Castelao: Leben und Werk des galicischen Künstlers
Classified in Sprache und Philologie
Written at on Deutsch with a size of 3,79 KB.
Alfonso Daniel Rodríguez Castelao
(Rianxo 1886 – Buenos Aires 1950) war als Kind Emigrant in Argentinien. Er studierte Medizin, war Arzt, bevor er Künstler und Schriftsteller wurde. Er war Abgeordneter während der Zweiten Spanischen Republik und Vertreter Galiciens. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg ging er ins Exil nach Argentinien, wo er starb.
Castelao war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Illustrator; diese beiden Aspekte sind in seinem Werk untrennbar miteinander verbunden. Dies zeigt sich auch in der Gestaltung seiner Alben wie „Cousas da vida“ (Die Dinge des Lebens) oder „Atila en Galicia“ (Attila in Galicien), die erzählerische Werke wie „Cousas“ (Dinge) und „Sempre en Galiza“ (Immer in Galicien) begleiten.
Merkmale seines erzählerischen Werks
- Präsenz von kritischem Humor.
- Einsatz einer Erzähltechnik mit einfachen Schlüsselsätzen, die für einen wenig geschulten Leser leicht verständlich und populär ist. Dies unterscheidet ihn von anderen Autoren der „Grupo Nós“ wie Otero Pedrayo oder Vicente Risco, die ihre Werke in komplexeren Erzählstrukturen präsentierten.
- Verwendung einfacher, populärer Themen, die der Leser leicht wiedererkennt, wie Tod, Jenseits, der Kazike (lokaler Machthaber) usw.
- In seinem Werk besteht immer eine Wechselbeziehung zwischen Text und Zeichnung, da er glaubt, dass sie Teile derselben ausdrucksstarken Botschaft sind.
- In seinem Werk fördert er stets die Beteiligung des Lesers durch offene Strukturen, Ellipsen (Auslassungen), populäre Ausdrücke, die Verteilung von Pausen (Stille) usw.
Werke von Castelao
Erzählwerk
- Sein erstes Werk stammt aus dem Jahr 1922 und trägt den Titel „Un ollo de vidro. Memorias dun esquelete“ (Ein Glasauge. Erinnerungen eines Skeletts). Das zentrale Thema dieses Werks ist die Geschichte eines Toten, der dank seines Glasauges mit Ironie alles beschreiben kann, was in der Welt geschieht.
- 1926 erschien der erste Band und 1929 der zweite Band des Buches „Cousas“ (Dinge). „Cousas“ sind kleine Geschichten (Mikroerzählungen), die zusammen mit Zeichnungen verschiedene Themen behandeln.
- 1934 wurden zwei Werke veröffentlicht: „Retrincos“, das fünf autobiografische Erzählungen enthält, und der Roman „Os dous de sempre“ (Die beiden von immer). Dieses Werk erzählt die Geschichte zweier gegensätzlicher Persönlichkeiten und zweier paralleler Leben: Pedriño (materialistisch) und Rañolas (idealistisch).
Theater
- Er schrieb ein einziges Theaterstück, das 1941 in Buenos Aires erschien: „Os vellos non deben de namorarse“ (Alte Männer sollten sich nicht verlieben). Dies ist das meistgespielte Werk des galicischen Theaters. Es präsentiert drei Geschichten, die das populäre Thema der Liebe eines alten Mannes zu einer jungen Frau neu interpretieren. Castelao überwindet dieses Thema, indem er verschiedene Elemente wie Tanz, Licht, Masken und symbolische Figuren wie den Tod, der den drei alten Männern erscheint, vollständig in das Theaterstück integriert.
Essay
- Sein wichtigstes Essaywerk erschien 1944: „Sempre en Galiza“ (Immer in Galicien), sein ideologisches Testament.
- Ein weiteres Buch ist das „Diario“ (Tagebuch) von 1921, das eine künstlerische Reise durch Frankreich, Belgien und Deutschland beschreibt.
- Hinzu kommen Zeichnungen aus den Alben „Galicia mártir“ (Märtyrer-Galicien), „Atila en Galicia“ (Attila in Galicien) und „Milicianos“ (Milizionäre).