Die Dehesa: Ökosystem, Pflege und die Seca-Krankheit der Eichen
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Die Dehesa und ihre Bäume
Die Dehesa ist ein einzigartiges Agrarforstsystem, in dem der Baumbestand eine wesentliche Rolle spielt. Der sogenannte „Baum-Effekt“ verändert das Mikroklima und beeinflusst die Vegetation, was zu einem früheren Austrieb und einer längeren Vegetationsperiode führt.
Es wird angenommen, dass dieser Effekt auf die Fähigkeit der Bäume zurückzuführen ist, Nährstoffe aus tieferen Horizonten zu extrahieren, sowie auf thermische Unterschiede zwischen der Baumkrone und den Wurzeln.
Definition der Dehesa nach Gesetz Nr. 7/2010
Gemäß dem Gesetz Nr. 7/2010 vom 14. Juli wird die Dehesa wie folgt definiert:
Offene Bestandsform
Eine Waldfläche, die von einer Baumschicht mit einem Überschirmungsgrad zwischen 5 % und 75 % bedeckt ist. Die Bäume bestehen hauptsächlich aus Eichen, Korkeichen und Olivenbäumen, gelegentlich auch aus anderen Baumarten. Dies ermöglicht die Entwicklung einer wesentlichen Krautschicht (Gras), die als Futter für Vieh oder Wild dient.
Weide
Eine Fläche, die meist durch offene Bestandsformen geprägt ist und für verschiedene Nutzungen sowie ein grasbasiertes Landmanagement dient. Dies umfasst hauptsächlich Viehzucht, Obstbau, die Nutzung von Eicheln (Mast), weitere Waldnutzungen, Jagd und Landwirtschaft.
Typischerweise weist die Dehesa eine Dichte von etwa 40 Bäumen pro Hektar auf.
Pflege und Management der Dehesa
Die Kontrolle von Gestrüpp und Unterholz erfolgt hauptsächlich durch Jagd und die Beweidung mit Nutztieren.
Wichtige Regeln für den Baumschnitt
- Es gibt vereinbarte Regeln für den Baumschnitt, die nicht übermäßig sind:
- Aufrechte Äste beschneiden, um eine offene, ausgewogene und saubere Krone zu fördern.
- Äste mit einem Durchmesser von mehr als 15 cm nicht schneiden.
- Schneiden, ohne die Rinde zu reißen.
- Schrägschnitte anlegen.
- Nur in der Vegetationsruhe beschneiden.
- Nicht mehr als ein Drittel der ursprünglichen Biomasse entfernen. Nach dem Schnitt sollte das Kronenvolumen mindestens doppelt so groß sein wie der entfernte Anteil.
- Den Schnitt alle 6-12 Jahre wiederholen, je nach Wachstumsrate des Baumes, wobei Äste mit einem Durchmesser von über 15 cm vermieden werden sollten.
Wirtschaftliche Aktivitäten und Kulturgut
- Kunsthandwerk
- Lebensmittelproduktion
- Tourismus
- Bedeutender Kulturschatz
Die Seca-Krankheit (Eichenwelke)
Die Seca ist eine Krankheit, die Eichen befällt. Sie wurde erstmals in den 1990er Jahren beschrieben und äußert sich durch einen allgemeinen Verfall, der zum Absterben des Baumes führen kann. Symptome sind Entlaubung, Chlorose, das Absterben von Zweigspitzen (Puntisecado) oder plötzliches Absterben.
Direkte (biotische) Faktoren
- Pilze
- Schwammspinner (Lymantria dispar): Verursacht Entlaubung.
- Grüner Eichenwickler (Tortrix viridana): Verursacht Entlaubung.
Prädisponierende Faktoren
- Wetterbedingungen (Hitze und Trockenheit)
- Forstwirtschaftliche Praktiken (z.B. unsachgemäßes Beschneiden, Behandlungen)
- Genetische Faktoren (z.B. Bäume aus Naturverjüngung)
Herausforderungen für das Dehesa-System
- Unzureichende Regeneration der Baumschicht.
- Zunehmende Überalterung der Baumbestände und Verlust von traditionellem Wissen.
- Landflucht und Entvölkerung ländlicher Gebiete.
- Allgemeiner Rückgang der Regenerationsfähigkeit (verstärkt durch Seca).