Deutscher Idealismus & Neuplatonismus: Einfluss & Lehren

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Deutscher Idealismus: Eine Einführung

Der deutsche Idealismus ist ein philosophisches System, das besagt, dass das Sein der Dinge im Bewusstsein liegt. Als Vater des Idealismus gilt Descartes. Auch die Rationalisten und Kant (transzendentaler Idealismus) waren Idealisten.

Der deutsche Idealismus entwickelte sich in Deutschland gegen Ende des 18. Jahrhunderts und war für einen Großteil des 19. Jahrhunderts prägend. Seine führenden Vertreter sind Fichte, Schelling und Hegel. Er ist gekennzeichnet durch radikale idealistische Ansätze, die jede Bezugnahme auf etwas außerhalb des Bewusstseins ablehnen. Hegels Idealismus wird oft als absoluter Idealismus bezeichnet.

Hauptmerkmale des Deutschen Idealismus

Der deutsche Idealismus kann durch seinen Widerstand gegen die Theorien der Aufklärung und insbesondere gegen die Kantische These definiert werden:

  • Gegenüber der Aufklärung:
    • Befürwortung von Nationalismus und Volkstraditionen.
    • Historische Auffassung der Vernunft: Die Vernunft entfaltet sich in der Geschichte.
    • Religiöses Gefühl als Gefühl der Unendlichkeit.
  • Gegenüber Kants Thesen:
    • Ablehnung des "Ding an sich" als widersprüchlich.
    • Neue Auffassung der Vernunft als unendliche Vernunft.
    • Ablehnung der analytisch-induktiven Kantischen Philosophie.

Zentrale Probleme und Ansätze

  • Wie können wir das Absolute erkennen?
  • Trennung von Absolutem und Relativem als Fiktion.
  • Philosophie als wichtigste Wissenschaft, nicht Mathematik oder Physik.
  • Neubewertung der Kirche.

Allerdings übernimmt der deutsche Idealismus von Kant das Konzept der Freiheit und das Streben der Vernunft nach dem Unbedingten.

Neuplatonismus: Die Lehren von Plotin

Die neuplatonische Schule von Alexandria wurde von Ammonius Saccas, dem Lehrer von Plotin, gegründet.

Plotins Metaphysik: Emanation und Hierarchie

Plotin entwickelte im 3. Jahrhundert n. Chr. eine Lehre, die auf den Annahmen Platons aufbaut. Er entwarf ein Modell des gesamten Seins und Denkens, das die Welt als Hierarchie des Seins ordnet: das Eine, der Geist (Nous) und die Seele. Die wahre Wirklichkeit ist absolut transzendent und steht in vollständigem Bezug zur materiellen Welt.

Das zentrale Problem ist die Ableitung des Vielfältigen vom Einen. Die untere Ebene wird durch Emanation oder Ausstrahlung von der höheren Ebene erzeugt, ohne dass diese dadurch beeinträchtigt wird:

  • Das Eine: Die Basis allen Seins, auch als das Gute oder Göttliche bezeichnet.
  • Der Geist (Nous): Der Ort der Vielfalt und der platonischen Ideen.
  • Die Seele: Sowohl Weltseele als auch Seele von Menschen, Tieren und Pflanzen. Sie hat zwei Aspekte: einen zum Geist und einen zur Natur.
  • Darüber hinaus gibt es unvollständige Annahmen der körperlichen Welt.

Ethik und Spiritualität im Neuplatonismus

Das höchste ethische und spirituelle Ziel des Menschen ist die supra-rationale Vereinigung mit dem Einen, eine Befreiung vom Körperlichen.

Weitere Entwicklungen des Neuplatonismus

Im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. entstand in Syrien eine Schule, deren größter Vertreter Iamblichus war. Diese Schule betonte die Spiritualität durch einen magischen Charakter.

Neuplatonismus in der Renaissance

In der Renaissance sind folgende Vertreter des Neuplatonismus hervorzuheben:

  • Marsilio Ficino: Betont die Definition des Menschen als geistiges Wesen.
  • Pico della Mirandola: Behauptet, dass Gott dem Menschen Freiheit gibt, wodurch er in die Welt der Tiere degenerieren oder in die obere Welt des Göttlichen aufsteigen kann.

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