Bildungsmodelle: Westlich, Dynamistisch & Marxistisch im Vergleich

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Folgen des westlichen Bildungsmodells

1. Umfassende Ausbildung

Die harmonische Entwicklung der Persönlichkeit in all ihren Dimensionen, als individuelles und soziales Wesen.

2. Erziehung als Hauptursache der Bildung

  • Selbstentwicklung: Kinder sollten ihre eigene Bildung aktiv mitgestalten.
  • Rolle der Erzieher: Familie und professionelle Pädagogen.

3. Binom Autorität-Freiheit

Autorität ist nur dann legitim, wenn sie Freiheit zulässt; man kann nur frei sein, wenn man gehorcht.

4. Verantwortung des Menschen

Der Mensch ist verantwortlich für sich selbst, die Gesellschaft, Gott und seine eigenen Handlungen.

Konsequenzen des dynamistischen Modells

Dieses Modell betrachtet den Menschen als einen Kämpfer, der sich selbst überwindet und stärker wird. Die positive Wissenschaft befreit den Menschen von irrationalen Ängsten vor der Natur und den Göttern.

Reifungsprozess der Menschheit (nach Comte)

Die Menschheit durchläuft einen Reifungsprozess in drei Phasen:

1. Theologisches Stadium (Kindheit)

Der Mensch ist von der Furcht vor den Göttern dominiert. (Theologisches Stadium)

2. Metaphysisches Stadium (Jugend)

Der Mensch wird von der Natur beherrscht. (Metaphysisches Stadium)

3. Positives Stadium (Reife)

Der Mensch entdeckt die positive Wissenschaft, die ihn beherrscht. (Positives Stadium)

Es wird von einem neuen pädagogischen Modell gesprochen, in dem nicht nur das reine Fachwissen zählt. Technologisches Wissen wird als das Ende allen Wissens betrachtet, und Wissen ist Macht. Durch Bildung bereiten wir uns darauf vor, Gefahren zu erkennen und uns weiterzuentwickeln, anstatt zu Opfern zu werden.

Marxistische Anthropologie und ihre Konsequenzen

1. Bildung als ideologische Indoktrination

Wer Widerstand leistet, gilt als „Feind des Volkes“. Die Lösung: Rehabilitation und Abschreckung.

2. Vorbereitung auf produktive Arbeit

Ausbildung für eine bestimmte soziale Rolle, die die individuelle Berufung ersetzt.

3. Ziel der Bildung im kollektivistischen System

Das kollektivistische System verhindert die Entfaltung der Persönlichkeit, führt zu unglaublicher Unterdrückung und zur Herabwürdigung der Menschenwürde.

Grundlagen der marxistischen Anthropologie

Die zugrunde liegende Ideologie ist der atheistische Materialismus. Diese Vision des Menschen ist verschlossen gegenüber Transzendenz und einer spirituellen Dimension; der Mensch wird als reine Materie betrachtet. Zudem gibt es eine evolutionistische Vision, in der die Dialektik eine zentrale Rolle spielt. Das heißt, durch den Prozess der Konfrontation – eine Kraft gegen eine andere – entsteht Fortschritt. Die Idee des Fortschritts besagt, dass dieser immer über sich hinauswächst und sich perfektioniert. Für Marx ist der Zustand der menschlichen Arbeit reine Produktion, bei der der Mensch sich selbst verwirklicht. Da der Kapitalismus nur das Produkt, nicht aber die Anstrengungen der Arbeiter berücksichtigt, entstehen gesellschaftliche Sorgen, Gewerkschaften, die Arbeiterbewegung und die soziale Lehre der Kirche als Antwort. Während der Marxismus eine gewaltsame politische Revolution vorschlägt, fördert die Kirche das Bewusstsein, um soziale Ungerechtigkeit zu überwinden.

Im Marxismus ist alles Materie, und der Mensch ist nur ein Teil dieses Feldes, der sich durch Produktion selbst materiell konstruiert.

Was ist Bildung? Definition und Konzepte

Theorie der Erziehung

Die Theorie der Erziehung ist eine pädagogische Wissenschaft, die die Prinzipien der Erziehung artikulieren möchte. Sie erforscht die Essenz erzieherischer Maßnahmen, ihre Natur und ihre Zwecke.

Dynamisches und statisches Bildungsverständnis

Der Begriff der Bildung kann im aktiven und dynamischen Sinn (als Prozess) verwendet werden: Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der nie endet und den Menschen kontinuierlich perfektioniert. Oder im statischen Sinn (als Ergebnis): Hier werden minimale Ziele erreicht, die eine gewisse Vollkommenheit darstellen. Die Idee ist, sich von der Vollkommenheit von Idealen zu lösen, die man erreichen soll. Der Mensch ist nicht in der Lage, sich selbst zu bilden, er braucht Hilfe.

Definition von Bildung

Bildung ist die vorsätzliche Entwicklung menschlicher Fähigkeiten oder Kompetenzen, wobei vor allem Hilfe geleistet wird. Bildung könnte definiert werden als der Prozess, bei dem eine Person einer anderen hilft, sich in verschiedenen Aspekten zu entwickeln und zur Perfektion zu gelangen. Es ist ein integraler und einheitlicher Prozess.

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