Deutsche Grammatik: Satzbau, Wortarten und ihre Funktionen

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Satzarten und Satzverbindungen

Die deutsche Sprache unterscheidet verschiedene Satzarten und Möglichkeiten, Sätze miteinander zu verbinden.

Hauptsätze

Ein Hauptsatz ist ein vollständiger Satz, der grammatisch unabhängig ist. Er wird nicht durch eine Konjunktion eingeleitet und sein Verb steht im Indikativ. Ein Hauptsatz kann alleine stehen.

Beigeordnete Sätze (Parataxe)

Beigeordnete Sätze sind grammatisch gleichrangig und werden durch Kommas (,) oder Semikolons (;) voneinander getrennt, ohne dass eine Konjunktion sie verbindet.

Koordinierende Satzverbindungen

Koordinierende Satzverbindungen verknüpfen gleichrangige Sätze oder Satzteile. Sie können sein:

  • Kopulative (anreihende) Konjunktionen:

    • und, sowie, auch, weder ... noch
  • Disjunktive (ausschließende) Konjunktionen:

    • oder, entweder ... oder
  • Adversative (entgegensetzende) Konjunktionen:

    • aber, doch, jedoch, sondern, allein
  • Distributive (verteilende) Konjunktionen:

    • bald ... bald, teils ... teils, einerseits ... andererseits, mal ... mal
  • Explanative (erklärende) Konjunktionen:

    • das heißt, nämlich, denn, also

Untergeordnete Sätze (Nebensätze)

Untergeordnete Sätze sind von einem Hauptsatz abhängig und können nicht alleine stehen. Sie werden durch eine unterordnende Konjunktion oder ein Relativpronomen eingeleitet.

Adverbialsätze

Adverbialsätze fungieren als Adverbialbestimmungen und geben nähere Umstände an. Sie können sein:

  • Temporalsätze (Zeit):
    • Konjunktionen: wenn, als, während, bevor, nachdem, sobald, solange, seitdem
  • Modalsätze (Art und Weise):
    • Konjunktionen: wie, als ob, indem, ohne dass, je ... desto
  • Lokalsätze (Ort):
    • Konjunktionen: wo, wohin, woher
  • Kausalsätze (Grund):
    • Konjunktionen: weil, da, zumal
  • Konsekutivsätze (Folge):
    • Konjunktionen: sodass, so ... dass
  • Konditionalsätze (Bedingung):
    • Konjunktionen: wenn, falls, sofern, vorausgesetzt dass
  • Finalsätze (Zweck):
    • Konjunktionen: damit, um ... zu
  • Komparativsätze (Vergleich):
    • Konjunktionen: als, wie, je ... desto
  • Konzessivsätze (Einräumung):
    • Konjunktionen: obwohl, obgleich, wenngleich, auch wenn

Relativsätze (Adjektivsätze)

Relativsätze sind Nebensätze, die ein Substantiv oder Pronomen im übergeordneten Satz näher bestimmen. Sie werden durch ein Relativpronomen oder Relativadverb eingeleitet.

  • Eingeleitet durch das:

    Das Relativpronomen das bezieht sich auf ein vorhergehendes Substantiv.

    • Erklärende Relativsätze (nicht-restriktiv):

      Diese Sätze liefern zusätzliche Informationen und werden durch Kommas abgetrennt.

    • Bestimmende Relativsätze (restriktiv):

      Diese Sätze sind für das Verständnis des Bezugswortes notwendig und werden nicht durch Kommas abgetrennt.

  • Funktionen des Relativpronomens das:

    • Es kann Subjekt sein, wenn es im Nominativ steht und sich auf das Subjekt des Relativsatzes bezieht.
    • Es kann direktes Objekt (Akkusativobjekt) sein, wenn es im Akkusativ steht.
    • Es kann indirektes Objekt (Dativobjekt) sein, wenn es im Dativ steht.
    • Es kann Genitivattribut sein (dann meist dessen/deren).
    • Es kann Präpositionalobjekt sein, wenn es mit einer Präposition steht.
  • Andere Relativpronomen und Relativadverbien:

    • wer, was, wo, wohin, woher, wie (können im Singular und Plural verwendet werden)

Substantivsätze (Konjunktionalsätze mit dass)

Substantivsätze sind Nebensätze, die die Funktion eines Substantivs im übergeordneten Satz übernehmen. Sie werden oft durch die Konjunktion dass eingeleitet, wobei das übergeordnete Wort meist ein Verb ist.

Funktionen von Substantivsätzen:

  • Subjektischer Substantivsatz:

    Der Substantivsatz fungiert als Subjekt des übergeordneten Satzes (z.B. Dass er kommt, freut mich.).

  • Objektischer Substantivsatz (Akkusativobjekt):

    Der Substantivsatz fungiert als direktes Objekt des übergeordneten Verbs (z.B. Ich weiß, dass er kommt.).

  • Prädikativer Substantivsatz (Gleichsetzungsnominativ):

    Der Substantivsatz fungiert als Prädikativum nach einem Kopulaverb (z.B. Das Wichtigste ist, dass du gesund bist.).

  • Substantivsatz als Präpositionalobjekt:

    Der Substantivsatz steht nach einer Präposition (z.B. Ich freue mich darüber, dass du kommst.).

  • Substantivsatz als Attribut:

    Der Substantivsatz erläutert ein Substantiv (z.B. Die Tatsache, dass er gewonnen hat, ist erstaunlich.).

Unterschied zwischen obwohl (konzessiv) und auch (Adverbial)

  • Obwohl ist eine unterordnende Konjunktion, die einen Konzessivsatz einleitet. Sie drückt einen Gegensatz oder eine Einschränkung aus, die trotz einer Bedingung eintritt (z.B. Obwohl es regnet, gehen wir spazieren.).
  • Auch ist ein Adverb, das "ebenfalls", "sogar" oder "zusätzlich" bedeutet (z.B. Ich komme auch mit. oder Auch bei Regen gehen wir spazieren.). Es leitet keinen Nebensatz ein.

Pronomen: Arten und Funktionen

Pronomen ersetzen oder begleiten Nomen und passen sich in Kasus, Numerus und Genus an.

  • Direkte Objektpronomen (Akkusativ):

    • ihn, sie, es, uns, euch, sie (fungieren als direktes Objekt)
  • Indirekte Objektpronomen (Dativ):

    • ihm, ihr, ihnen, mir, dir, uns, euch (fungieren als indirektes Objekt)
  • Subjekt- und Objektpronomen (Nominativ, Akkusativ, Dativ):

    • ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, Sie (können je nach Kasus als Subjekt, direktes Objekt oder indirektes Objekt fungieren)

Adjektive: Arten und Funktionen

  • Attributive Adjektive:

    Stehen direkt vor oder nach einem Nomen und beschreiben dieses näher (z.B. der schöne Baum, ein Baum, schön und groß).

  • Appositive Adjektive:

    Werden durch Kommas abgetrennt und stehen meist nach dem Nomen, das sie näher erläutern (z.B. Der Baum, grün und hoch, spendet Schatten.).

  • Prädikative Adjektive:

    Stehen nach einem Kopulaverb (sein, werden, bleiben) und beziehen sich auf das Subjekt (z.B. Der Baum ist grün.).

  • Adverbiale Adjektive:

    Beziehen sich auf ein Verb und beschreiben die Art und Weise einer Handlung (z.B. Er singt schön.).

Partizipien: Verwendung

  • Attributive Verwendung:

    Partizipien können als Adjektive verwendet werden und stehen dann vor oder nach einem Substantiv oder Pronomen, an das sie sich in Kasus, Numerus und Genus anpassen (z.B. der lesende Student, das gelesene Buch).

  • Absolute Partizipialkonstruktion:

    Eine Konstruktion aus einem Substantiv/Pronomen und einem Partizip, die grammatisch unabhängig vom Hauptsatz ist und oft einem Adverbialsatz entspricht. Das Substantiv ist dabei das Subjekt der Partizipialkonstruktion (z.B. Das Buch gelesen, legte er es beiseite.).

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