Deutsche Satzstrukturen: Satzgefüge, Koordination & Unterordnung

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Deutsche Satzstrukturen: Überblick

Ein Satzgefüge ist eine Satzstruktur, die zwei oder mehr Verben und somit zwei oder mehr Prädikate enthält. Jeder der Teilsätze in einem Satzgefüge besitzt ein Subjekt und ein Prädikat und ist über grammatische Verknüpfungen mit anderen Teilsätzen verbunden.

Satzreihe (Parataxe): Nebeneinanderstellung

Die Satzreihe ist eine Form der Beziehung zwischen Teilsätzen, bei der die Verknüpfungen nicht explizit grammatisch sind. Satzzeichen wie Komma, Punkt oder Doppelpunkt ersetzen hierbei explizite Bindewörter. Es handelt sich um ein formales Konzept, das auf die Verwendung von Satzzeichen reagiert. Neben der Satzreihe sind Koordination und Unterordnung die Hauptwege zur Verknüpfung von Sätzen.

Koordination: Verbindung von Hauptsätzen

Die Koordination verbindet gleichrangige Sätze oder Satzteile miteinander. Hierbei werden Konjunktionen verwendet, die die Beziehung zwischen den Teilsätzen ausdrücken. Es gibt verschiedene Typen:

  • Kopulativ (Anreihend)

    Diese Konjunktionen drücken eine Addition oder Summe aus, z.B. und, sowie, nicht nur ... sondern auch.

  • Disjunktiv (Ausschließend)

    Sie bieten Alternativen oder exklusive Optionen an, z.B. oder, entweder ... oder.

  • Adversativ (Gegensätzlich)

    Diese Konjunktionen zeigen einen Gegensatz oder eine Einschränkung an, z.B. aber, sondern, jedoch.

  • Distributiv (Verteilend)

    Sie stellen abwechselnde oder verteilende Handlungen dar, die sich nicht gegenseitig ausschließen, z.B. bald ... bald, teils ... teils, hier ... dort.

  • Explikativ (Erläuternd)

    Der zweite Satz erläutert oder präzisiert die Bedeutung des ersten Satzes, z.B. das heißt, nämlich.

Unterordnung: Abhängige Satzstrukturen

Die Unterordnung ist eine grammatische Beziehung, die eine Abhängigkeit zwischen einem Nebensatz und einem Hauptsatz herstellt. Der Nebensatz wird durch ein unterordnendes Bindewort (Konjunktion oder Relativpronomen) eingeleitet und übernimmt eine bestimmte Funktion im Hauptsatz.

Substantivsätze (Nominalsätze)

Substantivsätze (auch Nominalsätze genannt) entsprechen einem Substantiv oder Pronomen und übernehmen im Satz die Funktionen eines Substantivs.

Typen von Substantivsätzen:

  • Subjektsatz

    Sie fungieren als Subjekt des Hauptsatzes. Oft werden sie durch Konjunktionen (z.B. dass, ob) oder Interrogativpronomen (z.B. wer, was) eingeleitet. Auch Infinitivkonstruktionen können Subjektsätze bilden.

  • Objektsätze

    Sie übernehmen die Funktion eines Objekts im Hauptsatz:

    • Direkter Objektsatz (Akkusativobjekt): Ersetzt ein Akkusativobjekt.
    • Indirekter Objektsatz (Dativobjekt): Ersetzt ein Dativobjekt.
    • Präpositionalobjektsatz: Wird durch eine vom Verb geforderte Präposition eingeleitet und ersetzt ein Präpositionalobjekt.

    Diese Objektsätze können durch dass, ob oder Interrogativpronomen (wer, was) eingeleitet werden.

  • Attributsatz (als Ergänzung zu Nomen/Adjektiv)

    Ein Substantivsatz kann auch als Attribut zu einem Nomen oder Adjektiv fungieren, oft eingeleitet durch was oder Infinitivkonstruktionen. (Hinweis: Relativsätze sind eine weitere Form von Attributsätzen, die hier nicht als Substantivsätze behandelt werden.)

Weitere Typen von Nebensätzen:

  • Adverbialsätze

    Sie fungieren als adverbiale Bestimmung und geben Auskunft über Umstände wie Zeit, Ort, Art und Weise, Grund, Zweck, Bedingung, Folge oder Einräumung. Sie werden durch unterordnende Konjunktionen (z.B. weil, obwohl, wenn) eingeleitet.

  • Agenssätze (im Passiv)

    Wenn das Verb des Hauptsatzes im Passiv steht, benennt der Agenssatz die handelnde Person oder Sache. Er wird durch die Präposition von eingeleitet.

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