Bildungsreformen in Chile: Von Alessandri bis Frei (1952-1965)
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Konsolidierte Schulen in Chile
Diese Schulen erstreckten sich vom Kindergarten bis zur beruflichen High School. Der Lehrplan berücksichtigte den landwirtschaftlichen Charakter der Region und betonte die politische Bildung. Absolventen erwarben hier einen Abschluss mit dem nötigen Know-how für den Berufseinstieg und die Arbeitswelt.
Experimentelle Sekundarschulen
Ríos schlug einen Plan zur schrittweisen Erneuerung der Sekundarstufe II vor und wollte Folgendes schaffen:
- Koedukative Lyzeen
- Vorbereitung auf bürgerliche Werte und berufliche Fähigkeiten
- Umfassende Ausbildung
- Der Schüler im Mittelpunkt der Entwicklung
Präsidentschaft Jorge Alessandri Palma (1958-1964)
Dies war die erste *revolutionäre Regierung* dieses Landes.
Agrarreform 1963
Die Reform sah vor, Land von den Reichen an die Armen umzuverteilen, um die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu verbessern und die Integration durch Bildungsmaßnahmen zu fördern.
Die Kirche begann, eine pädagogische Aufgabe zu erfüllen. Priester initiierten eigene Reformen. Bauerngewerkschaften wurden gegründet. Angesichts dieser Situation reagierte der Staat und schuf den *Basisplan*.
Der Basisplan: Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit
Der *Basisplan* war ein koordinierter Plan für Bildung, landwirtschaftliche Beratung und öffentliches Gesundheitswesen. Dieses Programm wurde international finanziert.
Er zielte darauf ab, die Bauern durch die Integration moderner Technologien zu unterstützen und ihnen das nötige Wissen für ihre Arbeit zu vermitteln. Die Bildungseinrichtungen spezialisierten sich auf Landwirtschaft mit einem Schwerpunkt auf technologischem Wandel.
- „Learning by doing“
- Der Lehrer wird lediglich zum Vermittler.
Mit der Umsetzung dieser Modelle der Sekundarstufe kam es zu einer Krise und einem Konflikt in der Ausbildung. Einerseits durften die traditionellen Gymnasien die Schüler in die Gesellschaft integrieren und waren im Grunde „rot“, andererseits wurden die renovierten Gymnasien als zu lasch in Praxis und Handlung empfunden.
Das Einheitslyzeum (Liceo Único) von 1952
Dies war ein Bericht, der die Grundlage für eine bessere Schule in Chile bilden sollte.
Lernziele des Einheitslyzeums
- Vorbereitung der Schüler auf die Demokratie und Integration in die Gesellschaft (z. B. durch Beratung, Schülerzentren).
- Entwicklung der Persönlichkeit
- Allgemeine und spezialisierte Vorbereitung (ökonomische Bildung). Verknüpfung von Bildung und Wirtschaft. Bereitstellung der erforderlichen Werkzeuge.
Separate Fächer: Sprachkunst, Mathematik, Geschichte auf der einen Seite und Wirtschaft auf der anderen.
Hier zeigte sich ein beschleunigter Prozess des sozialen Wandels.
Bildungsreformgesetz unter Eduardo Frei (1965)
Die Regierung von Eduardo Frei war geprägt von intensiven gesellschaftlichen Veränderungen. Hier wurde eine der umfassendsten und tiefgreifendsten Bildungsreformen des Landes umgesetzt. Bildung wurde als staatliche Priorität etabliert.
Ziele und Begründung des Gesetzes
Bildung wurde als unveräußerliches Menschenrecht verstanden, das jedem Menschen, unabhängig von seinen persönlichen Fähigkeiten, zugänglich sein sollte. Das zentrale Ziel war die Bildung der menschlichen Persönlichkeit auf der Grundlage demokratischer Erziehungsprinzipien. Die Rolle der Bildung bei der Integration des Individuums in das Gemeinschaftsleben und als Motor des sozialen Wandels wurde betont. Es bestand ein dringender Bedarf an Integration. Bildung wurde auch als Mittel zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes gesehen. Ziel war es, zukünftige Arbeitskräfte verantwortungsvoll und effizient zu formen. Bildung wurde als lebenslanger Prozess definiert, der sich über die gesamte Lebensspanne erstreckt. Das übergeordnete Ziel war die Entwicklung und Weiterbildung der Humanressourcen.
Frei schlug eine *Revolution der Förderung* vor (Öffnung von Wegen für Randgruppen), um jeden Bürger zur Partizipation zu befähigen (z. B. durch Bürgerinitiativen, Mütterzentren). Frei setzte sich für eine Verfassungs-, Agrar- und Bildungsreform ein, um ein völlig neues Bildungssystem aufzubauen.
Eine Kommission verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz zur Bildung und erstellte eine Diagnose des Bildungssystems:
- 2.200 Kinder außerhalb des Schulsystems
- Nur 32 % der in den ersten Jahren der Primarschule eingeschulten Schüler beendeten die 6 Jahre Schulpflicht.
- 50 % der Schüler brachen in den ersten 2 Jahren ab.
- 1.500 Analphabeten
- Durchschnittliche Schulbildung: 4,2 Jahre
- 30 % der Grundschüler konnten aus Platzgründen nicht in die weiterführende Schule wechseln.
- Die Hochschulbildung verzeichnete einen Rückgang von 40 %.