Bootsmotor & Bordelektrik: Wartung, Pflege und Fehlerbehebung
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Funktionsweise eines Generators
Ein Generator wandelt mechanische Energie in elektrische Energie um. Er erhält die mechanische Energie über eine Welle. Im Inneren des Generators befinden sich ein Anker und eine Induktivität mit einer Spule und einem Magneten. Basierend auf der Änderung der Polarität wird Wechselstrom erzeugt.
Dieser Wechselstrom wird über einen Gleichrichter (AC/DC-Wandler) und eine Diodenbrücke oder einen Regler geleitet, der die Stromstärke stabilisiert (üblicherweise bis zu 14,8 Volt).
Batterieschaltungen: Reihen- und Parallelschaltung
Bei einer Reihenschaltung erhöht sich die Spannung, die Kapazität bleibt jedoch gleich. Bei einer Parallelschaltung erhöht sich die Kapazität, die Spannung bleibt jedoch gleich.
Wartung und Pflege von Batterien
- Die Füllstände des flüssigen Elektrolyten sollten regelmäßig mit einem Hydrometer überwacht werden. Bei Bedarf destilliertes Wasser nachfüllen (keine Schwefelsäure). Diese Messung sollte mindestens einmal im Monat durchgeführt werden.
- Der Standort der Batterien muss trocken und gut belüftet sein, um Feuchtigkeit zu vermeiden.
- Bei Sulfatierung die Klemmen mit einer Bürste, Backpulver und Wasser reinigen. Zum Schutz vor erneuter Sulfatierung die Klemmen mit Vaseline einfetten.
- Überprüfen Sie regelmäßig auf Elektrolytaustritt und laden Sie die Batterie mindestens einmal pro Woche.
- Batterien oder Akkumulatoren vertragen weder Feuchtigkeit noch niedrige Temperaturen gut. Sie funktionieren am besten in einer trockenen und warmen Umgebung.
Motor startet nicht: Häufige Ursachen und Fehlerbehebung
Wenn der Motor nicht startet, überprüfen Sie folgende Punkte:
- Ist der Kraftstoffhahn geschlossen oder der Tank leer? (Ggf. öffnen und entlüften).
- Ist das Tankentlüftungsloch verstopft? (Filter reinigen und ggf. entlüften).
- Die elektrische Anlage (Batterie, Anlasser, Zündsystem etc.).
- Die Schaltstellung (Neutralstellung prüfen).
- Die Zündkerzen (ggf. ersetzen, wenn Elektroden defekt sind).
- Die Kraftstoffzufuhr zum Vergaser (Dichtungen, Schwimmer prüfen, Verunreinigungen entfernen).
- Bei Dieselmotoren: Erreicht der Kraftstoff die Einspritzdüsen? (Ggf. entlüften).
Wenn der Motor danach immer noch nicht startet, könnten schwerwiegendere Fehler vorliegen, die die Dienste eines erfahrenen Mechanikers erfordern.
Batteriezustand prüfen: Spannung und Dichte
Um den Ladezustand und die Leistungsfähigkeit einer Batterie zu prüfen, messen Sie die Spannung mit einem Voltmeter bei ausgeschaltetem Motor. Wenn der Wert bei Belastung nur geringfügig sinkt (ca. 13 Volt), ist die Batterie geladen und in gutem Zustand.
Alternativ kann ein Hydrometer verwendet werden: Ein Wert von 1,28 deutet auf eine voll geladene Batterie hin, während ein Wert von 1,19 auf eine entladene Batterie hindeutet.
Spezifischer Kraftstoffverbrauch des Motors
Der spezifische Verbrauch eines Motors beschreibt die Menge an Kraftstoff, die ein Motor in einer Stunde verbraucht, um eine konstante Leistung von einem PS (Pferdestärke) zu entwickeln.
Eine effiziente Zufuhr ist erreicht, wenn der Motor eine angemessene Drehzahl mit dem geringsten Verbrauch entwickelt.
Ölkühler-Kontamination: Wenn Öl und Wasser sich mischen
Ein Ölkühler ist ein geschlossenes Behältnis, das den Wärmeaustausch ermöglicht. Entsteht durch Korrosion, Temperatur oder Druck eine Undichtigkeit (Pore), wird der Ölkühler durchlässig, und Flüssigkeit (Öl) fließt vom Bereich höheren Drucks (Öl) zum Bereich niedrigeren Drucks (Wasser).
Bei einem geschlossenen Kreislaufsystem vermischen sich Öl und Wasser, wodurch der Öldruck im Motor sinkt.
Bei einem offenen System geht Motoröl verloren, da es ins Meer gelangt.
Reihenschaltung: Spannung erhöhen
Eine Reihenschaltung dient dazu, eine höhere Spannung bei gleicher Stromstärke zu erreichen.
Kraftstoffsystem entlüften bei Dieselmotoren
- Zuerst an der Einspritzpumpe die Entlüftungsschraube lösen und mit der Handpumpe so lange pumpen, bis blasenfreier Kraftstoff austritt. Dann die Schraube an der Einspritzpumpe wieder festziehen.
- Anschließend die Schrauben der Einspritzdüsen nacheinander lösen und entlüften, bis das Kraftstoffsystem vollständig von Luft befreit ist.
- Ziehen Sie die Schrauben fest und starten Sie den Motor.
Wartung der elektrischen Anlage an Bord
- Die elektrische Anlage muss eine hohe Isolation aufweisen (geringer Widerstand in den Leitern).
- Verwenden Sie Neopren-Schläuche (Butyl) und Kabel mit ausreichendem Querschnitt.
- Vermeiden Sie Verbindungen und Klebebänder, um Korrosion zu verhindern.
- Kabel sollten durch die Oberseite des Schiffes geführt werden und nicht in Bereichen, die überflutet werden können.
- Sorgen Sie für gute Belüftung, um Feuchtigkeit im Boot zu vermeiden.
- Regelmäßige Überwachung ist wichtig. Vermeiden Sie die Nähe zu Wärmequellen und stellen Sie sicher, dass die Anlage geerdet ist.
Kühlsystem-Ausfälle: Offene und geschlossene Systeme
Es muss zwischen zwei Kühlsystemen unterschieden werden:
a) Offene Systeme
Hierbei wird Wasser (Süß- oder Salzwasser) direkt aus dem Gewässer als Kühlmittel verwendet (z.B. bei Außenbordmotoren, Jetskis).
b) Geschlossene Kreislaufsysteme
Bei diesen Systemen wird Frischwasser als Kühlmittel verwendet, das wiederum von einem Salzwasser-Wärmetauscher gekühlt wird.
In beiden Systemen sollte überprüft werden, ob der Wasserhahn geöffnet und das Ansaugsieb oder der externe Filter nicht verstopft ist. Mögliche Ursachen für Ausfälle sind Pumpendefekte, mangelnder Wasserdruck oder ein verstopftes Seewassersieb.
Spezifischer Verbrauch von 4-Takt-Dieselmotoren
Der spezifische Kraftstoffverbrauch (SKV) von 4-Takt-Dieselmotoren kann wie folgt berechnet werden:
SKV (kg/PSh) = (Kraftstoffverbrauch in kg * 3600) / (Effektive Leistung in PS * Zeit in Sekunden)