Deutsche Außenpolitik: Von der Nachkriegszeit zur globalen Rolle
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Deutsche Außenpolitik und Internationale Beziehungen
Es gibt auch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, die mit den Ländern in Zusammenhang stehen. Im Hinblick auf die Programmplanung wird ein Trend zur Verflachung des eigenen Programms aufgrund des Wettbewerbs mit privaten Sendern beobachtet. Dies ist vor allem für politische und kulturelle Inhalte von Nachteil und führt zu Kommunikationsproblemen zwischen politischen Parteien und anderen gesellschaftlichen Organisationen.
BRD: Vom "politischen Zwerg" zur internationalen Rolle
Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) als "wirtschaftlicher Riese und politischer Zwerg" war eine ständige Klage von Bundeskanzler Willy Brandt. Er protestierte gegen das geringe internationale und europäische Gewicht der Wirtschaft in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die unmittelbare deutsche Vergangenheit und die Gründe für externe Vetos verhinderten das Interesse, in Deutschland 1945 eine "Stunde Null" zu schaffen, in der die Geschichte vergessen werden sollte. Bis 1952 hatte die BRD ihre (teilweise) Souveränität nicht wiedererlangt. Das Fehlen eines Friedensvertrages bis 1990 führte dazu, dass die BRD in Verteidigungs- und Außenpolitik durch die Entscheidungen der Besatzungsmächte eingeschränkt war. Ihre Mitgliedschaft seit ihrer Gründung (1955) in der NATO und der EWG garantierte, dass Deutschland nahtlos in den westlichen Block des Kalten Krieges integriert wurde.
Herausforderungen der deutschen Teilung
Die Teilung in zwei Staaten im Jahr 1949 wurde zum Hauptproblem der deutschen Außenpolitik. Eine radikale Außenpolitik gegenüber dem Ostblock bedeutete, die DDR nicht anzuerkennen oder die polnische Oder-Neiße-Grenze nicht als gültig zu akzeptieren. Diese Priorität der deutschen Außenpolitik, die als Verfassungsauftrag im Grundgesetz von 1949 verankert war, wurde von verschiedenen Regierungen unterschiedlich umgesetzt:
Hallstein-Doktrin (1955)
Sie erklärte die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur DDR durch Drittstaaten als feindlichen Akt gegenüber der BRD, was zum Abbruch diplomatischer Beziehungen oder zur Verhängung von Wirtschaftssanktionen führen konnte.
Große Koalition (1966)
Die Große Koalition (zwischen den beiden wichtigsten politischen Kräften) milderte die vorherige Doktrin, die schließlich 1972 mit der Unterzeichnung des Grundlagenvertrags mit der DDR verschwand.
Willy Brandts Ostpolitik
Sie zielte auf eine Annäherung an den Osten ab, um eine nukleare Konfrontation auf deutschem Boden zu vermeiden. Im Jahr 1973 wurden beide deutsche Staaten Vollmitglieder der Vereinten Nationen.
Wiedervereinigung und neue internationale Rolle
Helmut Kohl verfolgte seit 1982 eine Politik der Zweideutigkeit, die sich in einem "Zuckerbrot und Peitsche"-Diskurs über die Fakten äußerte. Das Ende der deutschen Teilung und die Wiedererlangung der vollen Souveränität durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag ermöglichten Deutschland eine neue internationale Rolle. In diesem Vertrag wurde die deutsche NATO-Mitgliedschaft gebilligt, die Bundesrepublik Deutschland erkannte die Oder-Neiße-Grenze als endgültig an, verzichtete auf den Einsatz von Kernwaffen und beschränkte ihre Militärstärke.
Deutschlands Rolle in globalen Konflikten und der EU
Als in den 1990er Jahren, nach dem Zerfall der UdSSR und dem Fall der Berliner Mauer, westliche Militäraktionen einen neuen Schwerpunkt erhielten (z.B. Golfkrieg, Intervention in Jugoslawien), behinderten die frühere deutsche Kriegslust und die eigenen Rechtsvorschriften das Eingreifen von Bundeswehrtruppen in militärische Aktionen. Im Jahr 1994 musste das Verfassungsgericht die Verfassungsmäßigkeit von Interventionen deutscher Truppen außerhalb des nationalen Territoriums unter UN-Mandat genehmigen. Der "deutsche Sonderweg" war ein Teil der besonderen Geschichte Deutschlands.
Der Vertrag über die Europäische Union war das Ergebnis dieser neuen Rolle, die Deutschland zukam. Auf der einen Seite versuchte Frankreich, die mächtige deutsche Wirtschaft durch die Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion zu binden. Im Gegenzug hatte Deutschland Fortschritte bei der Idee eines politischen Europas gemacht, das größere Handlungsspielräume ermöglichen würde. Die EU-Erweiterung nach Osteuropa, dem traditionellen deutschen "Hinterhof", entsprach dem wichtigsten internationalen Interesse des neuen vereinigten Deutschlands. Doch die finanziellen Verpflichtungen der BRD sowohl in den Ländern der ehemaligen DDR als auch in den osteuropäischen Ländern würden die Wirtschaft belasten, was eine Umstellung auf EU-Ebene erschwerte. Die Forderung nach einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wäre ein weiteres Element der Reibung und würde das bestehende Gleichgewicht seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stören.
Die allmähliche Wiedererlangung einer Stimme in der internationalen Arena nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte Deutschland durch seine Mitgliedschaft in europäischen politischen Organisationen. Deutschlands internationale Präsenz, die seit dem letzten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts zunehmend mit seinem Status als Export-Kraftpaket und einer kommerziellen Präsenz auf allen Kontinenten verbunden ist, soll nun auch einen politischen Inhalt erhalten.