Buddhismus: Lehre, Gründer, Nirvana und Hauptströmungen
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Buddhismus: Grundlagen und Ziel
Der Buddhismus versucht, Menschen von der Illusion der Erscheinungen und dem Unglück der aufeinander folgenden Wiedergeburten (*Samsara*) zu befreien, bis zur Verschmelzung mit dem Großen All. Dies soll durch tiefe Meditation und die Beherrschung des eigenen Körpers erreicht werden. Der Buddhismus betont die Befreiung von allen Leiden, einschließlich der Kasteiung, durch absolute Distanzierung.
Für einen Buddhisten charakterisieren zwei Worte seinen Blick auf andere: *Güte* und *Mitgefühl*. Die Grundlage der buddhistischen Lehre ist das universelle Leiden und das Erreichen des Nirvana.
Das Konzept des Nirvana
*Nirvana*: die Vereinigung der individuellen Seele (*Atman*) mit dem universellen Geist (*Brahman*). Es ist die Abschaffung allen Wollens, aller Lust und aller Veränderung. Dieses Konzept ist in einem imaginären Ort verankert, der in unmittelbarer Nähe zum Paradies liegt.
Gottesbegriff im Buddhismus
Der Begriff eines persönlichen Gottes passt nicht in das System der buddhistischen Religion. Man könnte sagen, die Religion sei atheistisch oder zumindest agnostisch.
Initiator und Gründer: Siddhartha Gautama (Buddha)
Der Gründer des Buddhismus war Buddha (*Siddhartha Gautama*), der im vierten Jahrhundert v. Chr. geboren wurde und der Kaste der Krieger angehörte. Nach den Gepflogenheiten der Zeit heiratete er im Alter von 16 Jahren seine Cousine, mit der er drei Töchter und einen Sohn hatte. Er lebte in luxuriösen Verhältnissen, beobachtete aber das Leid anderer. Er beschloss, mit all dem zu brechen, die Wahrheit zu finden, und widmete sich unter der Leitung eines Gurus strenger Askese. Nach sechs Jahren des Studiums, der Meditation und starker Askese hatte er ein Erlebnis, bei dem die Ignoranz verschwand und er plötzlich verstand. Ab diesem Tag war er als *Buddha*, der Erwachte, bekannt. Diese Erleuchtung fand am Fuße eines Feigenbaums statt, der zum heiligen Baum des Buddhismus wurde. Seitdem reiste er durch Nordindien und lehrte, was er entdeckt hatte. Sein Mitgefühl und seine Geduld waren legendär, und er hatte Tausende von Anhängern. Er starb im Jahre 480 v. Chr.
Zuvor wurde er durch Symbole dargestellt (der Baum der Erleuchtung, das Rad des Gesetzes). Später jedoch wurde sein Gesicht von griechischen Statuen und Figuren des Apollo inspiriert, wobei die leicht schräg stehenden Augen seiner Herkunft beibehalten wurden.
Die Hauptbotschaft des Buddha
Das Glück, das man erreicht, wenn man bekommt, was man will, ist vergänglich. Dieses Gefühl produziert Schmerz, Leiden und Elend. Die Ursache des Leidens ist daher das *Verlangen*. Die Befreiung wird erreicht, indem man das Begehren und die reine Meditation (*Dhyana*) beseitigt. So wird der Mensch das Nirvana erreichen.
Tod und Reinkarnation (Samsara)
Die Befreiung aus dem Kreislauf der Reinkarnation oder *Samsara* wird nach den Regeln des Buddha erreicht.
Heilige Schriften und Lehren
Der Buddhismus hatte nie ein einziges Buch, das alle Gläubigen akzeptieren, aber es gibt eine riesige Sammlung von Predigten und Aussagen des Buddha. Buddha soll die wichtigsten Ideen systematisch in der sogenannten *Predigt von Benares* dargelegt haben, in der er die **Vier Edlen Wahrheiten** erklärte:
- Das „Ich“ existiert nicht.
- Anhaftung führt zu Leiden.
- Losgelöstheit von allem und die Praxis reiner Meditation.
Ein weiteres wichtiges Buch ist das *Theravada*.
Die Gemeinschaft der Gläubigen (Sangha)
Man unterscheidet zwischen Mönchen und Laien. Die Mönche werden als Jünger und Vorbilder betrachtet, während die Laien die Gemeinschaft der Mönche, die Bettler sind, unterstützen sollten.
Moralische Grundsätze
Die moralischen Grundsätze sind der Rücktritt, die Losgelöstheit von allem, die Selbstbeherrschung und die Meditation. Der Mahayana-Buddhismus fordert zusätzlich *Mitleid*: sich mit anderen zu verschmelzen, um Leiden zu lindern und das eigene Karma gemeinsam zu retten.
Hauptströmungen und Schulen des Buddhismus
Der Buddhismus gliedert sich in drei Hauptrichtungen:
1. Das Kleine Fahrzeug (Hinayana)
Das Kleine Fahrzeug (*Hinayana*) ermöglicht es, über den Fluss der Wiedergeburt das Ufer des Nirvana zu erreichen. Es ist die Praxis der Regeln des Buddha. *Theravada* ist die Lehre der alten buddhistischen Orthodoxie, die durch die Räte der Mönche in Pataliputra zugelassen wurde, wo die Sthaviras den Kanon des Buddhismus festlegten, der aus drei Teilen besteht:
- **Die Disziplin (Vinaya):** Schreibt Regeln vor, die von den Mönchen zu beachten sind.
- **Die Verkündigung (Sutra):** Sammlung von Predigten und Aussagen des Buddha.
- **Die Lehre von sieben Werken (Abhidhamma):** Ein metaphysisches Set buddhistischer Musik.
2. Das Große Fahrzeug (Mahayana)
Das Große Fahrzeug (*Mahayana*) ergänzt die schriftliche Lehre des Buddha durch mündliche Überlieferung. Es ist das Gegenteil des Elitismus des Kleinen Fahrzeugs, da dieses nur eine einzige Auskopplung (Befreiung) zulässt, während der Mahayana für alle offen ist. Es wird argumentiert, dass Gläubige durch die Seelenwanderung Heilige werden können. Das Bestreben ist es, anderen zu helfen, sich von der Wiedergeburt zu befreien, durch die Freilassung der anderen. Diese Lehre erklärt zwei Gleichnisse.
3. Das Tantrische Fahrzeug (Vajrayana)
Das Tantrische Fahrzeug erscheint als ein Wiederaufleben alter hinduistischer Praktiken. Es basiert auf der Ähnlichkeit, dass die verschiedenen Erscheinungen der Welt in Verbindung zu einem Ganzen stehen, das es nutzt, um die Erreichung des Absoluten zu ermöglichen und auf das Universum einzuwirken. Dieser Strom legt viel Wert auf Riten. Dazu gehören entweder die Rezitation von *Mantras* oder *Yoga* (Atemübungen).