Biogeographie und Bevölkerung Spaniens

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Biogeografische Regionen und Vegetation Spaniens

Unterscheidung nach Lithologie und Klima in 3 biogeografische Regionen:

  • Eurosiberisch: Nordspanien, atlantisches Klima, milde Temperaturen, häufige Niederschläge.
  • Mediterran: Rest der Halbinsel, mediterranes Klima, lange, trockene Sommer.
  • Makaronesisch: Kanarische Inseln, viele Endemiten.

Hauptvegetationstypen

Laubabwerfender Wald und Heide

Merkmale: Hohe Bäume mit geradem Stamm, große Blätter, die im Herbst abfallen.

  • Wichtig: Buche (höhere Lagen, benötigt viel Luftfeuchtigkeit)
  • Wichtig: Eiche (tiefere Lagen, verträgt weder Hitze noch Kälte, benötigt Feuchtigkeit)
Rückgang der Laubwälder

Ursachen: Brände, Aufforstung mit Kiefern.

Heidelandschaft (Macchia)

Mittelhohe Buschvegetation.

  • Wichtig: Steineiche (milde Winter, silikatreiche Böden)
Wiesen

Große Grasflächen, genutzt als Weideland.

Immergrüner Wald

Merkmale: Mittelgroße Bäume, knorrig, dicke Rinde, lange, tiefe Wurzeln, kleine, ledrige Blätter.

  • Wichtig: Steineiche (passt sich an alle Klimazonen und Böden an)
  • Wichtig: Korkeiche (milde Winter, silikatreiche Böden)

Mediterrane Buschformationen

  • Macchia: Strauchformation auf undurchlässigen Silikatböden.
  • Garrigue: Sträucher und Büsche auf Kalksteinböden.
  • Steppe: Niedriges, dorniges Gestrüpp.

Auwald (Bosque de Ribera)

Entlang von Flüssen, um Feuchtigkeit aufzunehmen.

Gebirgsvegetation

  • Subalpin (1200-2400m): Nadelwald.
  • Alpin (bis 3000m): Wiesen.
  • Nival (über 3000m): Felsen und Moose.

Landschaft der Kanaren

Vegetationsstufen: Basal, Termokanarisch, Kanarisch, Suprakanarisch.


Bevölkerungsdynamik Spaniens

Wichtige Bevölkerungsdaten

Quellen: Volkszählung, Personenstandsregister.

Bevölkerungsdynamik

  • Natürliche Bevölkerungsbewegung: Geburten und Todesfälle = natürliches Wachstum (oder Rückgang).
  • Räumliche Bevölkerungsbewegung (Migration): Einwanderer und Auswanderer = Wanderungssaldo.

Entwicklung seit 1975

  • Bis 1975: Nettozuwanderung, Geburtenrückgang durch: bessere Verhütungsmittel, Frauenerwerbstätigkeit, veränderter Lebensstil.
  • 80er Jahre: Rückgang der Kindersterblichkeit. Anstieg des natürlichen Wachstums durch hohe Geburtenrate der Zuwanderer.

Bevölkerungsentwicklung Spaniens

Aktuelle Bevölkerung: ca. 46.087.530. Historisch niedriges Wachstum. Sterblichkeit sank stark, aber Rückschläge durch: Spanische Grippe (1918), Nachkriegszeit, Bürgerkrieg.

Regionale Unterschiede

Negatives natürliches Wachstum im Norden, positives im Süden.

Bevölkerungsalterung

  • Ursachen: Sinkende Geburtenrate, sinkende Sterberate, gestiegene Lebenserwartung.
  • Lebenserwartung (Stand ca. 2005): Durchschnittlich 80,3 Jahre (Männer: 76,9; Frauen: 83,6).

Folgen der Alterung

Belastung für die Wirtschaft: Kosten für Renten, Gesundheitswesen, Pflegeimmobilien.


Räumliche Bevölkerungsbewegungen (Migration)

Geografische Verlagerung von Personen aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen.

Binnenmigration

Landflucht (Exodus rural) - 4 Phasen:

  1. Bis 1930 (Wachstum): Beginn der Mechanisierung der Landwirtschaft.
  2. Bis 1950 (Stagnation): Hauptsächlich durch Krieg und Nachkriegszeit.
  3. Bis 1975 (Höhepunkt): Stärkste Abwanderung durch zunehmende Mechanisierung.
  4. Nach 1975 (Rückgang): Wirtschaftskrise, spätere Stabilisierung.

Weitere Formen der Binnenmigration:

  • Temporäre Migration: Vorübergehende Wanderung zur Arbeitssuche.
  • Pendelmigration: Bewegungen zwischen Städten oder innerhalb derselben Provinz (z.B. zur Arbeit).

Außenmigration (Internationale Migration)

Auswirkungen (historisch, z.B. Auswanderung):

  • Demografisch: Rückgang der (oft männlichen) Bevölkerung in den Herkunftsgebieten.
  • Wirtschaftlich: Entlastung des Arbeitsmarktes in ärmeren Gebieten.
  • Sozial: Mögliche sprachliche Anpassungsprobleme.

Einwanderung nach Spanien (aktuell):

Oft gut ausgebildete Einwanderer auf Arbeitssuche. Unterscheidung in Gruppen (Beispiele):

  • Personen spanischer Herkunft (Rückkehrer).
  • Personen, die sich niederlassen und ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit behalten.
  • Personen ohne Aufenthaltserlaubnis (irreguläre Migration).

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