Binnenmigration: Definition, Historische Entwicklung und Aktuelle Trends
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,28 KB
Migration: Eine Einführung
Migration bezeichnet die Bewegung von Menschen im Raum. Sie umfasst die Abwanderung (Emigration) von Menschen aus ihrem Herkunftsgebiet und die Zuwanderung (Immigration) oder Ankunft von Menschen an einem Zielort. Die Netto-Migration ist das Gleichgewicht zwischen Ein- und Auswanderung. Ist der Saldo positiv, spricht man von Netto-Zuwanderung; ist er negativ, von Netto-Abwanderung.
Binnenmigration: Definition und Bedeutung
Binnenmigration bezeichnet die Bevölkerungsbewegungen innerhalb der Grenzen eines Landes.
Historische Phasen der Binnenmigration
Traditionelle Binnenmigration bis 1975
Diese Phase erstreckte sich vom letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts bis zur Wirtschaftskrise von 1975. Sie war geprägt von der Bewegung von Bauern auf der Suche nach Arbeit.
Saisonale Wanderungen (19. bis 20. Jahrhundert)
Diese fanden im letzten Drittel des neunzehnten und Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts statt. Sie umfassten Bewegungen zwischen ländlichen Gebieten oder Reisen in die Stadt, oft im Zusammenhang mit kleiner Landwirtschaft.
Landflucht (Ländlicher Exodus): 1900 bis 1975
Die Landflucht, die zwischen 1900 und 1975 stattfand, war eine dauerhafte oder langanhaltende Migration von ländlichen in städtische Gebiete. Die Migranten stammten aus rückständigen Regionen und zogen in Industriezonen. Diese Entwicklung lässt sich in vier Stufen unterteilen:
1. Phase: Frühes 20. Jahrhundert
Im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts gab es ein Überangebot an Arbeitskräften im ländlichen Raum, während die Industrie Arbeitsplätze anbot.
2. Phase: Bürgerkrieg und Nachkriegszeit
Während des Bürgerkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit kam es zu einem Stillstand. Das Angebot an Arbeitskräften in der Industrie sank, und das Franco-Regime ermutigte die Menschen, auf dem Land zu bleiben.
3. Phase: 1950 bis 1975 – Höhepunkt der Landflucht
Zwischen 1950 und 1975 erreichte die ländliche Migration ihr höchstes Volumen. Ursachen hierfür waren Bevölkerungswachstum, die Krise der traditionellen Landwirtschaft und der Tourismus-Boom.
4. Phase: Seit 1975 – Rückgang der Landflucht
Seit 1975 ist die Landflucht zurückgegangen. Die traditionellen Auswanderungsgebiete haben ihre Abhängigkeit von der Landwirtschaft reduziert und sich stärker auf industrielle Bereiche konzentriert.
Binnenmigration heute: Trends und Profile
Die Herkunft der Binnenmigranten ist heute nicht mehr überwiegend ländlich. Stattdessen hat die Migration innerhalb der eigenen Provinz oder Region zugenommen. Die Ursachen der Migration und das Profil der Migranten sind vielfältig, was zu verschiedenen Migrationsströmen geführt hat:
- Arbeitsbedingte Migration: Oft von jungen Erwachsenen motiviert, die aus beruflichen Gründen umziehen.
- Rückkehr in ländliche Gemeinden: Ein weiterer Trend ist die Rückkehr von Menschen in ländliche Gebiete.
Folgen der Binnenmigration
Die Binnenmigration führt zu einer Umstrukturierung des Raumes, oft mit einer Entvölkerung des ländlichen Innenraums und hohen Bevölkerungsdichten in den peripheren, urbanen Gebieten.