Computergenerationen: Vakuumröhren und Transistoren
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Erste Generation: Die Ära der Vakuumröhren
Die erste Computergeneration basierte auf Vakuumröhren. Diese elektronischen Bauteile, ähnlich einer Glühbirne, konnten verschiedene Zustände annehmen und ermöglichten so den Aufbau digitaler Systeme auf Basis binärer Logik.
Wichtige Computer dieser Generation
- Der ENIAC (1947): Er bestand aus 18.000 Vakuumröhren und 7.500 Widerständen und konnte Dezimalzahlen addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren. Die Anlage füllte den Keller der University of Pennsylvania, verbrauchte 100 kW elektrische Leistung und erreichte eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von fünftausend Additionen pro Sekunde.
- Der EDVAC (1949): Dies war der erste Computer, der nach der Philosophie von John von Neumann gebaut wurde, bei der das Programm zusammen mit den Daten im Speicher abgelegt wird.
- Der UNIVAC (1951): Er gilt als der erste kommerziell hergestellte Computer und wurde vom U.S. Census Bureau gekauft.
- Die IBM 701 (1952): Sie war IBMs Antwort auf den UNIVAC und der erste von IBM gebaute elektronische Computer. Er konnte 17.000 Operationen pro Sekunde durchführen.
Merkmale der ersten Generation
Als periphere Ein- und Ausgabegeräte für Informationen dienten Lochkarten und Lochstreifen. Die Programmierung erfolgte direkt in Maschinensprache, die für Menschen schwer verständlich ist.
Computer der ersten Generation wurden für die Verwaltung großer Datenmengen, beispielsweise bei Wahlen, eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Komplexität und der enormen Kosten war die Anzahl der gebauten Maschinen sehr gering und sie waren nur für eine kleine Gruppe von Nutzern (z. B. Großunternehmen) bestimmt.
Zweite Generation: Der Aufstieg des Transistors
Das grundlegende Bauelement dieser Generation war der Transistor. Er hatte ähnliche elektronische Funktionen wie die Vakuumröhre, war aber wesentlich kleiner und hatte einen deutlich geringeren Stromverbrauch.
Wichtige Computer dieser Generation
- TRADIC (1955): Der von den Bell Labs entwickelte Computer war der erste, der vollständig mit Transistoren gebaut wurde. Er enthielt fast 800 Transistoren, verbrauchte nur etwa 100 Watt und nahm lediglich einen Kubikmeter Raum ein.
- IBM 7070 (1959): Diese Maschine konnte mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführen, wie z. B. Berechnungen durchführen und Lochkarten lesen. Wenn das Hauptprogramm vorübergehend angehalten wurde, weil beispielsweise der Kartenleser nicht bereit war, konnte der Computer eine andere Aufgabe ausführen, bis das Hauptprogramm fortgesetzt werden konnte.
- IBM 1401 (1960): Dies war eine kostengünstigere Version der IBM 7070, die sich an kleinere Kunden richtete.
- DEC PDP-5 (1963): Ein Minicomputer, eine Geräteklasse, die in der nächsten Generation ihre volle Blüte erreichen sollte. Ein großer Vorteil neben der geringeren Größe und dem niedrigeren Verbrauch war die Möglichkeit der Programmierung in Hochsprachen, die der menschlichen Sprache näher sind. Zu diesem Zweck wurden neue Programme (Compiler/Interpreter) entwickelt, die die Anweisungen der Hochsprache in Maschinencode übersetzten.
Weitere Merkmale der zweiten Generation
Es kamen Speicher auf Basis elektromagnetischer Elemente wie Ferritkernen auf, die eine höhere Speicherkapazität auf kleinerem Raum ermöglichten. Die Computer waren weniger komplex im Aufbau und in der Nutzung, zuverlässiger und kostengünstiger. Dadurch nahm ihre Verbreitung massiv zu, obwohl sie sich anfangs immer noch hauptsächlich große Unternehmen leisten konnten.