Die Diktatur von Primo de Rivera (1923–1930) und das Ende der Monarchie
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II. Die Krise des Restaurationssystems (1918–1928)
Nach der Krise von 1917 manifestierte sich die Schwäche von Cánovas' System in der Regierungsbildung, der Konzentration auf soziale Unruhen und der immer heftiger werdenden „cuestión de Marruecos“ (Marokko-Frage).
Die Regierungen der Konzentration
Soziale Unruhen und die Arbeiterbewegung
Die Marokko-Frage
- a) Spanisch-afrikanische Politik
- b) Die Katastrophe von Annual
- c) Auswirkungen der Katastrophe von Annual
III. Die Diktatur von Primo de Rivera (1923–1930)
- 1923: Verschwörung der Armee und der Putsch.
- Miguel Primo de Rivera war der Führer des Aufstandes.
1. Faktoren des Putsches
Am 13. September 1923 fand der Staatsstreich statt, unterstützt von Alfonso XIII. Er wurde als Übergangslösung vorgeschlagen. Die Faktoren, die zum Putsch führten, hängen mit den drei oben beschriebenen Problemen zusammen:
- a. Politische Instabilität: Ziel war die Regeneration des Landes.
- b. Soziale Unruhen: Ziel war die Bekämpfung der Gewalt auf der Straße.
- c. Die Katastrophe von Annual: Ziel war die Abwehr der Kritik an der Armee, die dadurch politische Bedeutung zurückerlangte.
2. Soziale Unterstützung
Der Putsch wurde von der Mehrheit akzeptiert, die sich eine „neutrale Instanz“ zur Wiederherstellung der Ordnung wünschte.
- Kritische Unterstützung durch die Bourgeoisie.
- Die Arbeitnehmerschaft war gespalten:
- Befürworter (PSOE und UGT)
- Gegner (anarcho-kommunistische Gewerkschafter)
3. Das Militärdirektorium (1923–1925)
Die Diktatur von Primo de Rivera lässt sich in zwei Phasen unterteilen:
Phase des Militärdirektoriums (1923–1925)
Das Direktorium (bestehend aus 8 Militärs, 7 Admirälen und Primo) wurde als vorübergehende Situation eingerichtet. Primo leitete diese Regierung, und Alfonso XIII. unterzeichnete alle seine Beschlüsse.
Maßnahmen des Direktoriums:
- Aussetzung der Verfassung und ihrer Garantien.
- Bekämpfung des Despotismus: Zivilisten wurden durch Militärgouverneure ersetzt (Dekret über Inkompatibilitäten).
- Der Marokko-Krieg: Im September 1925 fand die Landung von Alhucemas statt. Dies war Primos größter Erfolg und führte zur Gefangennahme von Abd el-Krim.
4. Das Zivile Direktorium (1926–1930)
Obwohl ursprünglich provisorisch, wurde ein „Regimewechsel“ angestrebt (beeinflusst vom italienischen Faschismus).
- Die Regierung bestand aus Primo (Vorsitzender) und zivilen Mitgliedern, wie Calvo Sotelo (zuständig für Finanzfragen). F. Largo Caballero (PSOE), einer der Führer der PSOE, war Direktor des Staatsrates.
- Es wurde eine Einheitspartei gegründet: die Patriotische Union (Unión Patriótica).
Erfolge und Maßnahmen:
- Entwicklung öffentlicher Arbeiten: Bau von Straßen, Modernisierung der Eisenbahn, Bau von billigen Häusern (Nationale Pläne). Höhepunkte waren die Ausstellungen von 1929 (Sevilla und Barcelona) und hydraulische Arbeiten (Dämme, Flussgebiete).
- Staatlicher Interventionismus: Protektionismus und staatliche Monopole wurden eingeführt, insbesondere in Bereichen mit hohem Reichtum: Energieunternehmen, Telefongesellschaften und das staatliche Erdölmonopol (CAMPSA).
- Korporative Struktur: Einführung einer „italienisch“ inspirierten korporativen Struktur für die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern.
- Sozioökonomische Transformation: Trotz der Ankündigung, „Spanien zu transformieren“, gelang es der Diktatur nicht, das soziale und wirtschaftliche Gefüge des Landes grundlegend zu verändern. Bemühungen um Boden- und Steuerreformen wurden aufgrund des Widerstands von Großgrundbesitzern und anderen reichen Sektoren aufgegeben. Der Crash von 1929 beendete das günstige internationale Umfeld und zeigte die Rückständigkeit des Landes auf.
5. Opposition und Sturz der Diktatur
Die politische Unterstützung für die Diktatur schwand allmählich.
- Am 30. Januar 1930 trat Primo de Rivera zurück und beauftragte General Alfonso Berenguer mit der Regierungsbildung.
IV. Fazit: Der Pakt von San Sebastián und das Ende der Monarchie
Der Pakt von San Sebastián (August 1930)
Ziel des Paktes war das Ende der Monarchie von Alfonso XIII. Er vereinte verschiedene politische Kräfte: Konstitutionalisten, Republikaner, PSOE und Regionalisten.
Der Übergang zur Republik
Im Dezember 1930 beabsichtigten Admiral Berenguer und später Aznar, schrittweise zur konstitutionellen Ordnung zurückzukehren, beginnend mit:
- Kommunalwahlen
- Parlamentswahlen
Am 12. April 1931 triumphierten die Republikaner bei den Kommunalwahlen, insbesondere in den größeren Städten. Tausende von Menschen proklamierten die Zweite Republik, und Alfonso XIII. floh aus dem Land.