Deutsche Grammatik: Prädikate & Satzarten einfach erklärt
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Arten von Prädikaten in der deutschen Grammatik
Das Prädikat ist ein zentraler Bestandteil des Satzes und gibt an, was das Subjekt tut, ist oder erleidet. Im Deutschen unterscheidet man hauptsächlich zwei Arten von Prädikaten:
1. Das Nominative Prädikat (PN)
Das nominative Prädikat, oft auch Kopulaprädikat genannt, stellt eine Verbindung zwischen dem Subjekt und einem prädikativen Ausdruck her. Es besteht aus zwei obligatorischen Komponenten:
- Die Kopula: Dies sind Verben, die keine eigenständige lexikalische Bedeutung tragen, sondern lediglich eine Verbindung herstellen. Die häufigsten Kopulaverben sind sein und scheinen.
- Das Attribut (ATR): Dies ist eine notwendige Ergänzung des Prädikats, die eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Rolle des Subjekts ausdrückt. Es kann ein Nomen, Adjektiv oder eine Präpositionalphrase sein.
Beispiel: Er ist müde. (ist = Kopula, müde = Attribut)
2. Das Verbale Prädikat (PV)
Das verbale Prädikat besteht aus einem prädikativen Verb (das keine Kopula ist) und kann von verschiedenen Ergänzungen begleitet werden. Es bildet den Kern der verbalen Handlung.
Beispiel: Sie liest ein Buch. (liest = prädikatives Verb, ein Buch = Ergänzung)
Komponenten des Verbalen Prädikats: Ergänzungen
Das verbale Prädikat kann durch verschiedene Ergänzungen erweitert werden, die seine Bedeutung präzisieren:
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Direktes Objekt (Akkusativobjekt, DO):
Das direkte Objekt begleitet transitive Verben und gibt das Objekt an, auf das sich die verbale Handlung direkt bezieht. Es steht im Akkusativ.
Zur Erkennung: Es kann durch Personalpronomen (es, sie, ihn, sie) ersetzt werden und bleibt auch im Passiv erhalten.
Beispiel: Er kauft ein Auto. (Was kauft er? Ein Auto.)
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Indirektes Objekt (Dativobjekt, IO):
Das indirekte Objekt wird oft durch eine Präposition eingeleitet und zeigt die Person, das Tier oder die Sache an, die die verbale Handlung empfängt oder von ihr betroffen ist. Es steht im Dativ.
Zur Probe: Es kann durch ihm/ihr/ihnen ersetzt werden.
Beispiel: Sie gibt ihm ein Geschenk. (Wem gibt sie ein Geschenk? Ihm.)
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Präpositionalobjekt (PO):
Das Präpositionalobjekt begleitet Verben, deren Bedeutung durch eine feste Präpositionalphrase vervollständigt werden muss. Die Präposition ist fest mit dem Verb verbunden und kann nicht weggelassen werden.
Beispiel: Er wartet auf den Bus. (Man kann nicht sagen: "Er wartet den Bus.")
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Adverbiale Bestimmung (AB):
Die adverbiale Bestimmung ist eine Ergänzung, die das Verb näher bestimmt, indem sie einen Umstand ausdrückt. Sie kann verschiedene Aspekte der Handlung beschreiben:
- Ort: Er wohnt in Berlin.
- Zeit: Sie kommt morgen.
- Art und Weise: Er singt schön.
- Menge: Sie isst viel.
- Begleitung/Gesellschaft: Er geht mit seinem Hund spazieren.
- Ursache: Sie weint vor Freude.
- Zweck: Er lernt für die Prüfung.
- Instrument: Sie schreibt mit einem Stift.
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Prädikativum (Prädikative Ergänzung, CPred):
Das Prädikativum ist eine Ergänzung, die sich auf das Subjekt oder das direkte Objekt bezieht und deren Eigenschaft oder Zustand beschreibt. Es tritt oft bei Verben wie nennen, heißen, bleiben, werden auf.
Beispiel: Er wird Arzt. (Bezieht sich auf das Subjekt "Er")
Beispiel: Sie nennt ihn einen Lügner. (Bezieht sich auf das direkte Objekt "ihn")
Klassifizierung von Sätzen
Sätze können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden:
1. Nach dem Sinn (der Bedeutung)
- Aussagesätze: Sätze, die eine Tatsache feststellen.
- Bejahend: Die Sonne scheint.
- Verneinend: Die Sonne scheint nicht.
- Fragesätze: Sätze, die eine Frage stellen.
- Entscheidungsfragen: Kommt er?
- Ergänzungsfragen: Wann kommt er?
- Aufforderungssätze (Imperativsätze): Sätze, die einen Befehl, eine Bitte oder eine Aufforderung ausdrücken.
- Komm her!
- Bitte schließen Sie die Tür.
- Ausrufe-/Empfindungssätze: Sätze, die starke Gefühle oder Ausrufe ausdrücken.
- Wie schön!
- Oh weh!
- Wunschsätze (Desiderativsätze): Sätze, die einen Wunsch ausdrücken.
- Wenn ich doch fliegen könnte!
- Zweifelsätze (Dubitativsätze): Sätze, die einen Zweifel ausdrücken.
- Ob er wohl kommt?
2. Nach ihrer Struktur
- Nach dem Subjekt:
- Persönlich: Ich gehe.
- Unpersönlich: Es regnet.
- Mit weggelassenem Subjekt: Geh! (Imperativ)
- Nach dem Prädikat:
- Prädikativsätze/Attributivsätze: Sätze mit einem nominativen Prädikat (Kopula + Attribut).
- Aktiv/Passiv:
- Aktiv: Der Junge liest das Buch.
- Passiv: Das Buch wird vom Jungen gelesen.
- Transitiv/Intransitiv:
- Transitiv (mit direktem Objekt): Sie isst einen Apfel.
- Intransitiv (ohne direktes Objekt): Er schläft.
- Reflexiv und Reziprok:
- Reflexiv (Handlung bezieht sich auf das Subjekt): Sie wäscht sich.
- Reziprok (Handlung bezieht sich gegenseitig): Sie lieben sich.