Die Diktatur von Primo de Rivera (1923–1930): Ursachen, Politik und Sturz

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Die Diktatur von Primo de Rivera (1923–1930)

5.1. Ursachen des Militärputsches

Primo de Rivera rechtfertigte den Putsch als notwendige Lösung zur Beendigung der politischen Krise und der sozialen Unruhen im Land. Die Hauptgründe für den Putsch waren:

  • Die Instabilität und Blockade des parlamentarischen politischen Systems.
  • Die Angst der wirtschaftlichen Elite vor einer sozialen Revolution.
  • Der zunehmende Einfluss von Republikanismus und Nationalismus.
  • Die Unzufriedenheit der Armee nach der Katastrophe von Annual.

5.2. Die Reorganisation des Staates

Die Diktatur von Primo de Rivera durchlief zwei Phasen. Bis 1925 regierte das Militärdirektorium, später enthielt die diktatorische Regierung auch Zivilisten, wodurch das Bürgerliche Direktorium entstand.

Die ersten militärischen Aktionen des Direktoriums umfassten:

  • Die Aussetzung der verfassungsmäßigen Ordnung.
  • Die Auflösung der Legislative.
  • Das Verbot von politischen Parteien und Gewerkschaften.
  • Die Militarisierung der Strafverfolgung.
  • Die Entwicklung von kommunalen und provinziellen Satzungen.
  • Die Auflösung der Gemeinden.

5.3. Wirtschafts- und Sozialpolitik

Wirtschaftspolitik: Staatliche Intervention und Monopole

Das Regime startete ein Programm zur Förderung der spanischen Wirtschaft, basierend auf der Verstaatlichung der wichtigsten Sektoren und zunehmenden staatlichen Eingriffen.

Die Regierung erließ die Verordnung zum Schutz der nationalen Industrie. Große Monopole wurden gewährt; so erhielt beispielsweise die Leasinggesellschaft Campsa die Exklusivität für den Verkauf von Erdöl. Die Landwirtschaft blieb jedoch in den Händen von Großgrundbesitzern, da keine Reformen durchgeführt wurden.

Sozialpolitik: Regulierung von Arbeitskämpfen

Im sozialen Bereich etablierte die Diktatur ein Regulierungsmodell, das darauf abzielte, Arbeitskämpfe durch gemeinsame Ausschüsse, bestehend aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zu beenden.

5.4. Die Opposition gegen die Diktatur

Die Opposition gegen die Diktatur setzte sich aus den alten Regierungsparteien zusammen, die die übermäßige Dauer des Regimes kritisierten. Auch mehrere Militärs beteiligten sich an Verschwörungen.

Der anhaltende politische Konflikt bestand vor allem mit dem Republikanismus und dem Nationalismus. Die republikanische Opposition war permanent und organisierte sich in der sogenannten Republikanischen Allianz.

5.5. Der Sturz des Diktators

Der Widerstand gegen den Diktator intensivierte sich, als König Alfons XIII. davon überzeugt war, dass die Diktatur eine Gefahr für den Fortbestand der Monarchie darstellte. Primo de Rivera trat daraufhin im Januar 1930 zurück.

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