David Hume: Ethik, Gefühl und Religionskritik
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Humes Ethik: Empirismus und Gefühl
Hume behandelte die Ethik erstmals im zweiten und dritten Buch seines Werkes Ein Traktat über die menschliche Natur (1739). Viele Jahre später extrahierte und überarbeitete er die hier vorgeschlagenen Ideen in einer kürzeren Schrift, der Untersuchung über die Prinzipien der Moral (1751). Humes Ansatz zu moralischen Fragen ist grundsätzlich empirisch. Statt zu beschreiben, wie Moral funktionieren sollte, erklärt er, wie moralische Urteile tatsächlich gefällt werden. Nach der Darstellung mehrerer Beispiele kommt er zu dem Schluss, dass die meisten (wenn nicht alle) als gut befundenen Verhaltensweisen gemeinsam haben, dass sie das Wohl und die soziale Hilfe fördern. Im Gegensatz zu anderen Empirikern wie Thomas Hobbes erklärt Hume, dass wir moralische Urteile nicht nur im Lichte unseres eigenen Interesses fällen, sondern auch im Hinblick auf das unserer Mitmenschen. Hume argumentiert in seiner Moraltheorie, dass wir moralische Urteile niemals allein auf die Vernunft stützen. Unsere Vernunft befasst sich mit Fakten und zieht daraus Schlüsse, kann uns aber nicht dazu bewegen, eine Option einer anderen vorzuziehen; das können nur Gefühle. Dieses Argument gegen eine Begründung der Moral allein auf Vernunft ist heute Teil der Argumente von Antirealisten.
Humes Kritik an praktischer Vernunft und Religion
Daher bestreitet Hume die Existenz der "praktischen Vernunft" und die Möglichkeit einer rationalen Begründung der Ethik. Der Bereich der Moral (Leidenschaften, Wollen und Handeln) lässt sich nicht auf die Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung von Ideen stützen, die auf Wahrheit und Lüge basieren. Wenn die Vernunft nicht die Quelle der Werturteile sein kann, dann liegt sie im Gefühl, das spontan in uns entsteht und uns zu Handlungen befähigt, die wir als moralisch bewerten. Die Analyse zeigt, dass dieses Gefühl eine Form von Vergnügen oder "Geschmack" ist. Dies veranlasst ihn, jede Spur von strenger Moral oder Moralismus, der die Seele abtötet, auszuschließen, da der Zweck der Moral das Glück und die Lebensfreude so vieler Menschen wie möglich ist. Ein weiterer Aspekt bei Hume betrifft das religiöse Problem. Er untergräbt die Behauptung von Beweisen für die Existenz Gottes und leugnet dessen Existenz unter Berufung auf das Problem des Bösen in der Welt. Religion hat ihren Ursprung in der Angst und Unwissenheit der Menschen über die Ursachen schrecklicher Naturereignisse. In seinem Buch Die natürliche Religionsgeschichte verteidigt er eine Entwicklung vom Polytheismus bis zur abstrakten Idee der Gottheit selbst in monotheistischen Religionen.