Börse: Konzept, Funktionen & Handel
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Konzept und Funktionen der Börse
Die Börse ist eine der Institutionen des Finanzsystems. Sie ist ein organisierter Markt, an dem sich Fachleute regelmäßig treffen, um Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Man unterscheidet zwischen dem Primärmarkt, auf dem neue Wertpapiere gehandelt werden, und dem Sekundärmarkt, auf dem bereits emittierte Wertpapiere gehandelt werden.
Wichtigste Eigenschaften der Börse
- Sie ist ein Markt, auf dem Wertpapiere gehandelt werden.
- Die Titel werden von Institutionen gehandelt, die zum Handel zugelassen sind.
- Die Transaktionen sind rechtlich und finanziell abgesichert.
Akteure an der Börse
- Antragsteller
- Kapitalgeber (Investoren, die ihr Kapital mit minimalem Risiko anlegen möchten)
- Vermittler
Vermittler an der Börse
Wertpapierfirmen sind Kapitalgesellschaften, deren ausschließlicher und begrenzter Gesellschaftszweck die ihnen im Wertpapierrecht zugewiesenen Aufgaben sind. Sie sind die umfassendsten Akteure am Markt, da sie alle Funktionen ausüben können, die gesetzlich festgelegt sind. Sie können auf eigene Rechnung oder im Auftrag Dritter handeln, in Wertpapieremissionen investieren und Kredite für den Kauf von Wertpapieren gewähren.
Merkmale von Wertpapierfirmen:
- Sie handeln an der Börse und leiten Aufträge von Investoren weiter.
- Sie verfügen über operative Einheiten, die von den Börsen delegiert werden.
- Sie betreiben Wertpapierleihe.
- Sie vermitteln bei der Übernahme und Finanzierung von Transaktionen.
Börsenmakler können nur als Angestellte tätig werden und sind nicht befugt, Kredite für den Kauf von Wertpapieren zu gewähren oder Emissionen zu garantieren. Sie sind Aktiengesellschaften mit einem ausschließlichen Gesellschaftszweck, der gesetzlich beschränkt ist.
Merkmale von Börsenmaklern:
- Sie empfangen, senden und führen Aufträge aus.
- Sie handeln mit Wertpapieren, die nicht zum amtlichen Handel zugelassen sind.
Ziele der Börse
- Erleichterung des Geldwechsels
- Bereitstellung von Liquidität für Anleger
- Festsetzung der Wertpapierpreise
- Bereitstellung von Informationen für Anleger
- Veröffentlichung der Preise und gehandelten Mengen
Aktienhandel
Aktien können zum Handel am amtlichen Markt oder am Sekundärmarkt für mittlere und kleine Unternehmen zugelassen werden. Die Zulassung kann einfach oder qualifiziert sein. Für die einfache Zulassung sind ein Mindestgrundkapital, eine bestimmte Anzahl von Aktionären und ein bestimmter Teil des Gewinns erforderlich. Werden diese Voraussetzungen in zwei aufeinanderfolgenden Halbjahren oder in drei Halbjahren innerhalb eines Zeitraums von sechs Jahren nicht erfüllt, kann die Börse die Aussetzung des Handels beschließen.
Festverzinsliche Wertpapiere
Eigenschaften von festverzinslichen Wertpapieren:
- Die Rentabilität sollte höher sein als der Verbraucherpreisindex (VPI).
- Preisänderungen sollten unter Berücksichtigung der internen Rendite (IRR) erfolgen.
- Es besteht ein Zinsrisiko, wenn der Inhaber beschließt, das Wertpapier vor Fälligkeit zu verkaufen.
- Der Grad der Liquidität der Sekundärmärkte sollte berücksichtigt werden.
Wert von festverzinslichen Wertpapieren
- Nennwert: Der auf dem Wertpapier aufgedruckte Wert.
- Emissionswert: Der Betrag zum Zeitpunkt der Emission. Er kann zum Nennwert (pari), über pari oder unter pari liegen.
- Barwert: Der Preis zum Zeitpunkt des Kaufs an der Börse.
- Restwert: Der Preis am Ende der Laufzeit.
Rendite von festverzinslichen Wertpapieren
- Bruttorendite: Die Gesamteinnahmen ohne Abzug von Kosten.
- Nettorendite: Die Gesamteinnahmen abzüglich Kosten und Steuern.
- Nominalrendite: Bezieht sich auf den Nennwert.
- Effektive Rendite: Bezieht sich auf den Kaufpreis des Wertpapiers.
Merkmale öffentlicher Schuldverschreibungen
- Sie werden in Serien mit gleichen Rechten aufgelegt.
- Sie sind leicht übertragbar.
- Sie bieten maximale Sicherheit durch die Garantie des Emittenten.
- Sie bieten oft erhebliche Steuervorteile.
- Die Zinssätze sind in der Regel niedriger als bei privaten Wertpapieren.
Schatzwechsel
Schatzwechsel sind das wichtigste Kapitalinstrument in Bezug auf das Volumen. Sie werden in einer Auktion an den Meistbietenden vergeben. Sie dienen der Regulierung des Geldmarktes und der Finanzierung von Defiziten. Sie sind von der Einkommensteuer befreit. Sie werden mit einem Abschlag begeben, d. h. die Zinsen werden im Voraus abgezogen. Der Anleger zahlt nur den Barwert und erhält am Ende der Laufzeit den Nennwert. Der Gewinn ist die Differenz zwischen Nennwert und Barwert. Schatzwechsel können über eine Auktion oder am Sekundärmarkt erworben werden.
Schuldverschreibungen und Anleihen
Schuldverschreibungen haben eine Laufzeit von 10 oder 15 Jahren und einen Nennwert von mindestens 60 €. Die Zinsen werden jährlich gezahlt, unterliegen aber der Quellensteuer. Anleihen haben eine Laufzeit von 2 bis 5 Jahren und einen Mindestbetrag von 60 €. Sie unterliegen der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer.
Private Schuldverschreibungen
Die Emission von Schuldverschreibungen darf nicht die gesamten Rücklagen des Gesellschaftskapitals übersteigen. Schuldverschreibungen sind festverzinsliche Wertpapiere, die in Serien ausgegeben werden. Sie berechtigen zur Zahlung der vereinbarten Zinsen und zur Rückzahlung des investierten Betrags. Die Anlage in Schuldverschreibungen ist sicherer als in Aktien, da im Falle der Auflösung der Gesellschaft die Anleihegläubiger als erste ihr Kapital zurückerhalten. Die Renditen von Unternehmensanleihen sind in der Regel höher als die von öffentlichen Anleihen und unterliegen ebenfalls der Einkommensteuer.
Arten von Schuldverschreibungen
Schuldverschreibungen können einfach oder garantiert sein. Bei den Wandelanleihen unterscheidet man zwischen klassischen Wandelanleihen, die nicht in Aktien umgewandelt werden können, Wandelanleihen, die in Aktien umgetauscht werden können, und Tauschanleihen, die in Aktien umgetauscht werden können, aber keine Kapitalerhöhung erfordern. In Bezug auf die Zinsen gibt es festverzinsliche Anleihen mit einem festen Zinssatz und variabel verzinsliche Anleihen, deren Zinssatz je nach Inflation variiert.