Demografischer Wandel: Phasen, Trends & globale Auswirkungen

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Demografischer Wandel: Phasen & globale Trends

1. Phase: Hohe Geburten- und Sterberaten

Die Geburtenrate bleibt relativ hoch, da Kinder noch als Notwendigkeit angesehen werden. In dieser Phase industrialisiert sich das Vereinigte Königreich, was zu einem enormen Bevölkerungswachstum führt.

3. Phase: Eindämmung und Urbanisierung

Die 3. Phase der Eindämmung (ca. 1880 – vor dem Ersten Weltkrieg) markiert den letzten Schritt zu einer städtisch-industriellen Gesellschaft. Die Sterblichkeitsrate sinkt weiter und erreicht das heutige Niveau, begünstigt durch medizinische Fortschritte wie Penicillin. Der wichtigste Aspekt ist der kritische Rückgang der Geburtenraten aus verschiedenen Gründen:

  • Mit dem Wandel von einer ländlichen zu einer städtischen Gesellschaft sind Kinder in Städten keine Absicherung mehr für die Zukunft.
  • Der verfügbare Wohnraum in städtischen Gebieten ist kleiner.
  • Frauen treten zunehmend in die Arbeitswelt ein, und die Nutzung von Verhütungsmitteln wird allgemeiner.

Das Bevölkerungswachstum verlangsamt sich in dieser Phase.

4. Phase: Neues demografisches Regime

In der 4. Phase, dem neuen demografischen Regime, variiert die Sterblichkeitsrate kaum noch und ist sehr gering. Gegen Ende dieser Phase kann sie leicht ansteigen, da es viele ältere Menschen gibt und die Lebenserwartung sehr hoch ist. Die Geburtenrate sinkt weiter und kann sogar unter die Sterberate fallen. Manchmal kann sie sich stabilisieren, wenn die wirtschaftliche Situation gut ist. Wir befinden uns nun in einer vollständig postindustriellen, urbanen Gesellschaft. Frauen sind vollständig in den Arbeitsprozess integriert. Die Familienstruktur hat sich grundlegend verändert; es gibt auch Familien ohne Kinder, und das Prinzip des Bevölkerungswachstums tendiert gegen Null. Fällt die Geburtenrate unter die Sterberate, sinkt die Bevölkerungszahl. Daher wird angenommen, dass einige hochentwickelte Länder bereits eine fünfte Phase erreicht haben. Eines der Hauptmerkmale der 4. Phase ist die Überalterung der Bevölkerung.

5. Phase: Bevölkerungsrückgang

In der 5. Phase sinkt die Geburtenrate weiter, und die Sterblichkeitsrate liegt weiterhin über der Geburtenrate. Infolgedessen kann die Bevölkerungszahl zu sinken beginnen. Länder wie Spanien, Deutschland, Großbritannien und Italien befinden sich in dieser Phase.

Aktuelle Situation in Entwicklungsländern

Nicht alle Entwicklungsländer befinden sich in der gleichen demografischen Phase. Viele Länder der Dritten Welt befinden sich im demografischen Wandel.

Weniger entwickelte Länder, die sich noch in der 2. Phase befinden, sind beispielsweise:

  • Subsahara-Afrika
  • Einige Regionen in Zentralasien, dem Nahen Osten und Südasien.

Herausforderungen hoher Fruchtbarkeit

Diese Länder weisen eine sehr hohe Fruchtbarkeitsrate auf, oft mehr als fünf Kinder pro Frau. Die Verringerung der Fruchtbarkeit in diesen Regionen ist äußerst schwierig. Selbst die Hilfe der Vereinten Nationen konnte dies bisher kaum ändern. Der indische Unabhängigkeitsführer Mahatma Gandhi zeigte auf friedliche Weise, dass Entwicklung das beste 'Verhütungsmittel' sei. Die hohe Fruchtbarkeit ist auf wirtschaftliche und soziale Faktoren zurückzuführen:

  • In ländlichen Gebieten werden Kinder als Arbeitskräfte und als Absicherung für das Alter benötigt. Eltern verlassen sich darauf, dass ihre Kinder sie im Alter versorgen.
  • Hinzu kommen religiöse und soziale Faktoren: Viele Kinder gelten als Zeichen männlicher Potenz, während Frauen oft unterdrückt werden und Verhütungsmittel negativ angesehen werden.

Fortschritte und verbleibende Probleme

Die Sterblichkeit könnte durch Kampagnen von entwickelten Ländern oder NGOs reduziert werden. Trotz solcher Kampagnen gibt es in vielen dieser Länder weiterhin Hunger und Epidemien, verursacht durch schlechte hygienische und sanitäre Bedingungen sowie knappe Ressourcen. Trotz dieser Fortschritte ist die Kindersterblichkeit in diesen Ländern mit fast 50 Promille immer noch sehr hoch.

Einige Länder der Dritten Welt haben bereits die dritte Phase, die Eindämmungsphase, erreicht. Dazu gehören lateinamerikanische Länder und die meisten asiatischen Staaten. In den meisten dieser Länder sind die Geburtenraten seit den 1950er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zurückgegangen.

Schwellenländer und demografischer Wandel

Ein Rückgang der Geburtenraten wurde durch eine bessere Bildung von Frauen, verbesserte Gesundheitsversorgung und vor allem durch eine spätere Heirat erreicht. Dies zeigt sich in einigen sogenannten Schwellenländern (NPIs), auch bekannt als 'Asiatische Tigerstaaten' in Asien, wie Singapur, Taiwan und Hongkong. Diese Länder haben es geschafft, die Geburtenrate zu senken und sich gleichzeitig wirtschaftlich zu entwickeln.

Chinas Ein-Kind-Politik als Sonderfall

China stellt einen Sonderfall dar, da es die Ein-Kind-Politik eingeführt hat, die nur ein Kind pro Familie erlaubte. Durch diese Politik sank die Geburtenrate erheblich: Von 4,3 Kindern pro Frau im Jahr 1972 erreichte sie im Jahr 2000 ein Niveau von 1,8 Kindern pro Frau.

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