Bevölkerungswachstum in Venezuela: 1950-1990

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Städtische und ländliche Bevölkerung

Städtische Bevölkerung

Als **städtische Bevölkerung** werden alle Einwohner bezeichnet, die in Städten mit mehr als 2.500 Einwohnern leben. Diese Städte widmen sich hauptsächlich dem **Handel**, der **Produktion** und **administrativen Tätigkeiten**.

Ländliche Bevölkerung

Die **ländliche Bevölkerung** wohnt in Gebieten mit weniger als 2.500 Einwohnern. Sie ist hauptsächlich in der **Landwirtschaft** und **Viehzucht** tätig.

Migration

**Migration** bezeichnet die dauerhafte Verlagerung des Wohnsitzes von einem geografischen Gebiet in ein anderes. Man unterscheidet zwischen:

  • Binnenmigration: Die Bevölkerungsbewegungen finden innerhalb des Landes statt.
  • Außenmigration: Die Bevölkerungsbewegungen finden von oder in ein anderes Land statt.
    • Auswanderung: Verlassen des Landes (passive Bewegung).
    • Einwanderung: Ankunft in ein Land (Bewegung nach innen).

Nettomigrationsrate

Die **Nettomigrationsrate** ist die Differenz zwischen Ein- und Auswanderern.

Folgen der Migration

* **Intern**: Abwanderung der jungen Bevölkerung, Überlastung der Städte, unzureichender Wohnraum und öffentliche Dienstleistungen. * **Extern**: Beitrag zum Bevölkerungswachstum und zur Verstädterung, kann aber zur Entvölkerung des Herkunftslandes führen.

Entwicklung in Venezuela

Wandel von ländlicher zu städtischer Bevölkerung

Bis 1950 war Venezuela ein überwiegend ländlich geprägtes Land. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebte in Orten mit weniger als 2.500 Einwohnern. Seit 1950 übersteigt die städtische Bevölkerung erstmals die ländliche Bevölkerung.

Merkmale ländlicher Gebiete

* Geringe Bevölkerungsdichte * Mangel an grundlegenden Dienstleistungen * Einfache Behausungen (z.B. *Bahareques*) * Wirtschaftliche Schwerpunkte: Landwirtschaft, Jagd und Fischerei

Ländliche Bevölkerung in Venezuela (1950-1990)

Die ländliche Bevölkerung stagnierte zwischen 1950 und 1981 bei etwa 2,3 Millionen Einwohnern. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sank von 44% im Jahr 1950 auf 16% im Jahr 1990.

Beginn der Verstädterung in Venezuela

Ab 1950 entwickelte sich Venezuela zunehmend zu einem städtisch geprägten Land. Dieser langsame Prozess ist hauptsächlich auf die Öleinnahmen zurückzuführen, die jedoch nicht in größerem Umfang in städtische Infrastruktur investiert wurden.

Merkmale städtischer Gebiete

* Hohe Bevölkerungsdichte * Vorhandensein wesentlicher Dienstleistungen * Wohnen in Wohnblocks * Zwei Arten von Wohnungen: * Mehrfamilienhäuser (häufig in Großstädten) * Einfamilienhäuser (auch in Großstädten)

Städtische Bevölkerung in Venezuela (1950-1990)

Die städtische Bevölkerung ist kontinuierlich gewachsen. 1990 lebte fast die gesamte Bevölkerung in städtischen Zentren, während es 1950 weniger als die Hälfte war.

Ursachen des Wachstums der städtischen Bevölkerung

* Landflucht in die Stadt * Bessere Lebensbedingungen durch die Entwicklung der Ölindustrie * Niedrige Löhne auf dem Land, teilweise Zahlung mit Wertmarken oder Gutscheinen * Bessere medizinische Versorgung in den Städten * Höheres natürliches Bevölkerungswachstum * Konzentration der ausländischen Bevölkerung in den Städten * Bessere Bildungschancen und damit verbundene Verbesserung des sozialen Status

Migration und Bevölkerungswachstum

Das Bevölkerungswachstum hängt vom Migrationssaldo ab. Ist die Zahl der Einwanderer höher als die der Auswanderer, ist der Saldo positiv und die Bevölkerung wächst. Ist der Saldo negativ, nimmt die Bevölkerung ab.

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