Biochemie: Ionen, Lösungen & Kohlenhydrate
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Salze und Ionen
Essenzielle Ionen sind wichtig für den Flüssigkeitshaushalt und das Säure-Basen-Gleichgewicht. Dazu gehören:
- Kationen (positiv geladen): Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium
- Anionen (negativ geladen): Chlorid, Bicarbonat, Phosphat, Sulfat
Dispersionen und Lösungen
Eine Dispersion ist die mechanische Verteilung von Teilchen eines Stoffes in einem anderen. Je nach Teilchengröße unterscheidet man:
- Grobe Dispersionen (> 1000 Å): Partikel sind mikroskopisch sichtbar, können zentrifugiert werden und passieren keine semipermeablen Membranen (Dialyse).
- Kolloide Lösungen (1-1000 Å): Partikel sind im Lichtmikroskop unsichtbar. Sie passieren permeable Membranen, werden aber von Dialysemembranen zurückgehalten. Trennbar durch Ultrazentrifugation.
- Echte Lösungen (< 1 Å): Partikel sind nicht sichtbar (auch nicht im Elektronenmikroskop). Sie passieren permeable und semipermeable Membranen (Dialyse).
Arten von Lösungen
- Verdünnte Lösung: Enthält relativ wenig gelösten Stoff.
- Konzentrierte Lösung: Enthält eine große Menge gelösten Stoff.
- Gesättigte Lösung: Enthält die maximal lösliche Menge des gelösten Stoffes bei gegebenen Bedingungen.
- Übersättigte Lösung: Enthält mehr gelösten Stoff als eine gesättigte Lösung (instabil).
- Ungesättigte Lösung: Enthält weniger gelösten Stoff als eine gesättigte Lösung.
Stofftransport
Diffusion
Diffusion ist ein irreversibler physikalischer Prozess, bei dem sich Teilchen von einem Bereich höherer Konzentration zu einem Bereich niedrigerer Konzentration bewegen, um die Entropie des Systems zu erhöhen und eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen.
Dialyse
Dialyse ist ein Trennverfahren, bei dem kleine gelöste Teilchen und das Lösungsmittel (z. B. Wasser) eine semipermeable Membran passieren, während größere Teilchen (z. B. Kolloide) zurückgehalten werden. Der Transport erfolgt entlang des Konzentrationsgradienten.
Kohlenhydrate (Saccharide)
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Das Glucose-Molekül (C6H12O6) ist von grundlegender Bedeutung für lebende Organismen.
Funktionen von Kohlenhydraten
- Strukturelle Merkmale: Bestandteil von Zellmembranen und Zellwänden (z. B. Cellulose).
- Energetische Funktion: Wichtige Energielieferanten; Speicherung als Glykogen in Leber und Muskeln.
Klassifizierung von Kohlenhydraten
- Monosaccharide (Einfachzucker): z. B. Glucose, Fructose, Galactose
- Disaccharide (Zweifachzucker): z. B. Saccharose, Laktose, Maltose
- Oligosaccharide: z. B. Maltodextrin, Fructo-Oligosaccharide
- Polysaccharide (Vielfachzucker):
- Stärke (Amylose, Amylopektin)
- Nicht-Stärke-Polysaccharide (z. B. Cellulose, Pektine)
Monosaccharide im Detail
Dies sind die kleinsten Kohlenhydrat-Moleküle, meist mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen.
- Aldosen: Enthalten eine Aldehydgruppe (-CHO), z. B. Glycerinaldehyd, Ribose, Glucose.
- Ketosen: Enthalten eine Ketogruppe (C=O), z. B. Dihydroxyaceton, Ribulose, Fructose.
Cyclisierung: Monosaccharide mit 5 oder mehr C-Atomen bilden in wässriger Lösung Ringstrukturen (Halbacetale/Halbketale).
Anomere: Durch die Ringbildung entsteht ein neues chirales Zentrum. Je nach Stellung der -OH Gruppe unterscheidet man:
- alpha (α)-Anomer: -OH-Gruppe liegt unterhalb der Ringebene.
- beta (β)-Anomer: -OH-Gruppe liegt oberhalb der Ringebene.
Disaccharide
Entstehen durch glykosidische Bindung zwischen zwei Monosacchariden unter Wasserabspaltung.
Oligosaccharide
Bestehen aus der Verknüpfung von etwa 3 bis 10 Monosaccharideinheiten.
Polysaccharide
Polymere mit hohem Molekulargewicht aus vielen Monosaccharideinheiten. Oft wasserunlöslich oder bilden kolloidale Lösungen.
- Stärke: Pflanzliches Reserve-Polysaccharid (in Amyloplasten). Besteht aus:
- Amylose: Unverzweigte α-Glucose-Ketten.
- Amylopektin: Verzweigte α-Glucose-Ketten.
- Glykogen: Tierisches Reserve-Polysaccharid (Leber, Muskeln). Ähnlich Amylopektin, aber stärker verzweigt.
- Cellulose: Pflanzliches Struktur-Polysaccharid (Hauptbestandteil von Zellwänden). Besteht aus β-Glucose-Einheiten.
Glykokonjugate
Kohlenhydrate können kovalent an Proteine oder Lipide gebunden sein:
- Glykoproteine: Kohlenhydrate + Proteine
- Glykolipide: Kohlenhydrate + Lipide