Effektive Entscheidungsfindung: Strategien & Techniken für Unternehmen
Eingeordnet in Lehre und Ausbildung
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 6,09 KB
Effektive Entscheidungsfindung: Strategien & Techniken für Unternehmen
Grundlagen der Entscheidungsfindung
Die Entscheidungsfindung ist ein zentraler Prozess in jedem Unternehmen. Um fundierte und erfolgreiche Entscheidungen zu treffen, stehen verschiedene Methoden und Techniken zur Verfügung.
Entscheidungsbäume
Entscheidungsbäume sind grafische Darstellungen, die die verschiedenen möglichen Folgen einer Entscheidung bewerten. Sie bestehen aus:
- Entscheidungsknoten: An diesem Punkt muss eine Person eine Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten treffen.
- Zufallsknoten: An diesem Punkt des Prozesses tritt ein zufälliges Ereignis ein.
- Äste: Zeigen die möglichen Wege auf, die nach jedem der beiden Knotentypen eingeschlagen werden können.
Analyse- und Problemlösungstechniken
Die SWOT-Methode
Die SWOT-Methode wird verwendet, um Möglichkeiten zur Umsetzung neuer Unternehmensentscheidungen zu analysieren. Die Analyse erfolgt auf zwei Ebenen:
- Intern: Stärken und Schwächen des Unternehmens.
- Extern: Chancen und Risiken aus dem Umfeld des Unternehmens.
Folgenanalyse-Technik
Diese Technik zielt darauf ab, die möglichen Folgen einer Entscheidung vorwegzunehmen. Dabei wird jede der Alternativen zu einer Frage auf ihre potenziellen Auswirkungen hin untersucht, wobei das "Wie" die zentrale Achse der Untersuchung bildet.
Die 5-Warum-Technik
Bei dieser Technik wird das Problem zunächst identifiziert und dann die erste "Warum?"-Frage gestellt, die eine Antwort liefert. Diese Antwort wirft wiederum eine neue "Warum?"-Frage auf, und so weiter, bis keine weiteren Antworten mehr gefunden werden, um die eigentliche Ursache des Problems zu ermitteln.
Philips 66 Methode
Die Philips 66 Methode zielt darauf ab, die aktive Beteiligung der Mitglieder einer großen Gruppe zu fördern. Die Gruppe wird in Untergruppen von sechs Mitgliedern aufgeteilt, die jeweils sechs Minuten lang ein Problem diskutieren. Jede Gruppe wählt einen Sprecher, der die Ergebnisse notiert und die Lösungen der Gruppe präsentiert. Nachdem alle Berichte vorgelesen wurden, werden gemeinsame Schlussfolgerungen gezogen.
Nominale Gruppentechnik
Bei der nominalen Gruppentechnik formuliert der Moderator das Problem und fordert jedes Gruppenmitglied auf, anonym so viele mögliche Antworten wie möglich aufzuschreiben. Anschließend bewertet jedes Gruppenmitglied die Ideen anonym und schriftlich mit einer Punktzahl. Der Moderator sammelt die Bewertungen, und die Idee mit den meisten Stimmen wird ausgewählt.
Delphi-Technik
Die Delphi-Technik besteht aus folgenden Schritten:
- Identifizierung des Problems: Das zu lösende Problem wird klar definiert.
- Auswahl der Teilnehmer: Experten oder relevante Personen werden für die Befragung ausgewählt.
- Erster Fragebogen: Ein erster Fragebogen wird erstellt, den die Teilnehmer zur Problemlösung beantworten müssen.
- Analyse und zweiter Fragebogen: Die Antworten des ersten Fragebogens werden analysiert und zusammengefasst. Jedes Mitglied beantwortet dann einen zweiten Fragebogen und wird gebeten, die angezeigten Lösungen in einer numerischen Reihenfolge zu bewerten.
- Analyse und dritter Fragebogen: Die neuen Antworten werden analysiert und die am häufigsten genannten zusammengefasst. Basierend auf diesen Daten wird ein dritter Fragebogen erstellt.
- Endgültige Abstimmung: Jedes Mitglied beantwortet den dritten Fragebogen und stimmt für die am besten geeignete Lösung unter den angebotenen Optionen ab.
- Abschlussbericht: Ein Abschlussbericht mit den gesammelten Daten wird erstellt und an die Person gesendet, die die endgültige Entscheidung treffen soll.
Techniken zur Kreativitätsförderung
Brainstorming
Beim Brainstorming stellt der Gruppenleiter ein Problem und eine Frage. Die Teilnehmer der Gruppe reagieren spontan, indem sie alles äußern, was ihnen in den Sinn kommt, ohne Zensur oder Bewertung. Ziel ist es, möglichst viele Ideen zu generieren.
Nachdem die Gruppe alle Ideen gesammelt hat, können Entscheidungen auf zwei Wegen getroffen werden: entweder durch weitere Analyse und Auswahl oder durch direkte Umsetzung der vielversprechendsten Ideen.
Tipps für erfolgreiche Entscheidungen
- Nicht blind auf die eigene Meinung vertrauen.
- Sich nicht entmutigen lassen.
- Verantwortung übernehmen.
- Wichtigen Dingen Aufmerksamkeit schenken.
- Sich nicht überwältigen lassen.
Der systematische Entscheidungsprozess
Problem verstehen und analysieren
Informationen sammeln: Beteiligte Personen, Zeitpunkt, Ort, Vorgehensweise, benötigte Ressourcen zur Problemlösung. Das Problem im Unternehmenskontext betrachten: seine Tragweite, Relevanz und die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Wiederholung bewerten.
Ist- und Soll-Situation abgleichen
Die aktuelle Situation von der gewünschten unterscheiden: Erwartungen an den Idealzustand definieren, Unterschiede identifizieren und bewerten.
Ursachenanalyse
Mögliche Ursachen analysieren und die wahrscheinlichste bestimmen. Die wahrscheinlichsten Ursachen identifizieren und die wenigen eliminieren, bis die Hauptursache des Problems gefunden ist.
Alternativen bewerten und auswählen
Eine Liste aller möglichen Wege erstellen, die zur Erreichung der Ziele führen. Die Vor- und Nachteile jeder Alternative identifizieren und schließlich die beste auswählen.
Entscheidung umsetzen
Die ausgewählte Entscheidung wird von den zuständigen Personen ausgeführt und umgesetzt.
Ergebnisse überprüfen
Sicherstellen, dass die Entscheidung zur Erreichung der Ziele beiträgt und dass die Umsetzung durch die Verantwortlichen zeitgerecht und gemäß den Anweisungen erfolgt.