Boden: Aufbau, Nutzung, Gefährdung und Schutz

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Bodenprofil

Horizont A (Oberboden)

Auswaschungs- oder Eluvialhorizont (ausgewaschen oder ausgelaugt). Oft dunkel und tonarm. Arm an Mineralien, reich an löslichem Humus.

Unterhorizonte des A-Horizonts

  • A0-Horizont (Auflagehumus): Rohhumus.
  • A1-Horizont (humoser Oberboden): Humusreich.
  • A2-Horizont (Auswaschungshorizont): Mineralien überwiegen gegenüber Humus.

Horizont B (Unterboden, Anreicherungshorizont)

  • Anreicherung von Salzen und Tonen, die aus Horizont A ausgewaschen wurden.
  • Wenig organische Substanz, reich an Mineralsalzen.

Horizont C (Ausgangsgestein)

  • Verwittertes Ausgangsgestein.
  • Zwei Unterhorizonte:
    • C1: Übergangshorizont zum Ausgangsgestein, mehr oder weniger zersetzt.
    • C2 (oder Horizont D/R): Festes, tiefer liegendes Ausgangsgestein.

Bodennutzung

Jeder Bodentyp ist auf eine bestimmte Weise für die Verwertung geeignet. Der gezielte Einsatz jedes Bodens richtet sich nach seiner Eignung.

Hauptnutzungsformen

  1. Landwirtschaft:
    • Relativ flache Böden, die Aussaat und Pflügen ermöglichen.
    • Verlust von Salzen und organischer Substanz wird durch Zugabe von organischen und mineralischen Düngern ausgeglichen.
  2. Viehzucht:
    • Marginale und labile Böden, ungeeignet für wiederholten Anbau.
    • Sehr verbreitet in Gebieten mittlerer Breiten.
  3. Forstwirtschaft:
    • Relativ geringmächtige Böden und gefährdete Gebiete.
    • Steile Hänge oder lockere Böden an moderaten Hängen (intensive Erosionsprozesse).
    • Sehr verbreitet in äquatorialen und hohen Breiten.
  4. Andere Nutzungen:
    • Städtische Nutzung
    • Bergbau
    • Industrielle Nutzung
    • Ökologische Zwecke

Bodenverschlechterung

Wenn der Boden seine Vegetation verliert, ist er anfällig für erosive Angriffe.

  • Folge: Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit.
  • Dies kann zum vollständigen Verschwinden des Bodens führen.
  • Natürliches Verschwinden: Kann auf Klimawandel oder tektonische/orogene Prozesse zurückzuführen sein.

Faktoren der Bodenerosion

  • Wetter:
    • Wasser: Der stärkste erosive Faktor in unserem Klima.
    • Auftreten von Starkregenereignissen.
  • Relief (Geländeform):
    • Vorhandensein von steilen Hängen.
    • Hänge mit mehr als 15 % Neigung sind leicht erosionsanfällig.
  • Vegetation:
    • Eine dichte Vegetationsdecke dämpft die Erosion.
  • Bodenmaterial:
    • Lockere Materialien sind sehr erosionsanfällig.

Definitionen: Erosivität und Erodierbarkeit

  • Erosivität: Die Fähigkeit eines erosiven Agens (z.B. Regen, Wind), Bodenmaterial abzutragen.
  • Erodierbarkeit: Die Anfälligkeit des Bodens gegenüber Erosion.

Wichtige Schadstoffe im Boden

Metalle

  • Stammen oft aus menschlichen Aktivitäten (z.B. Industrieabwässer, Bergbau, Straßenverkehr).
  • Pestizide und Schwermetalle, die auf den Boden gelangen, können vier verschiedene Wege nehmen:
    • Speicherung im Boden.
    • Aufnahme durch Pflanzen und Eintritt in die Nahrungskette.
    • Verflüchtigung in die Atmosphäre.
    • Transport zu Oberflächengewässern oder Grundwasser.
  • Folge: Toxizität.

Saurer Regen

Effekte von saurem Regen:

  • Reduzierung des Nährstoffkreislaufs (Ursachen können variieren).
  • Mobilisierung toxischer Elemente wie Aluminium.
  • Erhöht die Mobilität von Schwermetallen.
  • Verursacht Veränderungen in der Zusammensetzung und Struktur der Mikroflora und -fauna.

Versalzung

  • Aufgrund unsachgemäßer Bewässerung (z.B. Überbewässerung oder Verwendung von salzhaltigem Wasser).

Pflanzenschutzmittel und Dünger

  • Verursachen Verschmutzung, vor allem durch:
    • Phosphate, Nitrate
    • Schwermetalle

Desertifikation und Wüstenbildung

Desertifikation (natürlich)

  • Prozess, der durch natürliche Faktoren verursacht wird.

Wüstenbildung (anthropogen)

  • Prozess, der durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.

Aspekte der Wüstenbildung

Die Wüstenbildung ist ein Prozess des chemischen und biologischen Verfalls des Bodens.

  • Progressiver Abbau der Vegetation.
  • Raubbau an küstennahen Grundwasserleitern führt zu Salzwasserintrusion und fördert die Wüstenbildung.
  • Intensive Landwirtschaft und Viehzucht tragen zur Wüstenbildung bei.

Bodendegradation im Mittelmeerklima (Beispiel)

Stufen der Degradation:

  1. Mediterraner Wald.
  2. Getreideanbau.
  3. Krautiges Weideland.
  4. Nutzung spärlicher Vegetation durch Ziegen.
  5. Halbwüste oder ökologisch unproduktiver Boden.

Dies stellt ein wichtiges ökologisches Problem dar.

Wüstenbildung in Spanien

Ein nationales Problem der Desertifikation.

Betroffene Fläche

  • 1/3 der Fläche: Hohes Risiko der Wüstenbildung.
  • 1/3 der Fläche: Mittleres Risiko der Wüstenbildung.
  • 1/3 der Fläche: Geringes oder kein Risiko der Wüstenbildung.

Ursachen der Wüstenbildung in Spanien

  • Steiles Relief und Hänge.
  • Häufige Starkregenereignisse.
  • Harte Lehmböden mit schlechter Drainage.
  • Mangelnde politische Schutzmaßnahmen und Forstpolitik.
  • Mangel an Wasserressourcen.
  • Unkenntnis der Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Boden:
    • Übermäßige Abholzung.
    • Überweidung.
    • Unsachgemäße landwirtschaftliche Praktiken.
    • Brände.
    • Nachteiliger Bau von Verkehrswegen und anderen öffentlichen Anlagen.

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