Chagas, Malaria, Kryptosporidiose: Ein Überblick

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Chagas-Krankheit

Erreger und Übertragung

Erreger: Trypanosoma cruzi

Vektor: Blutsaugende Raubwanzen (Triatominae).

Übertragung: Die Übertragung erfolgt durch den Kot der infizierten Wanze, der in die Bisswunde oder auf Schleimhäute gelangt.

Entwicklungsstadien: Im Darm des Vektors entwickeln sich Epimastigoten und Trypomastigoten. Im Menschen zirkulieren Trypomastigoten im Blut, während Amastigoten die Zellen befallen.

Verbreitung: Hauptsächlich in ländlichen Gebieten Lateinamerikas.

Symptome und Verlauf

Eine symptomfreie Latenzzeit (unbestimmte Phase) kann 20 bis 30 Jahre oder länger andauern.

Klinische Manifestationen (Chronische Phase):

  • Herzinsuffizienz
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Kopfschmerzen
  • Ödeme der unteren Extremitäten

Die chronische Phase betrifft vor allem das Herz, die Verdauungsorgane und das Nervensystem.

Diagnose und Behandlung

Diagnose: Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung.

Behandlung: Medikamente sind besonders wirksam, wenn die Behandlung frühzeitig in der akuten Phase beginnt.

Prävention

Zur Prävention wird empfohlen, Aufenthalte in Endemiegebieten zu vermeiden sowie Wohnräume regelmäßig zu lüften und zu reinigen, um einen Befall durch Raubwanzen zu verhindern.

Malaria

Erreger und Übertragung

Erreger: Parasiten der Gattung Plasmodium.

Vektor und Verbreitung: Die Anopheles-Mücke, die vor allem in ärmeren tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Südamerikas (z. B. im Amazonasgebiet) verbreitet ist.

Lebenszyklus: Der komplexe Lebenszyklus des Erregers wechselt zwischen der Mücke (sexuelle Vermehrung) und dem Menschen (asexuelle Vermehrung). Nach einem Mückenstich gelangen die Parasiten in die Leber, reifen dort und befallen anschließend die roten Blutkörperchen, was die Symptome auslöst.

Symptome und Verlaufsformen

Typische Symptome:

  • Schüttelfrost
  • Hohes, wiederkehrendes Fieber
  • Starke Schweißausbrüche
  • Muskelschmerzen

Verlaufsformen: Man unterscheidet zwischen der unkomplizierten und der schweren Malaria. Schwere Verläufe können lebensbedrohlich sein.

Prävention

Der wichtigste Schutz ist die Vermeidung von Mückenstichen durch:

  • Bedeckende Kleidung
  • Verwendung von Insektenschutzmitteln
  • Anbringung von Fliegengittern an Fenstern
  • Schlafen unter Moskitonetzen

In Hochrisikogebieten kann eine medikamentöse Prophylaxe (z. B. mit Mefloquin, Doxycyclin oder Chloroquin) sinnvoll sein.

Behandlung

Unkomplizierte Malaria (Beispiel): Chininsulfat (10 mg/kg alle 8 Stunden) plus Doxycyclin (100 mg täglich über 7 Tage).

Schwere Malaria (Beispiel): Chinin-Dihydrochlorid (20 mg/kg) als intravenöse Infusion über 4 Stunden in 5%iger Glukoselösung oder physiologischer Kochsalzlösung.

Kryptosporidiose

Erreger und Übertragung

Erreger: Ein Protozoon der Gattung Cryptosporidium, das widerstandsfähige Oozysten bildet.

Reservoir: Menschen und Tiere.

Übertragung: Die Ansteckung erfolgt fäkal-oral, meist durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln.

Symptome und Risikogruppen

Symptome:

  • Wässriger Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Leichtes Fieber

Risikogruppe: Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z. B. bei HIV/AIDS oder nach Organtransplantationen).

Prävention und Behandlung

Prävention: Gründliches Händewaschen, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen, sowie das Vermeiden von potenziell kontaminiertem, unbehandeltem Wasser.

Behandlung: Die Therapie richtet sich nach dem Allgemeinzustand des Patienten, der Verträglichkeit von Medikamenten und dem Fortschritt der Erkrankung. Bei immunkompetenten Personen heilt die Infektion oft von selbst aus.

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