Die Cortes von Cádiz und die spanische Verfassung von 1812
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Die Juntas und die Cortes von Cádiz
Im Jahr 1808 wurden in Spanien 13 Provinzialjuntas (Juntas Provinciales de Defensa) gebildet. Im September bildeten einige ihrer Vertreter die Oberste Zentraljunta (Junta Suprema Central) des Königreichs. Diese übernahm die Regentschaft bis zur Rückkehr Ferdinands VII., des rechtmäßigen Königs, und weigerte sich, Joseph Bonaparte anzuerkennen.
Die Zentraljunta schlug die Schaffung neuer Juntas vor, leitete die öffentlichen Angelegenheiten, organisierte den Kampf gegen die Franzosen und plante den Entwurf einer Verfassung für das Königreich. Nach der Bildung der Zentraljunta wurde ihre Autorität von zahlreichen Institutionen hinterfragt. Daraus entstanden zwei Lager: die der „Afrancesados“ (Frankophilen) und die der Patrioten des Widerstands. Letztere teilten sich wiederum auf: in Liberale, die ein politisches Regime nach den Ideen der Französischen Revolution, aber unabhängig von Napoleon anstrebten, und in Absolutisten. Letztere sahen in Joseph I. die Verkörperung der Ideen, die sie bekämpften, und verteidigten die Tradition oder ihre Interessen als privilegierte soziale Gruppe.
Mittels eines Wahlsystems wurden Vertreter aus 33 großen Städten gewählt. Ziel war es, dass die gewählten Vertreter nach Cádiz reisten – einem Ort, der nicht von französischen Truppen erobert worden war –, um dort eine Verfassung für das Königreich zu entwerfen. Die Generalstände (Cortes Generales) traten in Cádiz zusammen. Die Arbeit an der Ausarbeitung der Verfassung hatte bereits vor der Bildung der Cortes begonnen, unter direkter Anleitung des aufgeklärten Politikers Jovellanos.
Die Arbeit der Cortes: Die Verfassung von 1812
Im Jahr 1812 wurde die Verfassung von Cádiz verkündet. Sie enthielt unter anderem:
- Eine Erklärung der Menschenrechte
- Die Anerkennung des Rechts auf freie Meinungsäußerung
- Das Wahlrecht für alle Männer über 25 Jahre
- Die Festlegung der Gewaltenteilung
Das politische Regime, das etabliert wurde, war eine konstitutionelle Monarchie. Mit dieser Verfassung wurde der erste Schritt der liberalen Revolution in Spanien getan. Sie gilt als ein Pakt zwischen Liberalen und Absolutisten. Der König sollte von den Cortes kontrolliert werden. Ebenfalls wurden verschiedene Dekrete erlassen.