Dollarisierung und das Wechselkurssystem in Costa Rica

Definition der Dollarisierung

Dollarisierung ist der Prozess, durch den ein Land den US-Dollar als Währung für wirtschaftliche Transaktionen übernimmt. Die Fremdwährung ersetzt die heimische Währung in all ihren Funktionen (Wertaufbewahrungsmittel, Recheneinheit, Zahlungsmittel).

Folgen der Dollarisierung

Auswirkungen der informellen Dollarisierung

• Macht die Geldnachfrage instabil und erschwert es der Währungsbehörde, die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation zu kontrollieren.
• Die informelle Dollarisierung übt Druck auf den Wechselkurs aus, indem sie die Nachfrage nach Fremdwährung erhöht.
• Verschlechterung der Kaufkraft von in Landeswährung denominierten Einkommen.
• Verfälschung der Zinssätze. Diese steigen besonders stark an, da die Währungsbehörde versucht, Ersparnisse in lokaler Währung zu fördern.
• Der sich rapide verschlechternde Finanzsektor, die hohen Zinssätze und die stetige Abwertung der lokalen Währung führen zu Fällen von Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz.
• Die Staatskasse verliert die Fähigkeit, Seigniorage (Münzgewinn) zu generieren. Dies behindert die Inflationsbesteuerung, da das Drucken von Geld zur Deckung des Haushaltsdefizits von den Akteuren genutzt wird, um Druck auf die Devisennachfrage auszuüben.

Unmittelbare Folgen der offiziellen Dollarisierung

• Führt zur nahezu sofortigen Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit.
• Diszipliniert die Regierung.
• Fördert die Bewältigung struktureller wirtschaftlicher Probleme und die Veränderung sozialer Strukturen.

Der Fall Costa Rica

Das Wechselkurssystem der Bandbreiten in Costa Rica

Ein Bandbreiten-System ist ein Kontrollsystem, bei dem die Zentralbank aktiv in den Devisenmarkt eingreift, um zu verhindern, dass der Preis den angekündigten Bereich überschreitet. Dies geschieht durch den Verkauf von Devisen an der Obergrenze (Decke) oder durch den Kauf an der Untergrenze (Boden), sodass der Wechselkurs diesen Wert nicht unterschreitet.

Ein schmales Band reduziert zwar die Volatilität des Wechselkurses, erfordert jedoch, dass die Währungsbehörde aktiv eingreift und Fremdwährung gegen lokale Währung tauscht. Dies erweitert die Geldmenge in der Wirtschaft, was zur Folge hat, dass die finanziellen Kosten für Devisen fehlen und die Geldmenge beeinflusst wird.

Vorteile des Bandbreiten-Systems

• Gibt eine gewisse Autonomie der Geldpolitik.
• Der Wechselkurs hat etwas mehr Flexibilität bei der Reaktion auf interne und externe Schocks.
• Sorgt für Stabilität.
• Geringere Zinsen: Einlagen- und Kreditzinsen.
• Dämpfung des Inflationstrends.
• Erhöhte Barreserven.
• Vertrauen.

Nachteile des Wechselkurssystems (Kontra)

• Transaktionsrisiko
• Operationelles oder wirtschaftliches Risiko
• Bilanzierungsrisiko (Umwandlungsrisiko)