Deutsche Politik: Phasen und Entwicklung
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Phasen der deutschen Politik (1871 - heute)
Die Sozialdemokraten, angeführt von Schröder, regierten seit 1998 in einer Koalition mit den Grünen. Im Jahr 2000 leiteten sie mit dem "Haus in Ordnung" eine neue Ära ein. Das wiedervereinigte Deutschland ist jedoch nicht idyllisch: Anhaltende Angriffe auf Einwanderer und militärische Präsenz in Konfliktgebieten führten zu Vergleichen mit der Zeit des Nationalsozialismus. Die Regierungskoalition zwischen SPD und Grünen ist ein weiterer Konfliktpunkt, da sie trotz sozialer und umweltpolitischer Herausforderungen mit militärischen Einsätzen verbunden ist.
Wirtschaftliche Probleme, insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit im Jahr 2001, verschärften die Lage. Der Aufstieg der postkommunistischen Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) eröffnete der SPD eine weitere Kooperationsmöglichkeit, die jedoch von der CDU/CSU stark kritisiert wurde. Partnerschaften mit kleineren Parteien (FDP, Grüne, PDS) bestimmen die zukünftige Regierungsfähigkeit. Obwohl CDU und SPD die wesentlichen Linien der deutschen Politik teilen, ist die Wählerfluktuation hoch. Regierungswechsel sind oft durch die wirtschaftliche Lage und eigene Fehler bedingt.
Die wichtigsten Phasen der deutschen Politik
Seit der Gründung Deutschlands im Jahr 1871 lassen sich vier Hauptphasen identifizieren:
- Das Wilhelminische Kaiserreich (1871-1918): Ein autoritärer preußischer Staat.
- Die Weimarer Republik (1918-1933)
- Das nationalsozialistische Dritte Reich (1933-1945)
- Das geteilte Deutschland (1945-1989)
Seit 1990 befindet sich Deutschland in einer neuen Phase: dem vereinten Deutschland.
Das Wilhelminische Kaiserreich (1871-1918)
Nach dem Wiener Kongress 1815 bildete sich der Deutsche Bund, bestehend aus Österreich (Vorsitz), Preußen und 37 kleineren Staaten. Preußen gewann im Laufe des Jahrhunderts an wirtschaftlicher und militärischer Stärke. Nach Kriegen zwischen Österreich und Preußen kippte das Gleichgewicht zugunsten Preußens. 1866 kam es zur Auflösung des Deutschen Bundes und zur Gründung des Norddeutschen Bundes – Österreich blieb freiwillig ausgeschlossen.
Bismarcks Politik von "Blut und Eisen" führte 1870 zum Deutsch-Französischen Krieg. Der preußische Sieg festigte Preußens Vorherrschaft, und die süddeutschen Staaten traten dem Norddeutschen Bund bei. Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I., König von Preußen, zum Deutschen Kaiser proklamiert. Damit begann das Zweite Deutsche Reich, in Anlehnung an das Heilige Römische Reich.
Während der wilhelminischen Zeit handelte es sich um einen autoritären Staat, eine konstitutionelle Monarchie ohne parlamentarische Kontrolle. Die Macht lag beim Kaiser und dem Reichskanzler (persönliches Regime). Das Reich war formal ein Bundesstaat, doch die Mitgliedstaaten hatten nur begrenzte Befugnisse. Die Souveränität lag beim Bundesrat. Der Kanzler konzentrierte jedoch viele Kräfte und bestimmte die nationale Politik. Die Zusammensetzung des Bundesrates war proportional zur Fläche, und obwohl Preußen keine Mehrheit hatte (17 von 58 Stimmen), war ein Bündnis gegen ihn unüblich. Preußen verfügte über ein Vetorecht bei Verfassungsreformen (14 Stimmen). Der föderative Charakter war somit weitgehend formal.