Denkfallen & Gesellschaftskritik: Horkheimer & Adorno
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Häufige Denkfallen und kognitive Verzerrungen
1. Bestätigungsneigung & selektives Denken
Der Prozess, bei dem man dazu neigt, Fakten, Beweismitteln oder Belegen, die die eigenen Überzeugungen bestätigen, ein größeres Gewicht beizumessen und dabei andere zu übersehen.
2. Gedächtnisverzerrung & Konfabulation
Tritt auf, wenn unbekannte, oft unbewusste Erinnerungen konstruiert werden, um Lücken in unserem Gedächtnis und unseren Erzählungen mit Fantasien zu füllen.
3. Ignoranz: Wissenslücken & Fehlurteile
Kritische Lücken im Wissen oder bei Informationen zu einem Thema, die zu fehlerhaften Werturteilen führen.
4. Selektive Wahrnehmung: Realitätsverzerrung
Dies geschieht, wenn man sich der eigenen Wahrnehmungsgrenzen nicht bewusst ist, die dazu führen können, die Realität falsch zu interpretieren (z. B. Mondillusion).
5. Persönliche Voreingenommenheit & Vorurteile
Wenn man sich der eigenen, oft unbewussten Voreingenommenheiten und Vorurteile, die aus persönlichen Erfahrungen resultieren, nicht bewusst ist, was es schwierig macht, objektiv und kritisch zu denken.
6. Ambiguität: Mehrdeutigkeit von Ausdrücken
Ein Wort oder Ausdruck, der auf mehrfache Weise verstanden werden kann.
7. Geschlossene oder unveränderliche Ausdrücke
Die Verwendung eines Ausdrucks, der es unmöglich macht, die Gültigkeit der eigenen Argumente zu überprüfen oder zu hinterfragen.
8. Euphemismen & Doppelmoral: Wahrheit verschleiern
Tritt auf, wenn Wörter oder Ausdrücke verwendet werden, um die rohe, hässliche Wahrheit zu verschleiern oder harmloser erscheinen zu lassen (z. B. 'ethnische Säuberungen' statt 'Massenmord').
9. Jargon & Fachsprache: Komplexität vortäuschen
Tritt auf, wenn Fachsprache oder Jargon verwendet wird, um einfache Dinge komplexer, wichtiger oder unbedeutender erscheinen zu lassen.
10. Falsche Implikationen: Irreführende Sprache
Sprache, die klar und präzise erscheint, aber irreführend ist, weil sie etwas Falsches impliziert.
11. Werturteile ohne Argumentation
Meinungen oder Werturteile werden so präsentiert, dass das Publikum keine eigene Prüfung vornimmt (Urteile und Meinungen ohne Argumentation).
12. Sinnlose oder absurde Vergleiche
Ein Vergleich, der etwas als überlegen darstellt, während diese Überlegenheit gleichzeitig geleugnet wird.
13. Vagheit oder Unbestimmtheit der Sprache
Sprache, die weniger präzise ist, als es der Kontext erfordert (z. B. 'Geld' statt 'Euro').
14. Apophänie oder Aberglaube
Die falsche Wahrnehmung einer Verbindung zwischen Ereignissen, die nicht miteinander in Beziehung stehen (z. B. ein Glückshut beim Fußball).
15. Zirkelschluss: Zirkuläre Argumentation
Man nimmt etwas als wahr an, während man gleichzeitig versucht, es zu beweisen.
16. Clustering-Illusion & Texas Sharpshooter
Der falsche Eindruck, dass völlig zufällige Ereignisse in einer Serie oder Gruppe auftreten und nicht rein zufällig sind (z. B. Wünschelrutengänger).
17. Falsche Analogie: Unlogische Vergleiche
Unlogische Vergleiche zur Unterstützung der Gültigkeit einer bestimmten Aussage.
18. Forer-Effekt: Vage Persönlichkeitsbeschreibungen
Die Tendenz, vage Persönlichkeitsbeschreibungen als zutreffend zu akzeptieren (z. B. Horoskope).
19. Irrelevanter Vergleich: Äpfel mit Birnen
Ein Vergleich, der irrelevant oder unangemessen ist, da er zwischen verschiedenen Ebenen oder Objektklassen stattfindet (z. B. Äpfel mit Birnen vergleichen).
20. Wunschdenken: Emotionale Entscheidungen
Die Bildung von Überzeugungen und Entscheidungen, basierend auf dem, was man sich wünschen oder als angenehmer vorstellen würde, anstatt sich auf Beweise zu stützen. Dieser Gedanke ist emotional motiviert.
Konzepte aus Max Horkheimer & Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung
Ideologie
Der Text beschreibt, wie das Bewusstsein der Menschen durch falsche Ideologien kontrolliert wird. Diese Ideologien lassen uns glauben, dass Arbeit, Kommunikation und technologischer Fortschritt uns global vereinen, obwohl dies eine Propaganda ist, die durch die Verinnerlichung eines Geistes des Konsums und einer materialistischen Weltanschauung im Kapitalismus erreicht wird.
Entfremdung (Alienation) im Kapitalismus
Dieser Prozess führt dazu, dass Menschen beginnen, ihre Beziehungen zu anderen auf bestimmte Grenzen und Verhaltensweisen zu reduzieren, wie sie in Büros, Fabriken usw. vorgegeben sind. Der Text betont, dass dies uns geistig und körperlich isoliert, die Fähigkeit zur Wertschöpfung nimmt und unsere Gespräche sich nur noch um praktische Interessen drehen, wie es die kapitalistische Welt wünscht.
Objektivierung: Mensch als Ware
Dieser Prozess tritt ein, wenn der Kapitalismus uns zu bloßen Instrumenten macht; wir werden zu einem Mechanismus, der benutzt und ausgerichtet werden kann. Wir sind nur eine weitere Einheit in der Produktionslinie. Deshalb besagt der Text, dass jeder Mensch so viel in Zigaretten, Filme usw. investiert, in dem Glauben, frei zu sein, aber nicht erkennt, dass er Sklave ist. Was jemand mit einem moderaten Einkommen tut, wird von allen mit einem bescheidenen Einkommen getan. Am Ende des Textes wird festgestellt, dass man sich angleichen muss, aber es ist zu spät: Man ist zu einer Ware geworden, die vom Kapitalismus dominiert wird, ein Teil des Marktes, in dem wir als Dinge, nur für Geld, behandelt werden.