Casa Milà (La Pedrera): Gaudís Architektur in Barcelona
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Die Casa Milà, besser bekannt als La Pedrera, ist ein ikonisches Bauwerk des Architekten Antoni Gaudí in Barcelona.
Architekt: Antoni Gaudí
Bauzeit: 1907 - 1910
Ort: Barcelona
Stil: Modernisme
Verwendete Materialien: Stein, Ziegel, Keramik und Eisen
Trotz ihres massiven steinernen Erscheinungsbilds besitzt die Casa Milà im Inneren eine Eisenstruktur, sozusagen eine "Seele aus Eisen". Der Stein der Fassade wurde bearbeitet und mit Ziegeln kombiniert. Die Fassade dient hier nicht als tragendes Element, sondern ist unabhängig vom Gebäude, ähnlich einer Vorhangfassade, aber nicht genau so. Diese Struktur ist mit einem System von Stahlbändern kombiniert. Die Säulen im gesamten Innenbereich sind sehr unregelmäßig, nicht geradlinig.
Das Dach der Casa Milà
Das Dach ist eher flach, mit ungewöhnlichen Formen, teilweise verputzt, da es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt.
Es ist mit Kaminen, Lüftungsschächten und Aufzugstürmen gekrönt. Diese Elemente sind skulptural gestaltet. Die meisten Kamine haben anthropomorphe Formen, die an Krieger erinnern, aber auch andere Formen wie Locken oder nachdenkliche Figuren.
Die Innenräume
Die Innenräume sind offen, ohne definierte geometrische Struktur, und sind um zwei Innenhöfe angeordnet. Gaudí gilt als Vorreiter der organischen Architektur, nach dem Prinzip "Die Funktion schafft das Organ". Alle Wohnungen waren individuell und unregelmäßig geschnitten, die Möbel wurden oft speziell dafür entworfen und handgefertigt.
Das Gebäude besteht aus einem Erdgeschoss, fünf Obergeschossen (Wohnungen), einem Keller und einem Dachboden. Im Inneren dominieren rustikale Elemente und Parabelbögen.
Die Fassade und der historische Kontext
Das äußere Erscheinungsbild ist geprägt von Bewegung, ähnlich sanften Meereswellen, was die Schwere des Steins mildert. Die vorherrschenden Farben sind der helle Stein und das dunkle Eisen der Balkone und Tore. Trotz der fließenden Formen wirkt das Gebäude in seiner horizontalen Ausdehnung massiv.
Die Balkongeländer sind von natürlichen Formen inspiriert und ähneln Ästen und Pflanzen. Natürliche, geschwungene Formen dominieren, gerade Linien fehlen weitgehend.
Dieses Gebäude ist ein persönliches Statement und eine soziale Geste: Gaudí wollte etwas Einzigartiges schaffen, und viele halten es für sein spektakulärstes Haus. Das Gebäude wurde 1909 in Barcelona fertiggestellt und als Monument von besonderem Charakter anerkannt. Es steht im Kontext des Modernisme.
Katalonien begann zu dieser Zeit, eine Krise zu überwinden, die Spanien noch immer betraf, und richtete seinen Blick auf ein Europa, in dem der Modernisme bereits Fuß fasste. In diesem sozialen Kontext wetteiferte das aufstrebende Bürgertum darum, wer das beeindruckendste Haus besaß, was die Bedeutung solcher Bauwerke erhöhte.
In diesem Zusammenhang war es besonders relevant, dass Gönner wie Eusebi Güell Gaudí totale Freiheit und unbegrenzte Mittel für die Entwicklung seines unverwechselbaren Stils gewährten. Dabei setzten sich strukturelle und konstruktive Aspekte durch und beeinflussten die Gestaltung des Raumes.