Don Quijote, Teil II: Analyse, Abenteuer und Cervantes' Meisterschaft
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Don Quijotes letzte Abenteuer und sein Tod
Am Strand von Barcelona erleidet Don Quijote seine endgültige Niederlage, als der Ritter vom Weißen Mond ihn zum Duell fordert. Es ist erneut der Baccalaureus Samson Carrasco, der Don Quijote herausfordert, nachdem dieser von ihm verlangt hat, Dulcinea an ihren Platz zurückzubringen (Kap. LXIV-LXV). Sancho schlägt vor, sich wieder der vorgeblichen Arkadien-Episode zuzuwenden, und unterbreitet den Pastoren eine Idee für den Beruf und die 'Quijotisierung' der Knappen (Kap. LXVII). Nach einer brutalen Begegnung mit einer Herde Schweine fordern einige Diener die Herzöge auf, sie in den Palast zu bringen, wo Altisidora erneut einen Tod aus unerfüllter Liebe vortäuscht, was die Geduld Sancho Panzas auf die Probe stellt (Kap. LXVIII-LXX). Auf dem Weg in sein Dorf, während Sancho Buße für die Entzauberung Dulcineas leistet, bestätigt Álvaro Tarfe vor einem Bürgermeister den Status der echten Charaktere Don Quijotes und Sanchos, im Gegensatz zu denen Avellanedas (Kap. LXXI-LXXII). Nach Überwindung unbegründeter Omen kehren sie in ihr Dorf zurück, wo Don Quijote Zeugnis ablegt, um seine Nichte und Haushälterin zu schützen, und Sancho für seine Dienste entlohnt wird. Er stirbt bei Verstand, umgeben von seinen Lieben (Kap. LXXIII-LXXIV).
Wesentliche Unterschiede zum ersten Teil
Don Quijote ist bereits bekannt, sein Ruf eilt ihm voraus und er unterhält ein Publikum. Ab Mitte dieses zweiten Teils ist er weniger bereit, Ereignisse selbst zu initiieren, und lässt andere, wie die aufdringlichen Herzöge, Antonio Moreno und so weiter, die Handlung bestimmen. Cervantes selbst bekundet bereits in Kapitel XLIV seine Bereitschaft, Romane und Interpolationen wie im ersten Teil zu beschränken, wenn nicht gar zu beseitigen, und erwähnt kleine Mängel, wie z. B. den Diebstahl von Sanchos Esel. Allerdings überlebt die pastorale Fiktion, wie in 'Camachos Hochzeit', oder die maurische Fiktion, wie in 'Die Geschichte von Ana Félix'. Man kann das Gefühl haben, dass Cervantes teilweise die Umrisse seines ersten Teils von Don Quijote beibehalten hat. In Episoden so erhellend wie die Höhle des Montesinos gibt es eine gewisse Demontage des Charakters, die seine eigenen Zweifel zu befeuern scheint. Um Betrug zu verhindern, sorgt Cervantes dafür, dass sein Charakter nicht den Manipulationen anderer ausgesetzt bleibt, und er schildert seinen Tod auf menschliche und akzeptable Weise.
Schlüsselthemen und Konzepte
- Verlag: Imprenta Juan de la Cuesta
- Neues Thema: Reality-Fiction
- In Kapitel 4.9 (sic) wird die Treue zu Dulcinea thematisiert. Es wird angedeutet, dass die Kirche Sancho davon abhalten könnte, jemanden zu nehmen oder ideale Ziele zu verfolgen.
- Soliloquium (Monolog): Entwicklung von Sanchos lautem Denken und Psychologie.
- Charakterentwicklung: Sancho: Quijotisierung und Sanchifizierung von Don Quijote.
- Abenteuer:
- Komisches Abenteuer: Die Abenteuer des Ritters im Wald (Carrasco in Verkleidung, der Don Quijotes Rückkehr nach Hause wünscht).
- Die Episode der Löwen.
- 'Camachos Hochzeit' (ein kleiner, eingestreuter Roman).
- Cide Hamete Benengeli: Es wird angedeutet, dass Meister Pedro (Ginés de Pasamonte) der Gerechtigkeit entgeht und zu einer Marionette wird.
Weitere Abenteuer und Begegnungen
Im Palast der Herzöge erfinden diese Abenteuer, um Don Quijote zum Lachen zu bringen. Don Quijote und Sancho bleiben zusammen, bis Sancho an einen anderen Ort geht. Dabei wird die Technik des Kontrapunkts genutzt (die Rollen werden in jedem Kapitel getauscht). Sancho wird zum Statthalter einer Insel ernannt, was jedoch eine Täuschung ist, da die Insel den Herzögen gehört. Altisidora wird von einer Dame namens Plaerdemavida beeinflusst. Sie reisen nach Barcelona, weil der falsche Quijote (Avellaneda) behauptet, er werde nach Saragossa reisen. Ricote, ein Bewohner von Sanchos Dorf, der von der Vertreibung der Mauren betroffen war, kehrt inkognito zurück, um Juwelen und Geld seiner Familie zurückzuholen. Auf dem Weg nach Barcelona treffen sie auf Roque Guinart, wobei die Erzählung von Claudia, Jerónima und Vicente Torrellas eingeflochten wird. Die Abenteuer von Ana Félix werden abgeschlossen. In Barcelona wird Don Quijote vom Ritter vom Weißen Mond herausgefordert, der behauptet, seine Frau sei schöner. Die Herausforderung findet am Strand statt, und Don Quijote verliert. Der Ritter fordert, dass Don Quijote in sein Dorf zurückkehrt und es ein Jahr lang nicht verlässt. Später stellt sich heraus, dass der Ritter vom Weißen Mond Carrasco ist. Bei der Ankunft im Dorf wird Don Quijote krank. Im Fieber erkennt er, dass sein Rittertum nicht getan war, macht ein Testament und stirbt schließlich. Cervantes lässt Cide Hamete Benengeli sagen, er habe beschlossen, Don Quijote zu töten, damit niemand seine Geschichte fortsetzen kann.
Analyse und Merkmale des zweiten Teils
Themen des zweiten Teils:
- Parodie: Cervantes spottet über traditionelle ritterliche Abenteuer.
- Realismus und Idealismus.
- Reality-Fiction.
- Wahnsinn und Liebe.
- Ritterturniere.
- Eingestreute Romane.
- Soziale Realität und Literaturkritik.
Vergleich zwischen Teil 1 und Teil 2:
- Innere Struktur: Im ersten Teil gibt es zwei Auszüge von Don Quijote und Sancho. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte stark.
- Erzählperspektive: Cide Hamete Benengeli.
- Charaktere: Im ersten Teil sind Don Quijote und Sancho bereits hochgradig differenziert, und ihre Entwicklung nimmt im Laufe der Zeit zu.
- Sprache und Stil: Der Roman zeichnet sich durch seinen argumentativen, parodistischen und großen stilistischen Wert aus. Cervantes ist ein hervorragender Geschichtenerzähler, der eine Sprache verwendet, die Höhepunkte und Spannung für den Leser schafft. Er verbindet Humor mit einem feierlichen Stil und ständigem Einsatz von Ironie. Schließlich ist er ein großer Schriftsteller.