Diskussionstechniken, Debatten und Argumentation: Ein Leitfaden

Eingeordnet in Rechtswissenschaft

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 5,08 KB

Techniken für Diskussionen, Debatten und Argumentation

Grundlagen der Diskussion und Debatte

  • Vortrag/Präsentation: Ein Konzept zur Informationsvermittlung, das es dem Publikum ermöglicht, über ein Thema nachzudenken und eine bestimmte Sichtweise einzunehmen.
  • Freie Diskussion: Benötigt nur die beteiligten Partner (Teilnehmer).
  • Geleitete Diskussion: Beteiligt Partner und einen Koordinator. Die Diskussion mit Zuhörern erfordert Koordination und Formalitäten.

Spezifische Diskussionstechniken

  1. Gleichzeitiger Dialog oder Flüsterdiskussion

    Ein freies Thema wird diskutiert, um ein Problem zu lösen oder eine Frage zu beantworten. Die Themen sollten im Voraus konkret festgelegt werden.

  2. Kolloquium

    Spontane Diskussion zwischen Teilnehmern, bei der jeder frei seine Theorien einbringt und mit den anderen bespricht.

  3. Kleingruppendiskussion (Max. 15 Personen)

    Die Diskussion ist informell und spontan, aber nicht zufällig, da ein Koordinator die Gruppe überwacht. Nach etwa 15 Minuten zieht der Koordinator Schlussfolgerungen basierend auf der Übereinstimmung oder den Protokollen einer Person.

  4. Forum

    Viele Teilnehmer diskutieren informell ein Thema, wobei alle Teilnehmer kostenlos teilnehmen können. Es gibt einen Koordinator.

  5. Panel

    Eine kleine Gruppe von Experten unterhält sich mit dem Publikum über ein bestimmtes, kontroverses Thema. Ein Koordinator kann eingesetzt werden, um die Diskussion zu leiten.

  6. Runder Tisch

    Eine Gruppe von Experten präsentiert ein Problem und beleuchtet kontroverse Punkte. Die Sichtweisen müssen nicht unbedingt entgegengesetzt, aber divergent sein. Der Koordinator fasst die wichtigsten Ideen zusammen. Im Gegensatz zum Symposium oder Forum fragt das Publikum erst am Ende. Der Runde Tisch beinhaltet Dialog, im Gegensatz zum Panel, das nur den Dialog der Experten vorsieht.

  7. Aussprache (Debatte)

    Formelle Diskussion, bei der zwei oder mehr Meinungen zu einem kontroversen Thema gegenübergestellt werden. Ihr fundamentaler Charakter ist die Kontroverse, und die Partner haben den Charakter von Gegnern. Das Problem wird durch den Koordinator kontrolliert.

  8. Fishbowl (Innen-/Außenkreis-Methode)

    Einfache und dynamische Technik des Dialogs und der Gruppendiskussion für kleine oder mittlere Gruppen. Es ist eine Diskussionstechnik, bei der die öffentliche Meinung der Teilnehmer berücksichtigt wird.

Argumentation: Die kritische Diskussion

Argumentation dient dazu, Differenzen in der Meinung zu lösen. Die „Kritische Diskussion“ ist der Dialog zur Lösung einer Kontroverse und besteht aus vier Phasen:

  1. Phase der Konfrontation

    Der Protagonist (Prot.) stellt seine Sichtweise dar, die vom Antagonisten (Ant.) in Frage gestellt wird.

  2. Phase der Eröffnung

    Prot. und Ant. legen fest, wie der Konflikt durch Argumente gelöst werden soll.

  3. Phase der Argumentation

    Der Prot. verteidigt seinen Standpunkt. Der Ant. fragt nach weiteren Argumenten, wenn er Zweifel hat. Bei einer gemischten Kontroverse verteidigen beide Gegenseiten ihre Sichtweise. Hier werden Argumente und Gegenargumente präsentiert.

  4. Phase des Abschlusses

    Es wird festgestellt, ob die Kontroverse gelöst wurde oder nicht. Prot. und Ant. können neue oder unterschiedliche Standpunkte fördern. Wenn der Prot. aufgibt, ändert er seinen Standpunkt oder nimmt eine neutrale Position ein. Wenn der Ant. sich zurückhält, ist die einzige Möglichkeit, die Sichtweise des Prot. zu akzeptieren.

Wichtige Argumentationsregeln

Argumentiere mit Gründen und nicht durch Manipulation von Emotionen. Argumentiere gegen das Argument und nicht gegen die Person. Verwende eine klare Sprache und vermeide Missverständnisse.

Kriterien für stichhaltige Argumente

  • Akzeptanz: Argumente müssen glaubwürdig, leicht akzeptabel und auf soliden Beweisen basierend sein.
  • Relevanz: Die Argumente müssen im Einklang mit dem Standpunkt stehen.
  • Suffizienz (Ausreichend): Es muss eine ausreichende Anzahl von Argumenten zur Verteidigung des Standpunkts vorgelegt werden.

Fehlschlüsse (Irrtümer) in der Argumentation

Fehlschlüsse sind absichtliche oder unabsichtliche Fehler in der Argumentation.

  • Fehlerhafte Ausdrücke (Äquivokation): Ausdrücke werden in einem Kontext mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet.
  • Falsche Prämissen: Argumentation basiert auf falschen Tatsachen.
  • Widersprüchliche Prämissen: Aussagen, die zur Unterstützung verwendet werden, sind unvereinbar mit anderen Trägerargumenten.
  • Voreilige Verallgemeinerung: Generalisierung basierend auf unzureichenden Beweisen.

Verwandte Einträge: