Das Deutsche Reich (1871-1918): Aufstieg und Herausforderungen
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Das Zweite Deutsche Reich (1871-1918)
Gründung und Struktur
Das Zweite Deutsche Reich, auch bekannt als Reich II, existierte von 1871 bis 1918. Die deutsche Geschichtsschreibung bezeichnet das Heilige Römische Reich (800-1806) als das Erste Reich und den nationalsozialistischen Staat (1933-1945) als das Dritte Reich. Die Proklamation des Deutschen Reiches erfolgte im Januar 1871 in Versailles, Frankreich. Der Norddeutsche Bund und die vier süddeutschen Staaten (Bayern, Baden, Hessen und Württemberg) schlossen sich zu einem föderalen Bund zusammen. Der preußische König Wilhelm I. wurde zum Deutschen Kaiser ernannt. Otto von Bismarck, Ministerpräsident und Außenminister von Preußen, und Architekt der deutschen Einheit, wurde Reichskanzler.
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870, den die Armeen Wilhelms I. gewonnen hatten, führte zur Proklamation des Deutschen Reiches auf französischem Boden. Bismarck kontrollierte die Innen- und Außenpolitik des neuen Deutschlands. Das neue Reich war eine Autokratie. Der Reichstag (Unterhaus des Parlaments), gewählt durch allgemeines Männerwahlrecht, stimmte über Budget und Gesetze ab. Diese mussten jedoch vom Bundesrat, der Vertretern aller Mitgliedstaaten, aber von Preußen dominiert wurde, ratifiziert werden.
Herausforderungen im Ersten Weltkrieg
Ende 1916 führten das militärische Gleichgewicht und die Unmöglichkeit, den Krieg zu beenden, zu Problemen für die Kriegsparteien. Demoralisierung machte sich breit. Soldaten und Kommandeure lehnten sich auf, was zu gewaltsamen Unruhen führte. Die politische Einheit war in allen beteiligten Mächten gebrochen, und unzählige Stimmen erhoben sich gegen den Krieg und forderten eine verhandelte Friedenslösung. Friedensinitiativen von US-Präsident Wilson und Papst Benedikt XV. blieben erfolglos. Die Argumente für eine Fortsetzung des Krieges setzten sich durch.