Die Diktatur von Primo de Rivera (1923-1930)
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Dieser Text behandelt die Diktatur von Primo de Rivera, die von 1923 bis 1930 dauerte. Nach 1917 befand sich Spanien in einer revolutionären Phase, die zur Zersetzung des politischen Systems der Restauration (Cánovas) führte.
Vorgeschichte: Spanien vor der Diktatur (1917-1923)
Zwischen 1917 und 1923 erlebte Spanien Jahre des sozialen Unbehagens, das sich in zahlreichen Streiks äußerte, darunter der Post- und Telegrafenstreik oder der sogenannte „Kanadische Streik“. Auch kam es zu großer Gewalt und Unruhen unter den Bauern, die besonders Andalusien betrafen. Die Arbeitnehmermassen traten Gewerkschaften bei, und die CNT erlebte einen starken Zulauf. In dieser Zeit wurden wichtige Vorteile für die Arbeitnehmer erzielt, wie die Einführung des 8-Stunden-Tages und die Festlegung von Mindestlöhnen.
Auslöser des Putsches
Zwei Ereignisse verschärften die politische Situation erheblich: Im März 1921 wurde der Ministerpräsident Eduardo Dato ermordet, und im Juli desselben Jahres ereignete sich die „Jahreskatastrophe“ im Rifkrieg in Marokko. Diese Umstände führten dazu, dass General Primo de Rivera am 13. September 1923 einen Putsch durchführte.
Beginn der Diktatur
Nach diesem Staatsstreich beauftragte König Alfons XIII. Primo de Rivera mit der Bildung einer Regierung, wodurch ein autoritäres Regime etabliert wurde.
Politische Maßnahmen
Zu den politischen Maßnahmen der Diktatur gehörten:
- Abschaffung des parlamentarischen Systems und der Verfassung von 1876.
- Auflösung der Gerichte in jeder Provinz und Ernennung von Brigadegenerälen zu Provinzgouverneuren.
- Wiederherstellung des sozialen Friedens und der öffentlichen Ordnung.
- Beendigung des Rifkrieges in Marokko im Jahr 1925.
- Neuordnung der zentralen, regionalen und kommunalen Verwaltung.
- Bekämpfung von Korruption und Caciquismo (lokaler Klientelismus).
Wirtschaftspolitik
Die Wirtschaftspolitik der Diktatur umfasste:
- Finanzielle Genehmigung des Zollschutzes.
- Förderung des Bevölkerungswachstums.
- Gewährung von Steueranreizen und Krediten.
- Entstehung von Industriemonopolen.
- Umfassende Investitionen in öffentliche Bauten, Eisenbahnen, hydrografische Konföderationen und Staudämme.
- Wachstum des Tourismus und die Ausrichtung von zwei großen Ausstellungen (der Weltausstellung in Barcelona und der Iberoamerikanischen Ausstellung in Sevilla).
Sozialpolitik
Im Bereich der Sozialpolitik wurden folgende Maßnahmen ergriffen:
- Bildung von paritätischen Ausschüssen oder offiziellen Gewerkschaften.
- Ausweitung der sozialen Sicherheit und Einführung von Mutterschaftsgeld sowie Leistungen für kinderreiche Familien.
Unterstützung der Diktatur
Die Unterstützung erhielt Primo de Rivera von verschiedenen Seiten: von Banken, der neutralen Bevölkerung, der Armee, der Kirche und dem katalanischen Bürgertum. Auch ein Sektor der PSOE und ein Sektor der UGT arbeiteten mit ihm zusammen. Ein Sektor der Linken (IZO) schloss einen Pakt mit Republikanern und der UGT.