Don Juan: Analyse, Entwicklung & Stilmittel der Literatur
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Don Juan: Charakter, Geschichte & Existenzialismus
Ursprünge und Charakter des Verführers
Die Analyse von Don Juan, dem Verführer und Gast, wurzelt in alten Romanzen aus Spanien und findet ihren Höhepunkt in Tirso de Molinas universellem Drama. Don Juans Charakter ist ein komplexer Kampf zwischen Gut und Böse, Leben und Tod. Er ist von edler Abstammung, kühn und ohne feste Ideale oder Werte. Sein Egoismus und seine verführerische Art, gepaart mit einer unerschöpflichen Energie und Zynismus, treiben ihn an. Er strebt nach Eroberung und Liebe, um seine Eitelkeit und Machtgier zu befriedigen. Egozentrisch bricht er Gesetze und verspottet sie.
Don Juan als universeller literarischer Typus
Don Juan ist ein universeller literarischer Typus, vergleichbar mit der Figur der Celestina, die Paare zusammenführt. Ein interessanter Vergleich lässt sich auch zu Goethes Faust ziehen: Beide Figuren rebellieren gegen das Leben und menschliche Grenzen, was ihnen romantische Züge verleiht.
- Molières Don Juan: Er wird als Betrüger und nachdenkliche Figur dargestellt.
- Tirso und Molière: In beiden Werken wird Don Juan letztendlich verurteilt.
Don Juan in der Literaturgeschichte
Die Figur des Don Juan hat zahlreiche Autoren inspiriert:
- 19. Jahrhundert:
- Lord Byrons „Don Juan“ (1823)
- José de Esproncedas „El estudiante de Salamanca“ (1840)
- José Zorrillas „Don Juan Tenorio“ (1844)
- Charles Baudelaires „Don Juan in der Hölle“
- Don Juan als Vorläufer des Existenzialismus: Die Figur wirft Fragen nach dem Sinn des Lebens und der menschlichen Mission auf.
- Luis Mejías Version: Hier ist Don Juan zunächst ein Verführer, der dann absteigt. Brígida agiert als Heiratsvermittlerin für Doña Inés.
Der existentialistische Don Juan im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert wird Don Juan oft existentialistisch interpretiert, da sein Verhalten Fragen nach dem Wunder des Seins aufwirft. Die Untersuchung des Phänomens des „Juanismus“ hilft zu verstehen, warum solches Verhalten auftritt (z.B. Unsicherheit in sich selbst). Don Juan dient als Analyseobjekt der menschlichen Existenz. Seine Intertextualität zeigt sich in Adaptionen von Büchern über Filme bis hin zum Theater.
Literarische Stilmittel und Figuren
Im Folgenden werden wichtige literarische Stilmittel und Figuren erläutert:
- Vergleich (Comparación): Eine Assoziation zwischen einem realen Objekt und seinem poetischen Gegenstück, oft unter Verwendung von 'wie' oder 'als'. Beispiel: „Bäume wie grüne Riesen.“
- Metapher (Metáfora): Ein bildlicher Vergleich, der zwei Objekte direkt miteinander gleichsetzt, indem einem Objekt ein poetischer Name gegeben wird. Beispiel: „Du bist mein Schmetterling“ (wenn damit die Seele gemeint ist).
- Antithese (Antítesis): Die Gegenüberstellung von Begriffen oder Ideen mit kontrastierenden Qualitäten. Beispiel: „Eis und verzehrendes Feuer.“
- Epíthet (Epíteto): Ein verstärkendes Adjektiv, das eine intrinsische Qualität eines Substantivs hervorhebt. Beispiel: „Der weiße Schnee.“
- Anapher (Anáfora): Die parallele Wiederholung von sprachlichen Strukturen am Anfang aufeinanderfolgender Sätze oder Satzteile. Beispiel: „Ich kam, ich sah, ich siegte.“
- Hyperbaton (Hipérbaton): Die Umstellung der üblichen syntaktischen Reihenfolge von Wörtern in einem Satz. Beispiel: „In tiefster Nacht liegt der Kessel.“
- Hyperbel (Hipérbole): Eine poetische Übertreibung zur Betonung oder Wirkung. Beispiel: „Ich könnte Steine mit meinen Tränen erweichen.“
- Polysyndeton (Polisíndeton): Der wiederholte Einsatz von Konjunktionen (Verbindern) zur Verstärkung. Beispiel: „Ein Tiger lief und ein Reh und ein Hirsch und ein Jaguar.“
- Alliteration (Aliteración): Die Wiederholung von Anfangslauten oder klanglichen Kombinationen in aufeinanderfolgenden Wörtern. Beispiel: „Wind und Wetter wehen.“
- Synekdoche (Sinécdoque): Eine Figur, bei der ein Teil für das Ganze oder das Ganze für einen Teil steht. Beispiel: „Drei Segel überquerten das Meer“ (Segel für Schiffe).
- Synästhesie (Sinestesia): Die Verbindung verschiedener Sinneswahrnehmungen, indem einem Objekt sensorische Qualitäten zugeschrieben werden, die nicht zu seinem Bereich gehören. Beispiel: „Ein schreiendes Rot“ oder „süße Musik.“
- Palindrom (Palíndromo): Ein Ausdruck, der vorwärts und rückwärts gelesen gleich bleibt. Beispiel: „Regallager.“
- Personifikation (Personificación): Die Zuschreibung menschlicher Eigenschaften, Gefühle oder Handlungen an abstrakte Wesen, Tiere oder unbelebte Objekte. Beispiel: „Die Sonne lacht.“