Bernarda Albas Haus: Autorität, Freiheit und Gesellschaft
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Autorität und der Wunsch nach Freiheit
Das zentrale Thema des Stückes ist der Konflikt zwischen der Autorität, verkörpert durch Bernarda, und dem Wunsch nach Freiheit, der von María Josefa und Adela repräsentiert wird. Darunter liegen zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Konflikte, die sie verursachen. Bernarda, als „Oberhaupt der Familie“, versucht, ihre strengen Regeln durchzusetzen und verhindert, dass ihre Töchter, wie Adela, oder ihre Mutter, María Josefa, sich gegen sie auflehnen.
Sinnliche Liebe und männliche Dominanz
Männer, wie Pepe el Romano, treten in das Leben von Bernardas Töchtern, oft ohne Rücksicht auf soziale Klassenunterschiede. Das Auftauchen von Pepe el Romano entfacht die Leidenschaften dieser Frauen, die heiraten wollen, um der Tyrannei ihrer Mutter zu entfliehen. Martirio begehrt Pepe, Angustias soll ihn heiraten, und Adela unterhält heimliche Beziehungen zu ihm.
Heuchelei und Scheinwahrung
Die Sorge um die Meinung der Gesellschaft, die Angst vor Klatsch und der Versuch, einen Schein zu wahren, der oft nicht der Realität entspricht, sind wiederkehrende Motive im Werk. Dies zeigt sich in der gründlichen Reinigung, zu der die Mädchen gezwungen sind, im Versuch, Bernardas Mutter nicht aus ihrem Zimmer entkommen zu lassen, um nicht entdeckt zu werden, und in Bernardas Besessenheit, dass die Menschen nicht erfahren, was im Haus geschieht.
Hass und Neid
Hass und Neid zwischen den Charakteren sind im gesamten Stück konstant präsent. Bernarda wird von allen gehasst: von ihren Töchtern, den Dienstmädchen und den Dorfbewohnern. Angustias beneidet ihre Schwestern und hasst sie. Eifersucht und Neid treiben Martirio dazu, Adela zu verfolgen. Dieser Hass äußert sich durch Randbemerkungen, Beleidigungen, Unterstellungen und Flüche.
Soziale Ungerechtigkeit und Klassengesellschaft
Der Autor prangert bereits im ersten Akt den Hass und die Ungerechtigkeit an, die soziale Unterschiede verursachen. Bernarda steht an höchster Stelle der Hierarchie, gefolgt von ihren Töchtern, den Dienstmädchen und schließlich der Bettlerin. Pepe el Romanos Vermögen schürt noch mehr Eifersucht unter den Schwestern. Charaktere, die unterhalb dieser sozialen Ebene stehen, akzeptieren die Mandate gehorsam, aber oft mit innerem Hass.
Die Marginalisierung der Frau
Der Autor versucht auch, die Rolle der Frauen in der Gesellschaft der damaligen Zeit zu verurteilen. Einerseits gibt es Frauen wie die Prostituierte oder Paca la Roseta, die als freier und unabhängiger gelten, aber gerade deshalb von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Andererseits sind die „anständigen“ Frauen dazu verdammt, entweder einfach nur den Haushalt zu führen oder ein Leben in Isolation zu führen.
Ehre und gesellschaftliche Konventionen
Das Thema der Ehre ist eng mit dem der äußeren Erscheinung verbunden und stellt einen Konflikt zwischen konventionellen, starren Prinzipien und liberaleren Ansichten dar.