Effektive Arbeitsteams: Aufbau, Rollen und Kompetenzen
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Arbeitsteams und ihre Dynamik
Arbeitsgruppen und Arbeitsteams sind zwei verschiedene Konzepte. Eine Arbeitsgruppe ist eine Gruppe von Menschen, die an einem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten.
Auswahl der Teammitglieder
- Anzahl der Mitglieder: Das Ziel bestimmt die Anzahl.
- Die Auswahl basiert auf Fachwissen und Fähigkeiten.
- Persönlichkeit berücksichtigen.
- Stärken und Schwächen kennen (im Guten wie im Schlechten).
Definition und Festlegung von Teamzielen
- Die Ziele müssen klar und im Voraus festgelegt werden.
Es sollte klar sein, dass die Beteiligung jedes Einzelnen an den Zielen entscheidend ist. Das Setzen von Standards ist dabei unerlässlich; eine Einstellung ohne klare Regeln führt zu Anarchie.
Merkmale effektiver Teamziele
Sie müssen Kohärenz zwischen dem Realen und dem Ideal anstreben: Vereinbarkeit von Teamaufgaben und die Leistung jedes einzelnen Mitglieds zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Leistungsnormen und Verhaltensregeln
- Standards sollten explizit genannt werden (falls bekannt).
- Es sollte ein Handbuch der internen Verfahren oder Verordnungen geben.
Werte und Förderung der Teamarbeit
Respekt für Vielfalt: Zuhören, konstruktive Beiträge, Disziplin, Positivismus, Führung.
Solidarität: Die Fähigkeit, anderen zu helfen, ohne eigene Vorteile zu erwarten.
Voraussetzungen für erfolgreiche Teams
- Klare Teamziele.
- Ein Plan zur stetigen Verbesserung.
- Klar definierte individuelle und globale Funktionen.
- Konstante und klare Kommunikation.
Gründe für die Bildung von Teams
- Teams können Individuen besser machen.
- Teams sind notwendig, wenn Aufgaben komplex sind (höhere Komplexität, größere Notwendigkeit für Zusammenarbeit).
- Wenn Spezialisten benötigt werden.
- Teams sollten nur gebildet werden, wenn es sinnvoll und vertretbar ist.
Phasen der Teamentwicklung
- Startphase (Forming): Teambildung, Auswahl der Mitglieder, Beginn mit Begeisterung.
- Frühe Schwierigkeiten (Storming): Erste Diskussionen, Konflikte und Herausforderungen.
- Normierungsphase (Norming): Finden von Normen und Regeln.
- Reifephase (Performing): Eintritt in die Produktionsphase.
- Auflösungsphase (Adjourning): Wenn das Ziel erreicht ist oder die Motivation sinkt, wird es schwieriger, das Ziel zu halten.
Die Rolle des Teamleiters
Jedes Team benötigt eine Führungspersönlichkeit. Diese kann formell ernannt oder informell entstehen.
- Chef oder Leader (der Unterschied liegt in der Quelle der Autorität; ein Chef führt vertikal, ein Leader kann vertikal und horizontal führen).
Merkmale eines Leaders:
Ein Leader besitzt oft Charisma.
Die Teamleistung ist mit einem guten Leader besser: Er fördert Leistung, Gerechtigkeit, ist anspruchsvoll, aber menschlich und respektvoll.
Arten von Arbeitsteams
- Teams mit Misstrauen: In diesem Team herrscht ständiges Misstrauen unter den Mitgliedern, es mangelt an professioneller Zusammenarbeit.
- Teams mit Vertrauen: Man weiß, wem man vertrauen kann, auch bei Fehlern.
- Teams mit Angst vor Versagen oder Konflikten.
- Teams ohne Angst vor Versagen oder Konflikten.
Teamtypen nach Engagement
Unengagierte Teams: Mitglieder sind nicht rechenschaftspflichtig.
Engagierte Teams: Teams, die Verantwortung übernehmen.
Engagierte Teams konzentrieren sich auf Ergebnisse und kollektive Erfolge.
Hinweis: Evaluationen von Arbeitsgruppen sollten immer auf kollektiver Ebene erfolgen.
Rollen innerhalb von Teams
Verschiedene Rollentypen:
- Der Optimist: Sieht das Glas immer halb voll, motiviert das Team und fördert das Lernen aus Fehlern. (Stärkt das Team)
- Der Kritiker: Ist destruktiv, findet immer Fehler, kritisiert ohne Lösungen anzubieten und verschlechtert das Arbeitsklima. (Beobachten)
- Der Argumentative: Lenkt vom Ziel ab, macht alles zum Konflikt und kann nicht verlieren. (Diskussionen vermeiden)
- Der Unpassende: Macht Beiträge, die nicht zum Thema oder Kontext passen. (Aufmerksamkeit lenken und fokussieren)
- Der Geschwätzige: Weiß nicht, wann er schweigen soll, redet ununterbrochen. (Aufmerksamkeit lenken und zum Schweigen bringen)
- Der Besserwisser: Glaubt, alles zu wissen, obwohl sein Wissen oft oberflächlich ist. Kann das Team zu Fehlern führen. (Wissen hinterfragen und vertiefen)
- Der Zurückhaltende: Ist im Team zurückhaltend und behindert die Zusammenarbeit.
- Der Humorvolle: Wichtig für das Team, da er Stress abbaut und die Stimmung hebt.
- Der Organisator: Agiert wie eine Sekretärin und ist für die Organisation des Teams zuständig.
- Der Unterbeschäftigte: Erledigt nur kleinere Aufgaben.
- Der Inkompetente: Besitzt nicht die notwendigen Fähigkeiten oder Befugnisse.
- Der Beitragende: Ist hilfsbereit und leistet einen wertvollen Beitrag zum Team.
- Der Respektvolle: Zeigt großen Respekt gegenüber seinen Kollegen.
- Der Charakterstarke: Eine Person mit gutem Charakter.
- Der Faire: Eine vertrauenswürdige Person, die Engagement und Integrität zeigt.
- Der Fleißige: Zieht immer den Karren und leistet viel Arbeit.
- Der Unzufriedene (Maverick): Ist nie zufrieden mit seiner Arbeit.
Kompetenzen und Fähigkeiten
Arten von Kompetenzen:
Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen
Was sind Kompetenzen?
Kompetenzen ermöglichen es uns, Aufgaben korrekt auszuführen.
Allgemeine Kompetenzen:
- Teamfähigkeit: Verhandeln, Planen, Umsetzen.
Kernkompetenzen:
- Grundlegende Fähigkeiten: Lesen, Schreiben, Sprechen, Rechnen.
Spezifische Kompetenzen:
- Arbeitsbezogene Fähigkeiten (z.B. einen Transformator reparieren).
- Methodische Kompetenzen.
- Zielorientierung: Fähigkeit, bestimmte Ziele zu erreichen.
- Fachkenntnisse.
- Prozesskompetenz: Wissen, wie man eine Frage beantwortet oder einen Prozess durchführt.
- Soziale Kompetenzen.
- Teamfähigkeit: Die Fähigkeit, sich in Teams und Arbeitsgruppen einzubringen, ist ein wichtiges Element.
- Individuelle Kompetenzen.
Individuelle Kompetenzen:
- Werte, Proaktivität, Verantwortung, Ehrlichkeit, Respekt, Freundlichkeit, Toleranz, Flexibilität, Empathie.
Einflussfaktoren auf Kompetenzen:
- Familie, soziales Umfeld, Schule.
Messung von Kompetenzen
Methoden zur Kompetenzmessung:
1. Verhaltensbeobachtung (Matching Patterns)
Ist die Beobachtung, dass durch standardisierte Verhaltensmuster bestimmte Kompetenzen beobachtet werden können.
2. Multiple-Choice-Tests
Es ist ein Test, bei dem Fragen gestellt werden und Auswahlmöglichkeiten gegeben sind.
3. Arbeitszeugnisse und Referenzen
4. Interviews
Diese können von Psychologen oder Spezialisten durchgeführt werden, um die Kompetenzen des Arbeitnehmers zu bewerten.
Warum ist die Kompetenzbewertung wichtig?
Vorteile der Kompetenzbewertung
- Bessere Auswahl passender Kandidaten.
- Transparenterer Personalbeschaffungsprozess.
- Größere Sicherheit für Unternehmen bei der Personalwahl.
Inhalt eines Lebenslaufs
- Zertifikate und Qualifikationen
- Akademische Titel
- Empfehlungsschreiben
- Persönliches Anschreiben
- Lichtbild
- Staatsangehörigkeit
- Wohnsitz
- Alter
- Berufserfahrung
- Familienstand