Chagas-Krankheit: Symptome, Zyklus und Kontrolle
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Chagas-Krankheit: Definition, Erreger und Zyklus
Definition und Erreger
Die Chagas-Krankheit ist eine Infektion von Säugetieren, die durch den einzelligen Flagellaten Trypanosoma cruzi verursacht wird. Der Parasit zirkuliert in Form von Trypomastigoten im Blut infizierter Menschen oder Tiere. Wichtige Vogelschutzgebiete sind feuerfest immun gegen die Infektion.
Überträger (Vektor): Blutsaugende Insekten (Triatominen). Die wichtigste und am weitesten verbreitete Art ist Triatoma infestans, der Insektenvektor des Kontinents.
Wirte: Der Säugetierwirt kann der Mensch sowie verschiedene Haus- und Wildtiere sein. In seinen verschiedenen Wirten und in Kulturmedien weist T. cruzi drei grundlegende morphologische Aspekte auf:
- Trypomastigoten
- Epimastigoten
- Amastigoten
Der Entwicklungszyklus von Trypanosoma cruzi
Der evolutionäre Zyklus von T. cruzi beginnt, wenn Triatominen durch die Einnahme von Säugetierblut, das Trypomastigoten enthält, infiziert werden:
- Im Mitteldarm vermehren sich die Parasiten durch binäre Spaltung als Epimastigoten.
- Nach 15 bis 30 Tagen entwickeln sich metazyklische Trypomastigoten im Verdauungstrakt der Insekten.
- Wenn das infizierte Insekt ein Säugetier sticht, werden metazyklische Trypomastigoten mit dem Kot ausgeschieden. Diese dringen an der Bissstelle oder über die Schleimhäute (z. B. im Auge) in die Haut ein.
- Die Trypomastigoten dringen in die Zellen ein und verwandeln sich in Amastigoten.
- Die Amastigoten vermehren sich durch Kernspaltung, füllen die Zelle aus und brechen als Trypomastigoten aus. Sie verbreiten sich im ganzen Körper, wobei dieser Zyklus viele Male wiederholt wird.
- Schließlich werden die Trypomastigoten von hämatophagen Triatominen aufgenommen.
Chagas in Chile: Epidemiologie
Hyperendemische Gebiete: III. und IV. Regionen
Endemisches Gebiet: I. bis VI. Regionen
Zwei Arten von „Kissing Bugs“ (Raubwanzen)
| Art | Triatoma infestans | T. spinolai |
|---|---|---|
| Habitat | Häuslich (domizil) | Wild |
| Aktivität | Nacht | Tag/Nacht |
| Ernährung | Zoo-anthropophil | Zoophil |
| Zyklus | Häuslicher Zyklus | Wilder Zyklus |
Klinisches Bild der Chagas-Krankheit
Phasen der Infektion
Akute Phase:
- Ist in 5 % der Fälle symptomatisch, wovon 90 % Kinder (2 bis 4 Monate alt) betreffen.
Latenzphase: (Monate bis Jahre)
- Ist in der Regel asymptomatisch.
- Die Infektion kann lebenslang in dieser Phase verbleiben.
- Über 25 % der Fälle zeigen subklinische Auffälligkeiten.
Chronische Phase: (Jahre)
- Kardiale Form (Cardiopathica): Herzrhythmusstörungen, Blockaden, Kardiomegalie.
- Digestive Formen: Megakolon, Megaösophagus.
Diagnose der Chagas-Krankheit
Direkte Methoden zum Erregernachweis
Der Verdacht ergibt sich aus der klinischen und epidemiologischen Anamnese.
Die Bestätigung erfolgt durch Direkte Methoden zum Nachweis von Trypomastigoten:
- Untersuchung von frischem Blut (für höhere Ausbeute).
- Dicker Blutausstrich (nützlich in der akuten Phase, wenn die Parasitämie hoch ist).
- Xenodiagnose: Nützlich in der akuten und chronischen Phase.
Nachweis von Amastigoten-Nestern im Gewebe:
- Histopathologische Untersuchung (z. B. Biopsie, Sektion).
Prävention und Kontrolle
Chemoprophylaxe: Aktuelle Medikamente sind wirkungslos.
Impfstoff: Die Entwicklung ist aufgrund der komplexen antigenen Struktur von T. cruzi und der Autoimmunphänomene schwierig.
Vektorbekämpfung
Die Bekämpfung basiert auf:
- Besprühen von Häusern mit Insektiziden.
- Verbesserung des ländlichen Wohnraums.
- Gesundheitserziehung und Beteiligung der Gemeinschaft.
- Meldung des Risikos der Vinchuca-Präsenz in Wohngebäuden und Zusammenarbeit bei Desinfektionsmaßnahmen und zur Überwachung.
Transfusions- und Transplantationskontrolle
- Transfusionsbedingt: Kontrolle der Spender. Behandlung von infiziertem Blut (z. B. mit Gentianaviolett).
- Transplantation: Kontrolle der Spender.