Descartes: Leben, Philosophie und Vergleich mit Aristoteles
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Descartes: Historischer Kontext
René Descartes lebte im ersten Teil des 17. Jahrhunderts. Im 16. Jahrhundert war die religiöse Einheit in Europa durch die protestantische Reformation zerbrochen. Die Idee eines durch den christlichen Glauben vereinten Europas geriet ins Wanken.
Sozio-politischer Kontext
Frankreich, Holland und England standen im Mittelpunkt der Wirtschaft. In ganz Europa breitete sich die absolute Monarchie aus. Da die Wirtschaft ruiniert war, waren in Spanien die Bourgeoisie, der Adel und der Klerus die Besitzer des Landes. In England gab es zwei Revolutionen und einen Bürgerkrieg. Europa war aufgrund merkantilistischer Ideen in das koloniale Abenteuer verwickelt. Die Entwicklung des Handels kam der Bourgeoisie zugute, die versuchte, das System des Ancien Régime zu brechen.
Es ist die Blütezeit des Barock, das Goldene Zeitalter der Literatur, Malerei und Musik.
Philosophie Descartes'
Descartes gilt als Vater der modernen Philosophie und des Rationalismus. Er bricht mit der traditionellen Form der Philosophie, indem er die Autonomie und Autarkie der Vernunft stärkt. Er setzt sich für die mathematische Methode ein und begründet eine idealistische Haltung. Descartes' Philosophie beginnt mit einer Theorie des Wissens.
Zwei wichtige philosophische Strömungen dieser Zeit sind der Rationalismus und der Empirismus.
Vergleich: Descartes und Aristoteles
Erkenntnistheorie
Während sich Aristoteles' Physik auf die Erforschung des Menschen konzentriert und den Menschen als ein besonderes physisches Wesen betrachtet, steht bei Descartes' Erkenntnistheorie das Wissen vor allen anderen Problemen. Aus dieser Theorie heraus erscheint der Mensch als eine denkende Substanz (res cogitans), die völlig getrennt von der ausgedehnten Substanz (res extensa) ist.
Die Natur des Menschen
Beide Philosophen vertreten einen dualistischen Ansatz, der den Menschen als eine Verbindung von Körper und Seele begreift. Für Aristoteles sind Körper und Seele von Natur aus substanziell vereint. Descartes hingegen lehnt diese Einheit ab und betrachtet Körper und Seele als völlig unterschiedliche Substanzen. Er postuliert, dass die Seele in völliger Unabhängigkeit vom Körper denkt, da der Mensch in erster Linie eine "res cogitans" ist.
Die Natur der Seele
Aristoteles unterscheidet zwischen drei Arten von Seelen: der vegetativen, der sensitiven und der rationalen. Er betrachtet die Seele als das grundlegende Prinzip des Lebens und daher als unsterblich. Descartes hingegen sieht die menschliche Seele nicht als Prinzip der Bewegung. Er argumentiert, dass Bewegung eine Eigenschaft ist, die Gott der Materie verliehen hat. Daher ist die Seele von allem Körperlichen verschieden, unvergänglich und unsterblich. Der Tod tritt ein, wenn der Körper nicht mehr funktioniert.
Wechselwirkung zwischen Körper und Seele
Für Aristoteles ist die Seele die Form und wirkt im Körper. Sie können nicht getrennt existieren. Descartes hingegen hielt es für praktisch unmöglich, die Interaktion zwischen Körper und Seele zu erklären, da es sich um völlig unterschiedliche Dinge handelt.