Betriebswirtschaftliche Grundlagen: Finanzen, Steuern, Personal & Logistik

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Finanzkennzahlen & Investitionsbewertung

Erholungsphase (Payback-Periode)

Die Erholungsphase (Payback-Periode) ist der Zeitraum, während dessen die kumulierten Zuflüsse die ursprüngliche Investition wieder hereinholen. Sie ist besonders relevant in instabilen Volkswirtschaften und Hochrisiko-Sektoren. Die besten Investitionen sind jene mit einer kurzen Amortisationsdauer.

Net Present Value (NPV)

Der Net Present Value (NPV) ist der aktualisierte Wert aller erwarteten zukünftigen Cashflows einer Investition, abzüglich der anfänglichen Ausgaben. Ist der Barwert größer als 0, ist die Investition sinnvoll.

Interner Zinsfuß (IRR)

Der interne Zinsfuß (Internal Rate of Return, IRR) ist der Zinssatz, bei dem der Kapitalwert einer Investition Null ist. Anders ausgedrückt: Es ist der Zinssatz, der erforderlich ist, damit die laufenden Cashflows die anfängliche Investition amortisieren. Dies gilt als die genaueste Methode, ihre Berechnung ist jedoch sehr komplex.

Steuern & Steuerrechtliche Grundlagen

Steuerarten & Steuerpflichtige

  • Einzelunternehmen: Einkommensteuer, kommunale Steuern (z.B. Gewerbesteuer).
  • Gütergemeinschaft: Mehrwertsteuer, Einkommensteuer (für Individuen).
  • Kommunale Körperschaft: Körperschaftsteuer, Mehrwertsteuer, IAE (Impuesto sobre Actividades Económicas, ab 1 Mio. € Jahresumsatz).

Elemente einer Steuerschuld

Wichtige Elemente einer Steuerschuld umfassen:

  • Steuern
  • Steuerpflichtige
  • Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten
  • Befreiungen
  • Steuerliche Pflichten
  • Bemessungsgrundlage
  • Abzüge
  • Zahlbare Basis
  • Steuersatz
  • Steuerschuld
  • Verzug
  • Mehrwertsteuer-Aufschlag auf Preise

Mehrwertsteuer (MwSt.) Sätze & Sonderregelungen

Die Mehrwertsteuer (MwSt.) kennt verschiedene Sätze und Sonderregelungen:

  • Super-reduzierter Satz: Gilt für Kulturgüter und wissenschaftliche Werke, medizinische Geräte und offiziell geschützte Wohnungen.
  • Reduzierter Satz: Gilt für Lebensmittel, Hygieneartikel (z.B. Damenbinden), Tiergesundheitsprodukte, Blumengeschäfte und Verkehrsdienstleistungen.
  • Befreit: Bestimmte Wohnungen sind von der MwSt. befreit.
  • Normaler Satz: Gilt für Güter und Dienstleistungen, die nicht befreit oder reduziert besteuert sind.

Sonderregelung für Händler (Regel der Gleichwertigkeitsabgabe): Händler, die Waren im Großhandel verkaufen und dies mit der Art der Mehrwertsteuer tun, zahlen beim Einkauf der Waren einen Aufschlag auf die Bemessungsgrundlage. Die Zahlung dieses Aufschlags entbindet von allen formalen Verpflichtungen (z.B. Umsatzsteuervoranmeldung, Protokolle).

Mitarbeitervergütung

Arten der Vergütung

Die Vergütung kann nach ihrer Form oder Zusammensetzung unterschieden werden:

  • Nach Form: Geldleistungen und Sachleistungen.
  • Nach Zusammensetzung: Fest, variabel, gemischt (z.B. Stücklohn).

Bestandteile der Mitarbeitervergütung

Die Vergütung der Mitarbeiter ist durch eine Vereinbarung oder einen Arbeitsvertrag festgelegt und setzt sich zusammen aus:

  • Grundgehalt
  • Ergänzende Bestandteile:
    • Persönliche Zulagen
    • Tätigkeitsbezogene Zulagen
    • Leistungsbezogene Vergütung (z.B. für die Menge der Arbeit)
    • Zulagen für längere Abwesenheit (länger als ein Monat)
  • Lohnnebenkosten: Umfassen Vergütungen für nicht börsennotierte Sozialleistungen (z.B. Gesundheitswesen, Ausbildung, zusätzliche Vergütungen, Lebenszyklus-Zulagen).

Produktlebenszyklus

Der Produktlebenszyklus beschreibt die Phasen, die ein Produkt von seiner Einführung bis zum Marktaustritt durchläuft:

Einführungsphase

Geringe Mengen, hohe Marketinginvestitionen (um das Produkt bekannt zu machen). Preise können niedrig (zur Marktdurchdringung) oder hoch (für Qualität) sein. Die Rentabilität ist in dieser Phase noch gering.

Wachstumsphase

Gekennzeichnet durch erhöhten Umsatz und Investitionen in Produktverbesserung. Der Wettbewerb beginnt zu intervenieren.

Reifephase

Der Umsatz stabilisiert sich, das Wachstum ist gering. Es herrscht intensiver Wettbewerb und die Produktionskosten sind niedriger. Unternehmen sollten weiterhin in Marktanteile investieren.

Sättigungs- & Rückgangsphase

In dieser Phase kommt es zu einem Umsatzrückgang. Das Produkt gerät in einen Zustand der Veralterung und verliert an Attraktivität. Ziel ist es, den Markt so gut wie möglich zu verlassen, es sei denn, das Produkt ist für eine Verlängerung des Lebenszyklus geeignet.

Bestandsmanagement & Warenbewertung

Bestandsmanagement-Prozess

Der Bestandsmanagement-Prozess zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen den Kosten der Beschaffung und Lagerung, dem erzielten Umsatz und der Unternehmenspolitik zu schaffen.

Bestandskategorien & Kennzahlen

  • Bestandskategorien:
    • Mindestbestand
    • Höchstbestand
    • Sicherheitsbestand
    • Bruchbestand
    • Meldebestand
  • Kennzahlen:
    • Nachschubzeitraum
    • Optimale Bestellmenge (EOQ - Economic Order Quantity)

Methoden der Warenbewertung

  • PMP (Periodischer Mittelpreis / Gewichteter Durchschnittspreis): Ein homogener Wert für den Lagerbestand wird aus den gewichteten Eingangswerten und der Gesamtanzahl der Lagereinheiten gebildet.
  • FIFO (First-In, First-Out): Waren, die zuerst eingelagert wurden, werden auch zuerst entnommen und mit ihrem ursprünglichen Wert bewertet. Diese Methode ist besonders geeignet für verderbliche Waren oder Modeartikel.
  • LIFO (Last-In, First-Out): Waren, die zuletzt eingelagert wurden, werden zuerst entnommen. Diese Methode ist eher für langlebige Produkte geeignet.

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