Deutsche Einigung und Revolution von 1848
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Die Deutsche Einigung (1864-1871)
Im 19. Jahrhundert war Deutschland in 39 Staaten zersplittert, die den Deutschen Bund bildeten. Unter diesen Staaten ragten das Kaisertum Österreich und das Königreich Preußen heraus. Das deutsche Nationalgefühl wurde begünstigt durch:
- Die nostalgische Romantik der deutschen imperialen Vergangenheit, verteidigt von Philosophen, Historikern, Dichtern und Musikern.
- Eine gemeinsame Sprache und Kultur.
- Eine Bourgeoisie, die bestrebt war, das Land zu vereinen und einen einheitlichen Markt zu schaffen.
Bereits 1834 hatte Preußen eine Zollunion geschaffen, die Österreich ausschloss. Das Nationalgefühl wuchs durch die Ablehnung der Herrschaft Napoleons. Der deutsche Nationalismus stellte folgende Frage: Sollte Deutschland von Österreich oder von Preußen geführt werden?
Der Einigungsprozess
Der Einigungsprozess wurde vom Königreich Preußen unter König Wilhelm I. und seinem Reichskanzler Otto von Bismarck, der 1862 die Regierung übernahm, vorangetrieben.
Phasen des Prozesses:
- Krieg gegen Dänemark (1864): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein, die unter dänischer Herrschaft standen, aber eine deutsche Bevölkerung hatten, wurden annektiert. Preußen und Österreich erklärten Dänemark den Krieg. Nach dem Sieg kam Schleswig unter preußische und Holstein unter österreichische Kontrolle.
- Österreichisch-Preußischer Krieg (1866): Spannungen, die durch die Verwaltung der Herzogtümer entstanden, führten zum Krieg. Nach der Niederlage der Österreicher in Sadova demonstrierte Preußen seine politische und militärische Überlegenheit. 1867 schloss Preußen einen Vertrag mit 21 deutschen Staaten und gründete den Norddeutschen Bund.
- Deutsch-Französischer Krieg (1870-1871): Die Stärkung Preußens erhöhte die Rivalität mit Frankreich. Nach dem Sieg bei Sedan wurde 1871 in Versailles der Waffenstillstand unterzeichnet und das Zweite Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm I. ausgerufen. Die südlichen Staaten (Bayern, Baden, Pfalz) wurden von der preußischen Armee besetzt. Das vereinte Deutschland wurde zur führenden europäischen Macht.
Bismarck wurde in den folgenden Jahrzehnten zum Schiedsrichter der internationalen Beziehungen.
Die Arbeiterbewegung
Die Arbeiterbewegung war eine Reihe von organisierten Aktionen und Forderungen nach sozialen und politischen Rechten, die von der Arbeiterklasse entwickelt wurden.
Ursachen:
- Lange Arbeitszeiten in ungesunden Fabriken.
- Strenge Disziplin mit körperlichen Strafen.
- Fehlendes Arbeitsrecht.
- Sehr niedrige Löhne.
- Mangel an Koalitionsfreiheit.
Konsequenzen:
- Maschinenstürmer: Entstand in Großbritannien zwischen 1779 und 1802. Arbeiter zerstörten Maschinen.
- Erste Arbeiterorganisationen: Gewerkschaften und Chartismus.
Die Revolution von 1848
Die Revolution von 1848 ist bekannt als der "Frühling der Völker", weil sie sich gegen den Absolutismus erhoben.
Ursachen:
- Wirtschaftlich: Wirtschaftskrise und Finanzkrise von 1847.
- Sozialpolitisch: Fortschreitende Verschlechterung der Lebensbedingungen der Arbeiter und Handwerker.
In Frankreich kam es zu einem Volksaufstand, der die Monarchie von Louis Philippe von Orléans hinwegfegte. Die Zweite Republik wurde ausgerufen. Die neue Regierung ergriff folgende politische und soziale Maßnahmen:
- Allgemeines Wahlrecht für Männer.
- Abschaffung der Sklaverei.
- Verkürzung der Arbeitszeit.
- Anerkennung des Streikrechts.
- Recht auf Arbeit für Arbeitslose in nationalen Werkstätten (1849).
Napoleon Louis wurde Präsident der Republik, aber seine Regierung wurde zunehmend autoritär. 1851 führte er einen Staatsstreich durch und proklamierte sich selbst zum Kaiser. Damit begann das Zweite Kaiserreich.
Auswirkungen in Europa:
- Westeuropa: Auftreten demokratischer Ideale (Volkssouveränität, soziale Gleichheit, allgemeines Wahlrecht).
- Osteuropa: Kampf gegen den Absolutismus und die österreichische Kaiserherrschaft (Ungarn, Tschechien).
Ursachen der Französischen Revolution:
- Die Bourgeoisie erzielte hohe wirtschaftliche Gewinne.
- Die Ideen der Aufklärung ermutigten das Bürgertum, politische Veränderungen zu fordern, um die Privilegien und den Absolutismus zu beseitigen.
- Die Wirtschaftskrise verschärfte die Situation.