohl das literarische Verfahren dasselbe bleibt. Es zeigt sich eine spiritistische Tendenz in der Darstellung der harten Realitäten, die der Autor aufzeigt. Galdós schafft Figuren, die, von tiefem christlichen Glauben bewegt, alles geben, um sich ihren Mitmenschen zu widmen. Der repräsentativste Roman ist Misericordia (Barmherzigkeit), eines seiner besten Werke, in dem die Liebe und Güte der Protagonistin die Selbstsucht ihrer Umgebung überwindet.

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