Deutsche Grammatik: Nominalphrasen & Relativsätze

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Grundlagen der Nominalphrase

Eine Nominalphrase (NP) ist eine Wortgruppe, die um ein Kernsubstantiv oder Pronomen herum aufgebaut ist. Sie wird durch ihre Bedeutung und syntaktische Funktion charakterisiert. Attribute sind Ergänzungen, die das Kernsubstantiv näher bestimmen. Sie können vor oder nach dem Kernsubstantiv erscheinen, zum Beispiel: „Die schöne Blume“ oder „Die Blume Ihrer Schwester“.

Arten von Attributen in Nominalphrasen

Im Deutschen können Substantive durch verschiedene Attribute ergänzt werden:

  • Adjektivische Attribute

    Ein Adjektiv oder eine Adjektivgruppe kann vor oder nach dem Substantiv stehen (z.B. „das schöne Haus“ / „ein schönes Zuhause“). Das Adjektiv stimmt in Genus (Geschlecht) und Numerus (Zahl) mit dem Kernsubstantiv überein.

  • Nominale Attribute (Apposition)

    Ein Substantiv kann ein anderes Substantiv ergänzen (z.B. „Berlin, die Hauptstadt Deutschlands“). Hierbei besteht eine inhaltliche Übereinstimmung. Die Elemente stehen oft ohne verbindendes Wort nebeneinander. Das Kernelement wird in der Regel zuerst genannt. Diese Art der Ergänzung wird als Apposition bezeichnet.

  • Präpositionale Attribute

    Ein Präpositionalobjekt (Präposition + Substantiv) kann ein Substantiv ergänzen (z.B. „Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts“, wobei „des Wachsfigurenkabinetts“ das „Geheimnis“ ergänzt). Im Gegensatz zur Apposition verbindet hier eine Präposition die beiden Substantive. Das Kernelement steht immer vor der Präposition, während der durch die Präposition eingeleitete Ausdruck das Attribut ist.

  • Adjektivische Nebensätze (Relativsätze)

    Ein adjektivischer Nebensatz, auch Relativsatz genannt, kann ein Substantiv näher bestimmen. Relativsätze werden durch Relativpronomen oder Relativadverbien eingeleitet und beziehen sich auf ein Bezugswort im Hauptsatz.

Relativsätze und Relativpronomen

Relativpronomen leiten Relativsätze ein und sind anaphorisch gekennzeichnet, das heißt, sie beziehen sich auf ein Wort (das Antezedens) im übergeordneten Satz, das bereits genannt wurde. Sie haben eine doppelte syntaktische Funktion:

  • Bezug zum Antezedens (R-Funktion)

    Die erste Funktion (R für „referenziell“ oder „refunktionalisiert“) besteht darin, den Relativsatz mit dem Antezedens zu verbinden. Der Relativsatz fungiert als Attribut zum Antezedens. Zum Beispiel im Satz „Das Kind, das isst“, ist „das isst“ ein Attribut zu „Kind“. Diese Funktion ist immer dieselbe: Der Relativsatz ist ein adjektivisches Attribut zum Antezedens.

  • Syntaktische Funktion im Relativsatz (N-Funktion)

    Die zweite Funktion (N für „nominal“ oder „Kernfunktion“) ist die syntaktische Rolle, die das Relativpronomen innerhalb seines eigenen Relativsatzes einnimmt. Es kann Subjekt, Objekt oder eine andere Satzfunktion haben. Diese Funktion variiert je nach Satz. Im Beispiel „Das Kind, das isst“ hat „das“ die Funktion des Subjekts, da man sagen könnte „das Kind isst“. Im Satz „Die Blume, die du mir gegeben hast, ist schön“ ersetzt „die“ die „Blume“ und hat die Funktion eines Akkusativobjekts („Du hast mir die Blume gegeben“).

Wichtige Relativpronomen und Relativadverbien

Hier sind die gängigsten Relativpronomen und Relativadverbien im Deutschen:

  • Der, Die, Das (und ihre Formen)

    Dies sind die häufigsten Relativpronomen. Sie stimmen in Genus und Numerus mit ihrem Antezedens überein und werden im Kasus dekliniert, den sie im Relativsatz einnehmen. Beispiel: „Der Mann, der hier steht“, „Die Frau, die ich sah“, „Das Buch, das du liest“.

  • Was

    Wird verwendet, wenn sich das Antezedens auf etwas Unbestimmtes bezieht (z.B. „alles“, „nichts“, „etwas“) oder wenn es sich auf einen ganzen Satz bezieht. Es hat kein Genus und keinen Numerus und kann nicht mit Artikeln kombiniert werden. Beispiel: „Alles, was er sagte, war wahr.“

  • Wer

    Wird verwendet, wenn sich das Antezedens auf eine Person bezieht, die nicht namentlich genannt ist, oder wenn es sich um einen freien Relativsatz handelt. Es hat keinen Genus, aber Numerus (Singular/Plural). Es wird nicht von Artikeln begleitet. Beispiel: „Wer das weiß, ist klug.“

  • Dessen, Deren

    Diese Formen sind die Genitivformen der Relativpronomen „der, die, das“ und entsprechen dem englischen „whose“. Sie stimmen in Genus und Numerus mit dem Antezedens überein. „Dessen“ für Maskulinum/Neutrum Singular, „deren“ für Femininum Singular und Plural aller Genera. Beispiel: „Der Mann, dessen Auto gestohlen wurde“, „Die Frau, deren Kinder spielen“.

  • Wo

    Ist ein Relativadverb und wird verwendet, um einen Ort zu beschreiben. Es hat kein Genus, keinen Numerus und keine Artikel. Beispiel: „Das Haus, wo ich wohne“ (alternativ und oft bevorzugt: „Das Haus, in dem ich wohne“).

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