Bildung: Selbstwirksamkeit, Kompetenzen & Hamburger Leitlinien

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Bildung als Aneignungs- und Gestaltungsprozess

Bildung wird in den Hamburger Bildungsleitlinien als ein Aneignungs- und Gestaltungsprozess verstanden. Sie umfasst entdeckendes und forschendes Lernen mit allen Sinnen, die Entwicklung von Selbstwirksamkeit, sozialem Lernen sowie Demokratieerfahrungen. Weiterhin beinhaltet Bildung Nachhaltigkeit und die Entwicklung von Zukunftskompetenzen und ist konsequent inklusiv gestaltet.

Selbstwirksamkeit und Kompetenzerleben

Ein zentraler Aspekt der Bildung ist die Selbstwirksamkeit und das Kompetenzerleben. Dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche durch Bildungsprozesse die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu erkennen und anzuwenden. Dabei erleben sie, dass ihr Handeln einen Unterschied macht, was ihr Selbstbewusstsein stärkt.

Analyse einer beruflichen Ausgangssituation

Eine typische Ausgangssituation in der pädagogischen Arbeit könnte folgende sein: Ein Kind zeigt wiederholt Schwierigkeiten, sich in der Gruppe zu integrieren. Die Analyse würde hier mit der Beobachtung des Verhaltens beginnen, um mögliche Ursachen zu identifizieren. Darauf aufbauend könnten individuelle oder gruppenbezogene Maßnahmen entwickelt werden, die sowohl auf das soziale Lernen als auch auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abzielen.

Bedeutung der Entwicklungsphase bei der Planung von Bildungsangeboten

Die Kenntnis der Entwicklungsphase eines Kindes ist essenziell, um Bildungsangebote altersgerecht zu gestalten. Jede Entwicklungsphase bringt spezifische Fähigkeiten und Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel lernen Kinder im Kleinkindalter vor allem durch sensorische und motorische Erfahrungen, während ältere Kinder zunehmend abstraktes Denken entwickeln. Werden diese Phasen nicht berücksichtigt, können Bildungsangebote entweder überfordern oder unterfordern und so die Motivation der Kinder negativ beeinflussen.


Alltagshandeln vs. Geplante Bildungsangebote

Alltagshandeln: Ein Beispiel wäre das spontane Erklären von Regenwürmern, die ein Kind auf dem Spielplatz entdeckt hat.
Geplantes Bildungsangebot: Eine geplante Aktivität könnte darin bestehen, eine Naturerkundung durchzuführen, bei der Kinder gezielt Regenwürmer suchen und ihre Lebensweise beobachten.

Unterschied: Geplante Bildungsangebote sind durchdacht und methodisch vorbereitet, während Alltagshandeln oft spontan und situativ erfolgt.

"Bildung ist Selbstwirksamkeit und Kompetenzerleben". Hier werden die Grundlagen für Bildung als aktives Lernen beschrieben, das durch eigenes Tun, Erforschen und Mitmachen geschieht. Es wird betont, dass Kinder von Natur aus neugierig sind und ihre Fähigkeiten durch Erfahrungen weiterentwickeln möchten.

Wesentliche Punkte der Bildung

Bildung geschieht durch aktives Handeln: Kinder lernen durch Ausprobieren, Teilhabe und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.

Selbstwirksamkeit: Kinder sollen ihre Fähigkeiten einsetzen, Herausforderungen meistern und die Konsequenzen ihres Handelns erleben.

Pädagogische Begleitung: Erwachsene unterstützen Kinder dabei, Risiken abzuschätzen, Entscheidungen zu treffen und aus Fehlern zu lernen.

Beispiel für Selbstwirksamkeit

Ein Kind sieht einen zerbrochenen Luftballon und möchte herausfinden, wie man einen neuen aufbläst. Durch eigenes Experimentieren und eventuell mit Unterstützung eines Erwachsenen lernt das Kind, den Ballon aufzublasen und erfährt, dass es in der Lage ist, eine Herausforderung zu meistern. Dieses Erlebnis stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit.


Hamburger Bildungsleitlinien: Definition

Nach den Hamburger Bildungsleitlinien wird Bildung als ein Aneignungs- und Gestaltungsprozess definiert. Sie umfasst:

  • Entdeckendes und forschendes Lernen mit allen verfügbaren Sinnen,
  • die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und die Förderung von Kompetenzen,
  • soziales Lernen und die Entwicklung von Demokratieerfahrungen,
  • die Förderung von Nachhaltigkeit und Zukunftskompetenzen,
  • sowie einen inklusiven Ansatz, der alle Kinder und Jugendlichen einbezieht.

Diese Definition unterstreicht die aktive Rolle des Kindes im Lernprozess und die Bedeutung von sozialen, emotionalen und kognitiven Aspekten für die Bildungsarbeit.

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