Deutsche Sprachregeln: Satzbau, Akzentuierung, Rechtschreibung
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Grundlagen der deutschen Grammatik
Satzgefüge und Satzarten
Im Deutschen lassen sich Sätze nach ihrer Verbindung und Abhängigkeit voneinander klassifizieren:
- Satzreihe (Parataxe): Sätze stehen nebeneinander und sind voneinander unabhängig. Sie werden oft durch Kommas oder Satzzeichen getrennt, ohne verbindende Konjunktionen.
- Beispiel: Luis spricht, Peter hört nicht zu.
- Satzverbindung (Koordination): Unabhängige Sätze werden durch koordinierende Konjunktionen miteinander verbunden.
- Beispiel: Luis spricht, aber Peter hört nicht zu.
- Satzgefüge (Hypotaxe): Ein Satz (Nebensatz) ist von einem anderen Satz (Hauptsatz) abhängig. Das Bindeglied ist eine subordinierende Konjunktion oder ein Relativpronomen.
- Beispiel: Obwohl Luis spricht, hört Peter nicht zu.
Nebeneinandergestellte Sätze können auch einen impliziten koordinierenden oder subordinierenden Sinn haben:
- Sinn der Koordination: Komm her, schau dir das an! (entspricht: Komm her und schau dir das an!)
- Sinn der Unterordnung: Er reist gern, er ist viel unterwegs. (entspricht: Er reist gern, weil er viel unterwegs ist.)
Arten von Konjunktionen in Nebensätzen
Subordinierende Konjunktionen können nach ihrer Funktion klassifiziert werden:
- Kopulativ (anreihend): und, sowie, weder ... noch
- Disjunktiv (ausschließend): oder, entweder ... oder
- Adversativ (gegensätzlich): aber, doch, jedoch, trotzdem, obwohl
- Explikativ (erklärend): das heißt, nämlich, oder (im Sinne von „das ist“)
Akzentuierung und Silbenstruktur
Im Deutschen ist die Betonung (Akzentuierung) wichtig für die Aussprache. Die Regeln für die schriftliche Akzentuierung, wie sie in manchen Sprachen (z.B. Spanisch) existieren, sind im Deutschen nicht in gleicher Weise anwendbar. Dennoch gibt es Konzepte der Silbenbetonung:
- Betonte Silbe: Die Silbe, die in einem Wort am stärksten hervorgehoben wird.
- Endbetonte Wörter (Akut): Die betonte Silbe ist die letzte. Dies ist oft bei Fremdwörtern der Fall.
- Vorbau-betonte Wörter (Grave): Die betonte Silbe ist die vorletzte. Dies ist die häufigste Betonung im Deutschen.
- Drittletzte betonte Wörter (Esdrújulas): Die betonte Silbe ist die drittletzte. Solche Wörter sind im Deutschen selten und meist Fremdwörter.
Vokalverbindungen
Die Kombination von Vokalen beeinflusst die Silbenbildung und Aussprache:
- Diphthonge (Zwielaute): Eine Verbindung aus einem starken Vokal (a, e, o) und einem schwachen Vokal (i, u) oder umgekehrt, die in einer Silbe gesprochen werden. Auch zwei schwache Vokale können einen Diphthong bilden.
- Beispiele: heim, Haus, Leute, schui (Schweiz), Liu (Name)
- Triphthonge (Dreilaute): Eine Verbindung aus drei Vokalen, die in einer Silbe gesprochen werden. Im Deutschen sehr selten, meist in Fremdwörtern.
- Beispiel: Hawaii (oft als Hiatus gesprochen), Quai (oft als Diphthong gesprochen)
- Hiatus (Vokaltrennung): Zwei Vokale stehen nebeneinander, gehören aber zu verschiedenen Silben und werden getrennt ausgesprochen.
- Beispiele:
- Zwei gleiche geschlossene Vokale: Schnee-eule
- Zwei starke Vokale (a, e, o): The-a-ter, Mu-se-um
- Ein schwacher Vokal (i, u) und ein starker Vokal (a, e, o) oder umgekehrt, wobei der schwache Vokal betont ist und somit eine eigene Silbe bildet: Ru-in, Sa-at. Im Deutschen wird die Trennung durch die Betonung und die Silbenstruktur bestimmt.
Ein Hiatus kann Diphthonge trennen, wenn die Vokale nicht zu einer gemeinsamen Silbe gehören.
- Beispiele:
Syntax: Relativpronomen
Relativpronomen leiten Relativsätze ein und beziehen sich auf ein Nomen oder Pronomen im Hauptsatz (das Bezugswort).
- „Wer“ und „Was“:
- Wer: Bezieht sich auf Personen und stimmt in Zahl und Kasus mit dem Bezugswort überein.
- Beispiel: Meine Freunde waren diejenigen, die angerufen haben.
- Was: Bezieht sich auf Sachen, Sachverhalte oder unbestimmte Pronomen.
- Wer: Bezieht sich auf Personen und stimmt in Zahl und Kasus mit dem Bezugswort überein.
- „Dessen“ und „Deren“:
- Diese Relativpronomen drücken Besitz oder Zugehörigkeit aus (Genitiv).
- Dessen: Für maskuline und neutrale Bezugswörter im Singular.
- Deren: Für feminine Bezugswörter im Singular und für alle Geschlechter im Plural.
- Beispiel: Das ist der Junge, dessen Vater nach der Wiedervereinigung kam.
- Hinweis: Es ist falsch, „ihre“ (possessives Pronomen) anstelle von „dessen/deren“ zu verwenden, wenn eine Zugehörigkeit im Relativsatz ausgedrückt werden soll.
- Diese Relativpronomen drücken Besitz oder Zugehörigkeit aus (Genitiv).
Wortbedeutung: Hyperonymie und Hyponymie
Diese Konzepte beschreiben hierarchische Beziehungen zwischen Wörtern:
- Hyperonyme (Oberbegriffe): Sind Begriffe mit einem sehr weiten Sinn, die andere, spezifischere Begriffe umfassen.
- Beispiel: Blume ist ein Hyperonym für Rose, Nelke, Tulpe usw.
- Hyponyme (Unterbegriffe): Sind Begriffe mit einem engeren Sinn, die eine spezifische Realität bezeichnen und sich auf einen übergeordneten Begriff beziehen.
- Beispiel: Rose und Nelke sind Hyponyme von Blume.
Rechtschreibregeln: Besonderheiten des Buchstabens 'Y'
Der Buchstabe 'Y' kommt im Deutschen hauptsächlich in Fremdwörtern vor und kann verschiedene Laute repräsentieren. Die folgenden Regeln sind stark an die spanische Orthographie angelehnt und nur bedingt auf das Deutsche übertragbar, dienen aber der Erklärung der ursprünglichen Intention:
- Der 'Y'-Laut als Vokal oder Konsonant:
- 'Y' wird oft wie ein 'i' gesprochen, besonders am Wortende oder in Diphthongen/Triphthongen.
- Beispiele: Paraguay, Bonsai (hier ist 'i' statt 'y' im Deutschen üblich), Pullover (hier ist 'o' statt 'y' üblich).
- Bei der Pluralbildung von Wörtern, die auf '-y' enden, kann das 'y' erhalten bleiben (z.B. Babys) oder zu 'i' werden (z.B. Partys, aber auch Parties). Die ursprüngliche Regel bezog sich auf spezifische spanische Pluralformen.
- 'Y' wird oft wie ein 'i' gesprochen, besonders am Wortende oder in Diphthongen/Triphthongen.
- 'Y' in bestimmten Silben und Präfixen:
- Wörter, die mit den Silben „yer-“ oder „yec-“ beginnen, oder solche, die Präfixe wie „ad-“ oder „sub-dis-“ enthalten, können 'y' verwenden. (Diese Regel ist im Deutschen nicht systematisch anwendbar und scheint aus einer anderen Sprache zu stammen.)
- 'Y' in verbalen Formen und Wortfamilien:
- 'Y' kann in bestimmten verbalen Formen ohne „ll“ (wie im Spanischen) oder in Infinitiven vorkommen.
- Beispiele: fliehen (hier 'ie' statt 'y'), hören (hier 'ö').
- Wörter, die zur selben Wortfamilie gehören, können eine konsistente Verwendung von 'y' aufweisen.
- Beispiele: Gips (mit 'i'), gestreift (mit 'i'). (Die Beispiele im Original mit 'Y' sind im Deutschen nicht üblich.)
- 'Y' kann in bestimmten verbalen Formen ohne „ll“ (wie im Spanischen) oder in Infinitiven vorkommen.