Chronik und Perspektivismus in der Literatur: Eine Analyse

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Chronik und Perspektiven in der Literatur

1.1 Die Chronik: Der Begriff „Chronik“ führt uns zu einer der journalistischen Textsorten. Der Stil der Chronik in der Presse zeichnet sich durch eine Mischung aus Nachrichten, Meinungen und Reportagen aus. Gabriel García Márquez schrieb Artikel, Berichte und Leitartikel in vielen Zeitungen. Sein Werk ist ein Beispiel für die Synthese zwischen Literatur und Journalismus. Es entspricht zwar nicht exakt den Normen einer journalistischen Chronik, erfüllt aber einige davon. Zum Beispiel gibt es eine reale, historische Basis für die Ereignisse. Die Behandlung dieser Ereignisse ist jedoch das Ergebnis der freien Fantasie des Autors. Einige Kritiker sehen diese Verknüpfung mit dem Journalismus als Beeinträchtigung, obwohl viele es als Meisterwerk betrachten. „Chronik eines angekündigten Todes“ ist ein Werk, in dem Schriftsteller und Journalist aufeinandertreffen. Folgende Aspekte entsprechen der journalistischen Chronik: 1. Die genaue zeitliche Einordnung der Ereignisse, 2. Die reale Grundlage der Ereignisse, 3. Interviews mit Zeitzeugen, 4. Der Erzähler reist zum Ort des Vorfalls.

Folgende Aspekte entsprechen dem Schriftstellerischen: 1. Strukturierungstechniken des Erzählens (zeitliche Sprünge, Multiperspektivismus), 2. Veränderungen in der Namensgebung, 3. Übertreibung.

1.2 Der Perspektivismus: Charakteristisch für den Roman ist die Polyphonie der Erzählung, d. h., dass die Geschichte durch verschiedene Stimmen vermittelt wird. Die kontinuierliche Veränderung der Anzahl der Erzähler, Zeugenaussagen und Quellen verleihen dem Werk den Charakter des Romans. Der Multiperspektivismus impliziert die Anwesenheit eines aktiven Lesers, der alle Teile zusammenfügt. Es gibt viele Beispiele für diese Vielzahl von Ansichten über die gleiche Realität (siehe die Frage nach der Schuld oder Unschuld von Santiago Nasar). Auch Variationen in einer individuellen Perspektive treten auf, wie bei Victoria Guzmán und Santiago Nasar. Auf den ersten Blick haben wir einen allwissenden Erzähler. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir jedoch, dass mehrere Elemente dazu dienen, das Geschehene zu rekonstruieren: der Autopsiebericht, Briefe seiner Mutter, die Aussagen der Zeugen und seine eigenen Erinnerungen. Wenn der Erzähler sich auf etwas bezieht oder sich an etwas erinnert, das er von Dritten weiß, nimmt er eine allwissende Perspektive ein. Wenn er sowohl Charakter als auch Erzähler ist, verwendet er die Ich-Perspektive.

In einigen Sequenzen ist der Erzähler auf gewisse Weise präsent. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Stellen, an denen die Erzählung aus der Sicht des Erzählers erfolgt, mit einem gewissen Grad an Objektivität versehen sind, während Beschreibungen von Subjektivität geprägt sind.

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