Blas de Otero: Leben, Werk und die Suche nach dem Sinn

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Biografische Eckdaten

  • 1916 (Bilbao) - 1979 (Madrid): Lebensdaten des Dichters.
  • Bürgerliche Familie: Sein Vater war ein Geschäftsmann, der infolge des Ersten Weltkrieges reich wurde und später durch wirtschaftliche Umstände ruiniert wurde.
  • 1950er Jahre: Aufenthalte in Paris und Reisen in kommunistische Länder (z.B. China).
  • 1960er Jahre: Aufenthalt auf Kuba, anschließend Rückkehr nach Madrid.
  • Emilio Alarcos: Der Literaturkritiker Emilio Alarcos fasste das Leben und Werk von Blas de Otero zusammen.

Literarische Einflüsse und Stilmerkmale

Der Widerspruch bei Unamuno

Ähnlich wie bei Unamuno lebt in Oteros Werk der Widerspruch zwischen dem Wunsch nach Ewigkeit und dem Bewusstsein der Begrenzung des menschlichen Lebens. In vielen religiösen Gedichten schweigt manchmal ein schrecklicher Gott, der dem alten Text nahe ist.

Liebesgedichte: Liebe als Erfüllung und Ersatz

In seinen Liebesgedichten wird Liebe als Erfüllung, als Wunsch, als Möglichkeit zur Überwindung von Angst und als Ersatz für Religion präsentiert. Es ist oft schwierig, die Grenze zwischen Religion und Liebe in seinem Werk zu unterscheiden.

Das Konzept des "Wir" und soziales Leid

In den Gedichten dieser Jahre taucht ein Konzept des "Wir" (Gemeinschaft) auf. Es behandelt das Problem des Leidens anderer Menschen oder der Menschheit im Allgemeinen. Werke wie "Ode an die Angst" und "Elend des Menschen" sind keine explizit sozialen, sondern existenzielle Fragen, die sich mit dem menschlichen Zustand verbinden.

Sprache und Metrik

Die Sprache ist von expressiver Gewalt, Dramatik und Ausdruckskraft geprägt. Otero sucht nach unerwarteten Effekten und neuen Dimensionen der Worte, was zu abrupten Brüchen, Neologismen und der bewussten Nutzung von Wörtern führt. Literarische Einflüsse sind Unamuno, biblische Psalmen und Quevedo.

In metrischer Hinsicht verwendet der Sonettdichter Blas de Otero verzerrte Sonette, die durch abrupte Einschnitte einen bestimmten Rhythmus erhalten. Neben diesen klassischen Formen finden sich auch freie Verse, oft mit einem Ton bitterer Ironie.

Phasen im Werk von Blas de Otero

Die Existenzielle Phase (1941-1943)

Diese Phase umfasst unveröffentlichte Gedichte, die zwischen 1941 und 1943 in Zeitungen publiziert wurden, darunter "Vier Gedichte", "Poesie in den Dörfern" und das kurze Buch "Spiritual Sonnengesang" (frühe Werke).

Wichtige Veröffentlichungen dieser Phase

  • Das wichtige Buch "Engel heftig Mensch" (1950).
  • "Rolle des Bewusstseins" (1951), geschrieben zwischen 1945 und 1950.
  • "Alten" (veröffentlicht 1958), das Gedichte aus den beiden vorherigen Werken sowie einige unveröffentlichte Texte enthielt.

Die Gedichte dieser Phase weisen mehrere thematische Richtungen auf.

Metaphysische Poesie

In seiner metaphysischen Poesie fragt sich der Dichter nach dem Sinn des Lebens, der Welt der Menschen und ihrem Schicksal. Der Ausgangspunkt ist das Gefühl der Entwurzelung, das Bewusstsein der Einsamkeit und der sterblichen Natur des Menschen.

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