Chemotherapie: Arten, Nebenwirkungen und Ethik
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Chemotherapie: Definition und Wirkweise
Chemotherapie ist der Einsatz chemischer Mittel zur Zerstörung von Tumoren. Chemotherapeutika sind hochtoxisch und greifen alle sich schnell teilenden Zellen an, sowohl normale als auch maligne. Sie weisen oft eine geringe Spezifität für die verschiedenen Tumorarten auf.
Formen der Chemotherapie
- Adjuvante Chemotherapie: Einsatz chemischer Substanzen, nachdem der Tumor bereits mit anderen therapeutischen Methoden (z. B. Operation, Bestrahlung) behandelt wurde.
- Neoadjuvante oder Induktions-Chemotherapie: Dies ist die Chemotherapie als Erstbehandlung bei lokal fortgeschrittenen Tumoren. Ziel ist es, die Tumormasse zu reduzieren und nachfolgende Verfahren wie Operation oder Strahlentherapie effektiver zu gestalten.
- Radikale Chemotherapie: Angegeben für heilende Zwecke mit dem Ziel der vollständigen Zerstörung des Tumors.
- Palliative Chemotherapie: Dient dazu, den Tumor teilweise zu zerstören und Symptome zu lindern, wenn eine vollständige Heilung nicht mehr möglich ist.
Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen
Die potenziellen Komplikationen stehen im Zusammenhang mit der Medikamententoxizität und der verabreichten Dosis.
Auswirkungen auf das Verdauungssystem
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Geschmacksveränderungen
- Ösophagitis und Halsschmerzen
- Mundtrockenheit
- Mukositis und Stomatitis
- Zahnverfall und Zahnverlust
- Verstopfung und Durchfall
- Peritoneale Reizungen
Auswirkungen auf das blutbildende System
- Leukopenie: Erhöhtes Risiko für Infektionen und Sepsis.
- Thrombozytopenie: Erhöhtes Blutungsrisiko.
- Anämie: Führt zu Müdigkeit und Erschöpfung.
Maßnahmen bei schwerer Neutropenie
Bei schwerer Neutropenie (weniger als 600 Neutrophile) sollte ein System der befristeten Isolierung des Patienten etabliert werden.
Die „Verschwörung des Schweigens“ in der Medizin
Die „Verschwörung des Schweigens“ bezeichnet Strategien, die darauf abzielen, Patienten, Familien und/oder medizinisches Personal daran zu hindern, die Diagnose und/oder Prognose einer Krankheit sowie die damit verbundenen Emotionen, Schwierigkeiten oder Beschwerden zu erfahren. Es kann auch als eine bewusste Informationsmodifikation mit impliziter oder expliziter Zustimmung des Patienten definiert werden, um die Realität der Situation vor dem Patienten selbst zu verbergen (Arranz, Barbero, Barreto und Bayes).